In der Arbeitswelt treffen verschiedene Generationen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen und Wertvorstellungen aufeinander. Das führt automatisch zu Konflikten. Für ein harmonisches Miteinander ist es wichtig, dass man Jung und Alt zusammenführt. Dafür braucht es Verständnis, Offenheit und Kompromissbereitschaft. Wir erklären dir, wie Generationskonflikte entstehen und wie sich der Generationenkonflikt Arbeitsplatz lösen lässt.
Wie werden die Generationen eingeteilt?
Eine Generation ist eine Gruppe von Menschen, die durch historische oder kulturelle Ereignisse in der Kindheit bzw. Jugend ähnlich geprägt wurde. Einschneidende Erlebnisse sind Kriege, Notsituationen, politische Umschwünge oder gesellschaftliche Veränderungen. Spezifische Entwicklungen wie die Wirtschaftskrise oder die Digitalisierung formten die gemeinsame Identität einer Gesellschaft. Trotzdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass jeder Mensch individuell ist und eigene Ansichten vertritt. So kommt es natürlich auch innerhalb einer Generation zu unterschiedlichen Standpunkten und Konflikten.
Folgende Generationen lassen sich heutzutage unterscheiden:
- Traditionalisten (1922 – 1945): Diese Generation wird auch als stille Generation bezeichnet, da es damals gefährlich war, die eigene Meinung frei zu äußern. Zugehörige haben den zweiten Weltkrieg und die direkte Nachkriegszeit miterlebt. Sie mussten unsichere Zeiten durchstehen. Der Hauptfokus liegt auf der Arbeit. Sie leben, um zu arbeiten. Computer und Internet sind ihnen fremd. Bevorzugt wird die persönliche Kommunikation; von Angesicht zu Angesicht.
- Baby Boomer (1946 – 1964): Die erste Nachkriegsgeneration des Zweiten Weltkriegs ist die Generation mit der höchsten Geburtenrate. Sie haben das Wirtschaftswunder erlebt und mussten nur wenige globale Krisen durchstehen. Diejenigen, die davon noch arbeiten, sind in ihren Unternehmen die mit der meisten Erfahrung. Da sie die Digitalisierung und die damit verbundenen Technologien erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben, gehören sie zu den Digital Immigrants.
- Generation X (1965 – 1979): Sind geprägt von der Wirtschaftskrise, den großen technischen Fortschritten, der Arbeitslosigkeit und der Umweltkatastrophe in Tschernobyl. Die Arbeit wird als ein Mittel zum Zweck angesehen. Das Ziel ist ein sicheres Gehalt bzw. ein finanziell abgesichertes Leben.
- Generation Y (1980 – 1994): Die Zugehörigen werden auch Millennials genannt, da sie an der Jahrtausendwende geboren wurden. Geprägt wurden sie vom Internetboom und der fortschreitenden Globalisierung. Sie verfügen über ein hohes Bildungsniveau.
- Generation Z (1995 – 2010): Die Digitalisierung ist ein fester Bestandteil ihres Lebens. Ein riesiger Teil der Kommunikation erfolgt durch soziale Plattformen mittels Smartphones. Digitale Medien spielen eine große Rolle in Privat- und Berufsleben. Die Selbstverwirklichung steht im Vordergrund. Unter ihnen finden sich immer mehr Individualisten und Einzelkämpfer.
- Generation Alpha (ab 2010): Dazu zählen Menschen, die ab 2010 geboren wurden. Ihr Leben ist zur Gänze von den Technologien des 21. Jahrhunderts bestimmt. Smartphones, Computer und Tablets sind schon im jungen Alter fester Bestandteil ihres Alltags.
Warum kann ein Generationenkonflikt am Arbeitsplatz entstehen?
In vielen Arbeitsplätzen ist es üblich, dass Menschen aus unterschiedlichen Generationen aufeinandertreffen. Heutzutage werden Studienzeiten deutlich kürzer. Außerdem gehen Leute immer später in die Rente. Diese demographische Entwicklung führt dazu, dass einige Unternehmen bis zu vier Generationen zeitgleich beschäftigen. Die Altersspanne zwischen Arbeitnehmern kann durchaus 30 oder mehr Jahre betragen.
