Die Prostata (auch Vorsteherdrüse genannt) ist ein Organ, das nur Männer besitzen. Allerdings wissen sehr viele Männer gar nicht über die Funktion dieser wichtigen Drüse Bescheid. Wir erklären dir, wie du Prostatabeschwerden vorbeugen und damit deine Gesundheit schützen kannst.
Fakten und Funktion: Prostata als selten beachtetes Organ
Die Prostata ist eine Drüse des Mannes. Sie liegt unterhalb der Harnblase, umschließt teilweise die Harnröhre und erfüllt wichtige Aufgaben für die Fruchtbarkeit: Als Drüse produziert sie ein Sekret als Teil des Ejakulats, das für eine höhere Beweglichkeit der Spermien sorgt. Außerdem verschließt die Prostata bei einer Erektion die Harnröhre, sodass niemals Urin und Ejakulat gleichzeitig durch die Harnröhre fließen können.
Normalerweise hat die Prostata etwa die Größe einer Kastanie. Im Alter vergrößert sie sich jedoch häufig. Dann kann sie zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen verursachen. Deshalb sollte die Prostata regelmäßig bei einem Urologen untersucht werden. Dieser kann auch Prostatakarzinome (Prostatakrebs) erkennen, und das ist wirklich wichtig: Prostatakarzinome stehen auf Platz 3 der tödlichsten Krebsarten bei Männern. Die Behandlung ist gut möglich, allerdings nur dann, wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird.
Du siehst: Du solltest diesem wichtigen Organ ein wenig mehr Aufmerksamkeit widmen! Wir erklären dir, worauf du achten solltest.
Prostatabeschwerden vorbeugen mit einer gesunden Ernährung
Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung ist wichtig für eine gesunde Prostata und reduziert das Risiko für Beschwerden. Auf diese Aspekte kommt es dabei an:
- wenig Fleisch und Wurst: Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte enthalten viele ungesunde Fette, die der Prostata schaden können. Fisch dagegen enthält viele gesunde Omega-3-Fettsäuren. Reduziere deshalb deinen Fleischkonsum und wähle die Sorten gut aus! Fisch ist optimal, aber auch Geflügel ist viel besser als rotes Fleisch.
- viel Obst und Gemüse: Täglich fünf Portionen frisches Obst und Gemüse helfen deiner Gesundheit und dienen auch der Vorbeugung von Prostataerkrankungen. Ideal wären drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag. Eine Portion ist dabei etwa eine Handvoll.
- gesunde Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren und andere ungesättigte Fettsäuren sind wichtig für dich. Reduziere deshalb tierische Fette wie Butter oder Schmalz und nutze stattdessen pflanzliche Öle! Auch Nüsse und Samen enthalten viele hochwertige Fettsäuren.
- Lebensmittel mit Phytoöstrogenen: Phytoöstrogene sind pflanzliche Stoffe, die den menschlichen Hormonen ähnlich sind und deshalb eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt haben können. Das betrifft natürlich auch die Prostata als Sexualorgan. Besonders viel Phytoöstrogene stecken in Soja. Um die Prostata gesund zu halten, solltest du deshalb regelmäßig Soja essen.
- spezielle Lebensmittel für die Prostata: Einige Speisen haben sich als besonders förderlich für die Vorsteherdrüse erwiesen. Dazu gehören zinkhaltige Lebensmittel wie Krustentiere, Austern und Nüsse. Auch Kürbiskerne gelten als wertvolle Nahrungsmittel für die Prostata. Sie werden sogar als Naturheilmittel gegen Prostatabeschwerden eingesetzt. Weitere wichtige Nahrungsmittel zur Vorbeugung sind Granatapfelkerne, Tomaten und Rotwein (natürlich in Maßen).
Nahrungsergänzungsmittel für eine starke Prostata
Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung kannst du die Prostata mit Nahrungsergänzungen unterstützen. Eine Möglichkeit ist die Einnahme von Zink. Eine weitere geht den Ansatz über Radikalfänger:
Freie Radikale sind Stoffe im Körper, die den Zellen Bestandteile entreißen, die ihnen selbst fehlen. In geringem Maß ist das kein Problem, nehmen die freien Radikalen jedoch überhand, dann kann das zu Zellschäden führen. Diese sind nicht nur eine Ursache für schnellere Alterung, sondern erhöhen auch das Risiko für Krebs und andere Erkrankungen. Sogenannte Radikalfänger (oder auch Antioxidantien) machen die freien Radikalen unschädlich, indem sie freiwillig die benötigten Bestandteile zur Verfügung stellen. Dadurch schützen sie die Zellen und reduzieren das Erkrankungsrisiko.
