Im aktuellen Expertentalk mit Dr. Andrea Baumgartner von ABC Shiatsu geht es um ein Thema, das für manche vielleicht erst einmal seltsam klingt: um die Entspannung von Körperorganen mit Hilfe von Meditation. Doch dahinter steckt gar nichts Seltsames, sondern ein sehr wichtiges Thema. Dr. Baumgartner erklärt, was es damit auf sich hat und wie die Faszien im Körper damit zusammenhängen.
Mit Meditation zurück in die Mitte finden
Dr. Andrea Baumgartner erklärt im Expertentalk, warum Meditation gerade in ihrer heutigen Zeit so wichtig ist: Im stressigen Alltag zerstreuen wir uns. Wir teilen ständig unsere Aufmerksamkeit auf und verlieren unsere innere Mitte. Das wirkt sich auf unser Wohlbefinden und auf den ganzen Körper und den Geist aus. Die Meditation hilft uns, wieder zurückzukommen in unserer Mitte. Der Parasympathikus wird angesprochen, also der Teil des Nervensystems, der für Ruhe und Regeneration wichtig ist. „Eine Meditation“, so Dr. Baumgartner, „kann ein regelrechter Jungbrunnen sein, aus dem man wie neugeboren herausgeht.“
Der Körper braucht oft mehr Ruhe, als wir ihm gönnen. Es ist wichtig, im Flow zu arbeiten, zur Ruhe zu kommen und wirklich zu entspannen. Um das ihren Klientinnen und Klienten in ihrer ABC Shiatsu Praxis zu ermöglichen, führt sie diese langsam an das Thema Meditation heran. Sie beginnt mit einer Variation, die Bewegung erfordert, um Menschen, die aus dem Stress kommen, nicht mit dem Zwang zu plötzlicher Ruhe zu überfordern. Nach und nach kommen die Klientinnen und Klienten unter ihrer Anleitung zur Ruhe und können von ihrer „Energietankstelle“ profitieren.
Meditation für Faszien, Meridiane und Organe
Ein wichtiges Thema in der Arbeit von Frau Dr. Baumgartner sind die Meridiane. Dabei handelt es sich nach der Traditionellen Chinesischen Medizin um Energiebahnen im Körper. Dr. Baumgartner erklärt: „Ähnlich wie unsere Blutgefäße die Organe mit Blut versorgen, versorgen die Meridiane die Organe mit Energie.“
Allerdings kann es hierbei auch zu Blockaden kommen. Das geschieht zum Beispiel dann, wenn die Faszien im Körper verspannt und verklebt sind. Bei den Faszien handelt es sich um Bindegewebe, das den ganzen Körper durchzieht. Es findet sich unter der Haut, aber auch als schützende Hülle um jedes Organ. Bis vor wenigen Jahren wurden die Faszien als unwichtig betrachtet. Man dachte, sie dienten nur dafür, dem Körper mehr Stabilität zu geben. Inzwischen weiß man es besser. Die Faszien verbinden den kompletten Körper und umhüllen jedes einzelne Organ. Wenn die Faszien verklebt oder verspannt sind, hat das Auswirkungen auf den kompletten Körper und auch auf den Geist. Die Shiatsu-Praktikerin nennt einige Beispiele:
Wenn wir gesund, glücklich und zufrieden sind, sind auch die Faszien in unserem Körper entspannt. Schlägt uns aber zum Beispiel etwas „auf die Nieren“, dann kann es sein, dass sich durch die Belastung die Faszienhüllen um die Nieren herum anspannt. In der Folge kann das Wasserlassen gestört sein. Oder wenn die Faszien um den Darm herum verkrampft sind, dann kann das zu einem Hohlkreuz und zu Rückenschmerzen führen.
Mit Meditationen die Organe entspannen
Um die Faszien und damit auch die Organe selbst zu entspannen, hat Dr. Andrea Baumgartner spezielle Meditationen entworfen. In wenigen Minuten kann man sich mit einem bestimmten Organ beschäftigen. Die dazugehörigen Videos zeigen ein passendes Bild in Endlosschleife. Du kannst also entscheiden, ob du bei der kleinen Meditation die Augen schließen oder lieber das passende Bild betrachten möchtest. Die Organmeditationen enthalten kurze Atemübungen, kleine Geschichten und Reflexionsfragen.
- In der Herzmeditation geht es zum Beispiel um einen Kaiser, der den glücklichsten Menschen in seinem Reich finden will. Doch als ein besonders glücklicher Bauer in den Palast gerufen wird, stellt dieser sein eigenes Glück infrage …
Probiere doch selbst einmal eine der kleinen Meditationen aus! Sie dauern nur wenige Minuten und schaffen eine kleine Ruheinsel, mit der du deine Organe und deinen ganzen Körper entspannen kannst.
- Die Meditation für die Gallenblase bringt dich auf ein Segelboot. Hier geht es um Geduld und Zielstrebigkeit, um das Meistern von Hürden und um die Fähigkeit, sich von Schwierigkeiten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
- Bei der Nierenmeditation stehen ein klarer Bergsee und das Thema Wasser im Mittelpunkt. Außerdem geht es um Selbstreflexion und darum, dass diese nur in Ruhe möglich ist.
Weitere Meditationen von Dr. Andrea Baumgartner beschäftigen sich zum Beispiel mit der Lunge, der Milz, der Leber, dem Kreislauf, dem Dickdarm, dem Dünndarm, der Heizung im Körper, dem sogenannten Dreifachen Erwärmer (3E genannt), der Blase oder dem Magen.