Jede Generation ist beeinflusst von ihren eigenen politischen wie wirtschaftlichen Entwicklungen, Technologien, Arbeitsweisen, Erfahrungen, Erwartungen und Werten. Da unterschiedliche Hintergründe zu Unstimmigkeiten führen können, birgt das Aufeinandertreffen mehrerer Generationen durchaus Konfliktpotenzial.
Was sind die Ursachen eines Generationenkonflikts am Arbeitsplatz?
Ein Generationenkonflikt am Arbeitsplatz kann mehrere Ursachen haben.
In vielen Fällen sind unterschiedliche Auffassungen über Arbeitsweisen Auslöser für Streitigkeiten. Ältere Generationen gehen meist zurückhaltend mit neuen Technologien um und setzen auf bewährte Arbeitsabläufe. Bekanntes vor Unbekanntes heißt es! Der Gedanke ist: Warum sollte man etwas verändern, was seit Jahrzenten gut funktioniert? Jüngere Mitarbeiter sind dagegen experimentierfreudiger und offen für neue Arbeitsmethoden. Probieren geht über Studieren lautet ihr Motto! Ihr Vorteil ist, dass sie auch besser mit den digitalen Werkzeugen des 21. Jahrhunderts umgehen können. Arbeitsweisen älterer Generationen betrachten sie oft als konservativ und überholt.
Die Einstellung der Generationen bezüglich Themen wie Arbeitszeit, Büro- und Arbeitsalltagsgestaltung, Umgang mit Feedback, Art der Kommunikation und hierarchischer Rangordnung weichen voneinander ab. Auch Klischees und Vorurteile sorgen für ein angespanntes Arbeitsklima. Die gegenseitige Abneigung der Generationen beruht oftmals auf Unwissenheit und Unverständnis. Statt sich offen gegenüberzutreten und neue Impulse zuzulassen, hält man mit unablässiger Sturheit an eigenen Vorstellungen fest.
Wie lässt sich ein Generationenkonflikt auf der Arbeit vermeiden?
Die Kombination aus langjähriger Erfahrung und neuen kreativen Ideen ist ungemein wertvoll für die Entwicklung eines Unternehmens. Am Arbeitsplatz sollten die Verantwortlichen die unterschiedlichen Auffassungen der Arbeitnehmer kennen. Führungskräfte müssen die Kommunikation unter den Mitarbeitern fördern. Nur so kann Raum für Diversität geschaffen werden.
Auf der Arbeit sollte jede Stimme aus jeder Generation gehört und akzeptiert werden. Mit Akzeptanz und Toleranz können Jung und Alt zusammengeführt werden. Dafür muss erkannt werden, dass jeder Mitarbeiter, unabhängig von Herkunft, Erfahrung und Alter, ein vollwertiger Teil des Teams ist.
Hilfreiche Tipps für die Praxis
Folgende Tipps helfen beim Überwinden des Generationenkonflikts:
- Schafft Projekte, in denen sich Jung und Alt zusammentun! So kann man gegenseitige Arbeitsweisen kennen und schätzen lernen!
- Seid offen für neue Impulse! Inspiriert euch gegenseitig! Unwissenheit schafft Probleme. Wenn Generationen einen Schritt aufeinander zugehen, können sie Verständnis füreinander entwickeln und Kompromisse finden.
- Sucht das Gespräch! Mitarbeiter sollten offen miteinander reden können. Sprecht über Probleme und versucht, als Team eine Lösung zu finden!
- Bemüht euch, ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen! Geht respektvoll und wertschätzend miteinander um! Seht jedes Mitglied als wichtigen Teil des großen Ganzen! Gemeinsame Unternehmungen können helfen, den Teamgeist zu stärken.
- Nutzt eure individuellen Stärken! Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Junge Kollegen punkten durch den versierten Umgang mit Technologien. Ältere Mitarbeiter hingegen weisen mehr Geduld und Erfahrung auf. Setzt eure Stärken gezielt ein!