AHA ist die Abkürzung für den englischen Begriff Alpha Hydroxy Acid. Gemeint sind damit Fruchtsäuren, wie sie in der Natur sehr häufig vorkommen. In der Kosmetik wird die Säure vor allem für Fruchtsäurepeelings eingesetzt, die vor allem einen glättenden, klärenden Effekt für das Hautrelief haben. Was AHA Peelings können und was du bei der Behandlung beachten solltest, verraten wir dir in diesem Artikel. Weitere wertvolle Informationen rund um AHAs und chemische Peelings erfährst du im aktuellen Balance-Beauty-Time-Expertentalk mit Lena Thies von Dr. RIMPLER.
Woher kommen AHA Fruchtsäuren?
Fruchtsäuren kommen vor allem in Obst vor, aber auch in anderen Pflanzenteilen und sogar in Milch oder Wein. Es gibt verschiedene Fruchtsäuren, doch die meisten von ihnen sind sogenannte Alpha-Hydroxycarbonsäuren, abgekürzt AHA. In der Kosmetik werden vor allem diese AHAs verwendet:
- Glykolsäure (aus Zuckerrohr)
- Zitronensäure (aus Zitrusfrüchten)
- Apfelsäure (aus Äpfeln und anderen Früchten)
- Milchsäure (aus Sauermilch)
Wie können AHAs die Haut verbessern?
AHAs werden als Peeling verwendet, um das Hautbild zu verbessern. Lena Thies von der Kosmetikmarke Dr. RIMPLER erklärt im Podcast die Wirkungsweise: "Ab einer gewissen Konzentration haben AHAs eine stark keratolytische, also hornlösende, Wirkung. Ein Fruchtsäurepeeling löst also die oberste Hautschicht ab, es handelt sich somit um ein sehr intensives Peeling." Dadurch wird die Haut angeregt, in kürzester Zeit neue und gesunde Hautzellen nachzubilden. Der Effekt der Behandlung ist eine starke Erneuerung und Glättung des Hautbildes.
Ein chemisches Peeling mit AHA wird bei unterschiedlichen Problemen angewandt:
- Im Anti-Aging-Bereich können sie gegen Falten und Fältchen wirken.
- Bei einer sogenannten Lichtschwiele durch zu viele Sonnenbäder können Fruchtsäurepeelings das Hautbild verfeinern.
- Narben (zum Beispiel von einer früheren Akne) werden durch AHA Peelings häufig unauffälliger. Das Narbengewebe wird durch die Behandlung glatter, flacher und heller.
- Auch abheilende Akne selbst reagiert oft sehr gut auf ein Fruchtsäurepeeling.
- Überpigmentierungen wie Altersflecken können ebenfalls gut mit einem solchen Peeling behandelt werden.
- Großporigkeit der Haut kann durch Fruchtsäurebehandlung verfeinert werden.
Was ist der Unterschied zwischen Produkten für Zuhause und Produkten im Kosmetikinstitut?
Wie so oft kommt es auch hier auf die Intensität an. Diese hängt von zwei verschiedenen Werten ab: dem pH-Wert und der Konzentration der Fruchtsäure. Je niedriger der pH-Wert und je höher die Konzentration ist, umso intensiver ist auch das Peeling. Man muss dabei zwischen zwei Kategorien von Produkten unterscheiden:
Zum einen gibt es Produkte, die für die Anwendung zu Hause gedacht sind. Sie liegen meist bei einem pH-Wert von 3 bis 4,5 und haben eine Konzentration von bis 7 Prozent. Diese AHA Peelings können auch zu Hause risikofrei angewandt werden, allerdings ist auch die Wirkung schwächer im Vergleich zu einer professionellen Behandlung beim Hautexperten, der Kosmetikerin.
Hier hat man Möglichkeiten für eine sehr viel intensivere Wirkung. Lena Thies erklärt: "Sobald eine Fruchtsäure unter einem pH-Wert von 3 liegt, wirkt sie relativ stark keratolytisch. Das ist etwa der Bereich, in dem die Kosmetikerin in der Kabine arbeitet." Und auch die Konzentration der Fruchtsäuren ist bei diesen professionellen Produkten wesentlich höher. Lena Thies nennt als Beispiel Produkte mit 15 bis 25 Prozent Fruchtsäure und einem pH-Wert von 1,2 bis 2. Das gehört nur in die Hände von geschulten Profis.
Kann die Säure im Peeling der Haut schaden?
Mit den professionellen AHA Peelings bei der Kosmetikerin fügt man der Haut eine bewusste gewollte Verletzung zu, indem man die oberste Hautschicht durch eine chemische Reaktion abträgt. Das regt die Haut nach der Behandlung zu neuem Wachstum an und bildet eine bessere Struktur. Nochmals: So hoch konzentrierte Fruchtsäurepeelings gehören NUR in professionelle Hände.
Generell gilt: Bevor du ein Fruchtsäurepeeling auf der Haut zur Anwendung bringst, solltest du mit einer gut ausgebildeten Kosmetikerin sprechen. Im Kosmetikstudio kann deine Haut analysiert werden und du bekommst eine intensive Beratung über passende Peelings für dich. Lena Thies erläutert: "Häufig bekommt man zunächst ein sanfteres Fruchtsäurepeeling für zu Hause, damit die Haut sich an den chemischen Reiz der Fruchtsäure gewöhnen kann. Nach einer Weile der Anwendung folgt dann eine Behandlung mit intensivierter Wirkung bei der Kosmetikerin." Sie berät dich außerdem darüber, was du nach einer solchen Behandlung unbedingt beachten musst und welche Pflege dein Gesicht im Anschluss braucht.
Auch Cremes sind manchmal für einen glättenden Effekt mit AHA-Säuren angereichert. So gibt es hochwertige und schonende Cremes für zu Hause mit sechs Prozent Fruchtsäure. Diese Säure hilft dabei, die Haut zu glätten und weicher zu machen, was eine gute Pflege für raue und verhornte Haut ergibt. Sie schenken der Haut einen Frische-Kick durch viel Feuchtigkeit.
Sind Fruchtsäurepeelings für jede Haut geeignet?
Nicht jedes Gesicht kommt mit einem so intensiven Peeling gut klar. Sehr gut geeignet ist AHA bei regenerationsbedürftiger Haut mit großen Poren, Überverhornung oder abheilenden Unreinheiten.
Empfindliche und sehr dünne Haut verträgt das Fruchtsäure-Peeling oft nicht so gut. Auch wenn deine Haut im Gesicht zu Rötungen neigt, solltest du sehr vorsichtig sein. Verlass dich bei der Analyse und Empfehlung deshalb auf deine Kosmetikerin. Sie kann die optimale Pflege für dich entwickeln.