Ein besonders leistungsstarker Radikalfänger ist das Astaxanthin. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der aus Algen gewonnen wird und den Körper intensiv bei der Bekämpfung der freien Radikalen unterstützt. Kombiniert man diesen Wirkstoff mit anderen ausgewählten pflanzlichen Stoffen, erhält man ein gutes präparat, um die Prostata schützen zu können:
- Kürbiskernextrakt kann die Harnblase und die Harnröhre entlasten und Entzündungen hemmen.
- Sägepalmenextrakt wirkt direkt auf die Prostata und kann dort Beschwerden verringern. Außerdem soll er die Libido erhöhen.
- Brennnesselextrakt wirkt als Heilstoff für Blase und Niere ebenfalls entzündungshemmend.
- Und das wertvolle Astaxanthin schützt als hochwirksames Antioxidans die Körperzellen vor oxidativem Stress.
Gesunde Lebensgewohnheiten für eine starke Prostata
Eine ungesunde Lebensweise kann zu den Ursachen für Prostatabeschwerden gehören. Neben einer besseren Ernährung gibt es noch andere Gewohnheiten, die sich positiv auf die Prostata auswirken:
- Baue Übergewicht ab! Ein Zuviel an Gewicht erhöht das Risiko für Entzündungen, verschiedene Krebsarten und andere Erkrankungen.
- Verzichte auf das Rauchen! Rauchen erhöht den oxidativen Stress im Körper, und dieser kann das Risiko für Krebs steigen lassen.
- Trinke Alkohol nur in Maßen!
- Treibe regelmäßig Sport!
- Mit gezielten Übungen für den Beckenboden kannst du die Funktion deiner Prostata besonders gut unterstützen.
Diese Tipps sind natürlich nicht nur für die Prostata wichtig: Sie senken das Risiko für viele unterschiedliche Erkrankungen von Krebs über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Depressionen.
Ist häufiger Sex gut für die Prostata?
Man liest und hört immer wieder, dass häufige Samenergüsse die Vorsteherdrüse gesund halten würden. Genau erwiesen ist das aber noch nicht. Es gibt verschiedene Studien dazu, die aber oft schon bei der Befragung schwierig werden: Sehr viele Menschen geben nicht ehrlich an, wie häufig sie Sex haben. Die Studienlage ist deshalb bisher nicht eindeutig. Klar ist aber: Häufiger Sex schadet auf jeden Fall nicht.
Nutze die Vorsorgeuntersuchungen!
Viele Männer scheuen sich vor dem Gang zum Urologen, weil sie Angst vor der Untersuchung haben. Das führt dazu, dass sie Beschwerden lange Zeit mit sich herumtragen, bevor sie tatsächlich zum Arzt gehen. Dann kann die Behandlung jedoch schon schwieriger werden. Tatsache ist: Die Prostata wird bei einer analen Untersuchung abgetastet. Der Urologe führt also einen Finger ein und untersucht auf diese Weise die Größe der Prostata. Besonders angenehm ist das sicher nicht, aber auch kein Grund für übermäßige Sorge oder Scham. Für den Urologen gehört diese Untersuchung zur täglichen Routine, er denkt sich überhaupt nichts dabei. Und schmerzhaft ist die Vorsorge auch nicht. Es gibt ein Druckgefühl von wenigen Sekunden und schon ist die Sache vorbei und du hast Klarheit. Bedenke auch: Frauen lassen ähnlich unangenehme Untersuchungen beim Gynäkologen seit dem Jugendalter mindestens einmal jährlich über sich ergehen.
Gehe deshalb etwa ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig zum Urologen, um die Funktion deiner Vorsteherdrüse untersuchen zu lassen! Besonders wichtig sind diese regelmäßigen Untersuchungen, wenn es in deiner Familie schon Fälle von Prostatakrebs gab. Die Anlage dazu ist nämlich auch erblich bedingt. Ein Besuch beim Urologen ist auch immer dann angesagt, wenn du eines der folgenden Symptome feststellst:
- Probleme beim Wasserlassen
- Blut im Urin
- Schmerzen beim Sex
- häufiger Harndrang
- Schmerzen in der Hüfte oder im unteren Rücken
- Erektionsprobleme
Verlasse dich jedoch nicht ausschließlich darauf, dass schon alles in Ordnung sein wird, wenn du nichts spürst: Prostatakarzinome wachsen oft lange Zeit, ohne dass sich Beschwerden zeigen. Deshalb sind die Vorsorgeuntersuchungen und eine frühe Behandlung so wichtig.