So unscheinbar die Schilddrüse auch erscheint – sie regelt viele Stoffwechselvorgänge im Körper. Dafür braucht sie Jod, das ausschließlich über die Ernährung zugeführt werden kann. Die Folgen von Jodmangel sind vor allem in Europa ein gravierendes Problem. Das Gefährliche daran: Dieser Mangel bleibt oft unentdeckt und kann vor allem für Schwangere und Stillende schwere Auswirkungen haben.
Welche gravierenden Folgen kann Jodmangel haben?
Jod gehört zu den lebensnotwendigen, also essentiellen Spurenelementen für den Körper. Ein über längere Zeit bestehender Jodmangel kann zu Störungen im Stoffwechsel und zu ernsthaften Erkrankungen führen.
Werden die Schilddrüsenhormone nicht mehr ausreichend gebildet, kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose. Übrigens gehören Schilddrüsenerkrankungen bzw. Unterfunktionen der Schilddrüse zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Erste Anzeichen dafür sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit und trockene Haut.
Weitere Symptome für eine Hypothyreose oder Schilddrüsenunterfunktion sind
- allgemeine Schwäche,
- eingeschränkte Leistungsfähigkeit,
- eine gestörte Konzentration und
- depressive Verstimmungen,
- Herz-Kreislauf-Probleme mit einer herabgesetzten Herztätigkeit,
- ein niedriger Blutdruck,
- Verstopfung,
- Haarausfall und
- glanzloses und brüchiges Haar,
- sowie eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Kälte.
Außerdem leiden diese Personen oft unter einer deutlichen Gewichtszunahme, ohne dass sie ihre Ernährung großartig verändert haben. Meist sind auch ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut oder Fruchtbarkeitsprobleme bei Männern oder Frauen häufig anzutreffende Symptome bei Unterfunktionen der Schilddrüse. Durch einen chronischen Jodmangel kann außerdem ein Kropf entstehen, also eine Wucherung der Schilddrüse.
Welche möglichen Folgen hat Jodmangel für Schwangere und Stillende?
"Was viele junge Frauen nicht wissen: Jod ist besonders wichtig für junge Frauen, die eine Schwangerschaft planen, schwanger sind oder stillen", weiß Dr. Bettina Hees von MTS Marine Therapy Solutions in Hamburg. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gesundheit, Ernährung und Hautpflege. Das Institut MMR Medical Marine Research von Dr. Bettina Hees forscht in einem weltweiten Netzwerk an der Wirkung von Vitalstoffen aus dem Meer für den Menschen.
Viele junge Frauen, die an Jodmangel leiden, bekommen das Hashimoto-Syndrom oft während der Schwangerschaft. Diese Autoimmunerkrankung, die erstmals vom japanischen Arzt Hakaru Hashimoto beschrieben wurde, ist einer der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion. Dabei erkennt das eigene Immunsystem die Schilddrüse als "fremd". Es werden Antikörper, also Abwehrstoffe gegen die Schilddrüse produziert. Durch den Zerfall des Schilddrüsengewebes kommt es in der ersten Phase zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Nach einigen Monaten kommt es zu einer Normalisierung des Hormonhaushalts. Der Gewebszerfall führt im Anschluss daran aber zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Danach kommt es zu den typischen Symptomen wie Unlust und depressiver Verstimmung, Gewichtszunahme ohne Veränderung der Ernährungsgewohnheiten, Verstopfung, Kälteüberempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen und vielem mehr.
Hormon-Experten oder Endokrinologen empfehlen auch beim Hashimoto-Syndrom dringend eine Zufuhr von natürlichem Jod. In den seltensten Fällen ist eine Störung der Hypophyse oder Hirnanhangdrüse Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Unterfunktion. Allerdings wird hier von einer Selbstmedikation abgeraten. Eine Schilddrüsenerkrankung, ganz gleich welche Ursachen sie hat, muss immer in Begleitung eines Arztes therapiert werden.
Wie wirkt sich Jodmangel in der Schwangerschaft und Stillzeit auf das Kind aus?
Während der Stillzeit sollte die Konzentration von Jod in der Muttermilch besonders hoch sein, da Jod mitverantwortlich ist für eine gesunde Gehirnentwicklung beim Säugling. Die Milchdrüsen in der Brust speichern das Jod daher auch während der Zeit des Stillens 4fach konzentrierter und entziehen es anderen Regionen im Körper, wenn sie nicht genug über die Nahrung bekommen. Schon daran sieht man, wie wichtig ein ausreichender hoher Jodspiegel im Körper ist. Während der Schwangerschaft kann ein Jodmangel große Auswirkungen auf die Entwicklung des noch ungeborenen Kindes haben. Ab dem 4. Monat beginnt die Schilddrüse des Fetus zu arbeiten. Leidet die Schwangere an Jodmangel, kann das die Ursache dafür sein, dass die Kinder mit einer verminderten Intelligenz auf die Welt kommen", so Dr. Bettina Hees. In aktuellen Studien hat man vor allem bewiesen, dass Jod für die Sprachentwicklung und das Sprachverständnis von Kindern einen entscheidenden Stellenwert einnimmt.
