
Die eigenen Haare zu färben, erlaubt einen neuen Look und hilft dir auch dabei, unerwünschte graue Haare zu kaschieren. Moderne Produkte für Haarfarben sind mit etwas Übung gar nicht so schwer aufzutragen und bieten dir eine reiche Vielfalt an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Egal, ob Strähnchen, Komplettfarbe oder Ansatz, wichtig ist dabei genaues Arbeiten. Möchtest du dir deinen eigenen Farbton mischen, solltest du dabei einige Grundregeln beachten. Wir erklären dir, worauf es beim Haarfarben mischen ankommt.
Individueller Look und verschieden Möglichkeiten: Haarfarben mischen zu Hause
Eine neue Farbe im Haar kann dich viel jünger, frischer oder gepflegter erscheinen lassen, deinen Auftritt modischer gestalten oder auch für mehr Glanz und Volumen sorgen. Wer nicht regelmäßig zum Friseur für eine professionelle Färbung möchte, kann das auch zu Hause tun, auch wenn man sicherlich nicht dasselbe Ergebnis erwarten darf. Für ein sauberes und schönes Ergebnis brauchst du dafür etwas Übung und die richtigen Zutaten. Je nach Vorliebe kannst du natürliche Farben auf der Basis von Henna, Indigoblättern, Walnuss oder Römischer Kamille verwenden oder auch zu chemischen Produkten greifen, die einen Entwickler brauchen.
- Pflanzenhaarfarben: Die aus pflanzlichen Bestandteilen wie Rinden, Blättern oder Schalen gewonnenen Pigmente legen sich wie eine Lasur außen um das Haar, schützen es und sorgen für natürlichen Glanz. Allerdings ist das Farbspektrum der Haarfarbe hier begrenzt. Von dunkel auf hell ist nicht möglich, nur Abstufungen des Farbtons innerhalb einer Haarfarbe oder das Abdecken von grauen Haaren.
- Chemische Farben: Konventionelle Oxidationshaarfarben öffnen die Schuppenschicht der Haare gewaltsam, dringen ins Haar ein, lagern dort die künstlichen Farbpigmente ein, um den Farbton zu ändern. Für diese Anwendung brauchst du einen Entwickler wie Wasserstoffperoxid. Für Glanz und Pflege brauchst du zusätzlich Spülungen, um die aufgeraute Schuppenschicht zu schließen. Dafür ist bei der Haarfarbe sehr viel möglich. Mit einigen Zwischenschritten kannst du sogar recht dunkles Haar in Blond verwandeln. Eine so große Veränderung solltest du aber lieber beim Friseur machen lassen, da hier viel schiefgehen kann.
Anders als eine Tönung kannst du auch eine pflanzliche Farbe nicht aus den Haaren waschen. Sie bleibt so lange, bis die Farbe herausgewachsen ist. Daher braucht es sehr viel Vorsicht bei der Anwendung. Greifst du daneben, musst du deine Haare nochmals färben, was sie strapaziert.
Die Vorbereitung: Analyse und Equipment
Wenn du deine Farbe kaufst, bekommst du sie in getrennten Behältnissen, die erst durch das Mischen ihre Farbkraft bekommen. Auch pflanzliche Haarfarben müssen gemischt werden. Durch das Mischen kommt die Farbe zustande und der Entwickler wird aktiviert, der bei konventionellen Haarfarben wirkt. Damit kannst du auch genau die Farbe erhalten, die du dir für deine Haare vorstellst. Vor dem Anrühren solltest du deine Haare aber genau analysieren. Feines Haar braucht bei dunkler Farbe etwa weniger Pigmente als dickeres.
Damit du das genaue Mischungsverhältnis für deine Haare finden kannst, solltest du dir folgende Gedanken machen:
- Zustand der Haare: Sind meine Haare fein, dünn, normal oder dick?
- Farbe: Welche Farbe haben meine Haare jetzt vor dem Färben?