In Ländern mit Jodmangel ist auch die Rate der Fehl- oder Totgeburten höher, wohingegen Japan hier die niedrigste Rate weltweit aufweist. Dort werden täglich jodhaltige Algen gegessen.
Symptome und Folgen eines Jodmangels bei Neugeborenen können sein:
- Störungen der Hirnreifung,
- Hördefekte,
- Atemnotsyndrome,
- eine verminderte Reifung des Skelettsystems und
- eine allgemein verzögerte Entwicklung
Die Vorbeugung eines Jodmangels ist deshalb vor allem bei jungen Frauen, die sich vegan ernähren, ein großes Problem, denn Jod kommt in pflanzlichen Produkten kaum vor.
Kann Jod schädlich für den Körper sein?
Manche landläufigen Meinungen bezeichnen Jod als schädlich für den Menschen. Vor allem im Netz und in sozialen Medien kursieren dahingehend viele Falschmeldungen. "Ganz im Gegenteil, nur ein Jodmangel ist schädlich", weiß Dr. Hees.
Wie können wir über die Ernährung Jod aufnehmen?
Jod nehmen wir nur über die Ernährung auf. Es kommt vornehmlich in Tiefsee- und Meeresfischen wie Kabeljau, Lachs oder Makrele vor. Jod findet sich außerdem in Muscheln und Meeresalgen, wobei der Jodgehalt in Algen am höchsten ist. "Mehr natürliche Quellen, um einen Jodmangel auszugleichen, gibt es nicht", so Dr. Bettina Hees. "Wer zweimal die Woche eine große Portion Fisch ist, besitzt eine Grundlagenbasis für die Zufuhr von Jod."
Zwar kann Jod auch über jodiertes Speisesalz aufgenommen werden, doch die Menge, die hier aufgenommen wird, reicht meist nicht aus, um die Schilddrüse adäquat zu versorgen. Wer viel außer Haus isst, wenig frisch kocht und hauptsächlich Fertigprodukte konsumiert, hat oft keine ausreichende Jodversorgung. "Da ist die Gefahr, in einen Mangel zu rutschen und eine Schilddrüsenunterfunktion oder andere Stoffwechselerkrankungen zu erleiden, sehr hoch", weiß Dr. Bettina Hees.
Zu den Risikogruppen einer unzureichenden Jodzufuhr gehören neben werdenden und stillenden Müttern auch Senioren, die aufgrund ihrer Lebensumstände eine besondere Jodversorgung benötigen.
Nahrungsergänzungsmittel für ausreichende Aufnahme
Neben Fischen und Meeresfrüchten kann dieses essentielle Spurenelement über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. "Das wichtige bei solchen Nahrungsergänzungsmitteln ist, dass sie natürlich sind", so Dr. Bettina Hees. Synthetische und natürliche Nahrungsergänzungsmittel unterscheiden sich sehr in der Art und Weise, wie sie am Ende im Körper eingebaut werden.
So enthalten hochwertige Kapseln von Marine Therapy Solutions nur natürliches Jod aus Seagreens® Meeresalgen, das der Körper besonders gut aufnehmen kann. Hier kann mit solchen natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln auch die Menge der Jodaufnahme genau gesteuert werden. Außerdem enthalten die Kapseln neben natürlichem Jod auch einen hohen Chlorophyll-Anteil. Sie können eine natürliche Verdauung unterstützen und zum Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts beitragen.
Wieviel Jod sollen wir täglich zu uns nehmen?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 200 μg bis 250 μg, um die Schilddrüse vor einer Unterfunktion zu schützen. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollte die tägliche Jodaufnahme aber 350 μg auch nicht überschreiten.
Wie erkennt man einen Mangel an Jod?
Wer glaubt, Symptome eines Jodmangels festzustellen, sollte seine Werte am besten bei einem Arzt kontrollieren lassen. Hier wird zuerst die TSH-Konzentration im Blut gemessen. Ist dieses Hormon im Normbereich, kann eine Erkrankung und damit ein Mangel nahezu ausgeschlossen werden. Sind die Werte des Hormons im Blut dagegen erhöht, kann das neben den Symptomen wie Müdigkeit, oder Gewichtszunahme als wichtiges Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion gewertet werden.
Übrigens: Eine ausreichende Jodzufuhr soll außerdem die Brust schützen. "Vor allem regelmäßige Spannungszustände der Brust rund um die Periode können mit einer guten Jodzufuhr ausgeglichen werden", weiß Dr. Bettina Hees. Außerdem können Frauen ab dem 40. Lebensjahr mit ausreichender Jodzufuhr ihre Menopause erleichtern. Studien besagen auch, dass die schädlichen freien Radikale in unserem Körper bei Jodmangel größere Zellschäden verursachen.