- Geschichte: Wurden meine Haare in der letzten Zeit bereits gefärbt oder blondiert? Chemisch oder pflanzlich?
Lies die Gebrauchsanweisung in der Packung deiner gewünschten Farbe sehr genau durch! Hier wirst du alle notwendigen Informationen zum perfekten Mischverhältnis erhalten. Damit die Farbe auch richtig greifen kann, ist auch das Zubehör zum Färben wichtig. Benutze zum Mischen, eine Schüssel aus Glas oder Plastik! Auch beim Auftragen und Umrühren solltest du auf Metall verzichten, da Metall mit der Haarfarbe eine chemische Reaktion eingehen kann. Benutze immer Handschuhe und schütze Möbel, Kleidung und deinen Körper mit einem alten Handtuch oder dunklen Tüchern! Mit einer Waage kannst du die Haarfarbe genau abwiegen, wenn du selbst deine Farbe mischen möchtest.
Schnell und genau: So geht Haarfarbe mischen richtig
Du musst Farben nur mischen, wenn du einen bestimmten Farbton möchtest, der nicht verfügbar ist oder du Spaß daran hast, eine maßgeschneiderte Farbe zu erschaffen. Wenn du eine einfachere Möglichkeit haben möchtest, kannst du dir bereits gemischte Töne ansehen wie Rotbraun, Braunrot oder Schwarzblau. Sich ergänzende Farben wirken gut zusammen, wie ein Rot- und ein Braunton. Vermeide es, kontrastierende oder entgegengesetzte Farbtöne wie Blond und Schwarz zu mixen!
Und so geht es:
- Die zwei Farben müssen von derselben Marke sein. So stellst du sicher, dass sie sich gut vermischen, da die Formulierung ähnlich ist. Es sorgt auch dafür, dass dasselbe Verhältnis von Farbe und Entwickler erforderlich ist.
- Farben, die du miteinander mischst, müssen dieselbe Entwicklungszeit haben, um effektiv zu wirken. Die Einwirkzeit findest du auf der Gebrauchsanweisung oder auf der Packung.
- Beachte den Grad der Aufhellung der beiden Farben! Er ist als Nummer in der Farbformel angegeben. Versuche, die zwei Farben innerhalb derselben zwei, drei Farbtöne zu halten. Ein Farbton zum Beispiel, der ein wenig dunkler ist und einer, der ein wenig heller ist als deine Naturhaarfarbe, passen gut zusammen.
- Wenn du kein 1:1 Verhältnis verwendest, wiege die Haarfarbe mit einer elektronischen Waage ab, um ein genaues Ergebnis, das du wieder nachvollziehen kannst, zu erlangen.
- Mische die zwei verschiedenen Haarfarben gut ab und füge dann den Entwickler hinzu! Die zwei Farbtöne zu vermischen, verdoppelt die Menge an Haarfarbe, die du hast. Das bedeutet, dass du die richtige Menge an Entwickler berechnen musst, die du dazu mischst.
- Ist die Farbe einmal oxidiert, also mit dem Entwickler angerührt, solltest du schnell arbeiten. Sonst kann das Ergebnis beeinflusst werden. Das ist auch der Grund dafür, weshalb du Haarfarbe immer neu anrühren musst.
- Schreibe dir dein Mischverhältnis für das nächste Mal auf! So kannst du problemlos den Ansatz nachfärben. Oder du weißt beim nächsten Mal, was du nicht machen sollst, wenn dir das Ergebnis nicht gefällt.
Haarfarben mischen ohne Chemie
Verwendest du zum Färben pflanzliche Inhaltsstoffe, ist es wichtig, sie mit heißem Wasser zu mischen. Die Paste, die daraus entsteht, lässt sich gut auftragen und kann bis zu einer Stunde im Haar bleiben. Die Farbeffekte von Henna kannst du mit Walnuss, Tee, Rotwein, Indigo oder Kamille zum gewünschten Ton mischen.