Nach fast dreißig Jahren Arbeit mit Paaren möchte ich meine wiederkehrende Erfahrung teilen. Wir lernen alle aus alten Erfahrungen, deshalb lies bitte weiter und prüfe, ob du folgendes aus deinem Leben kennst! Ich wünsche dir zwar, dass du es nicht kennst, weiß aber aus der Praxis, dass ein hoher Prozentsatz aller LeserInnen sich in den folgenden Beispielen wiederfinden wird. Genau für diese habe ich geschrieben um euch einen Impuls zu schenken, sich in Richtung Glück und Erfüllung zu bewegen.
Im Märchenland der Beziehungen
Menschen glauben gerne an Märchen. Märchen sind schön, verhüllen oft die Wirklichkeit aber sie trösten dich. So gibt es viele Märchen und Mythen über Partnerschaft, z. B. das Märchen vom großen Beziehungsglück, das selbstverständlich und von Dauer sein müsse. Falls es nicht für „immer“ reichen sollte, gibt es ein Ersatzmärchen, nämlich das vom Lebensabschnittspartner. Wenn man nur den rechten Augenblick für den nächsten Abschnitt findet und sich frisch verliebt, geht es für die nächsten Jahre mit einem anderen wieder besser weiter.
Das Märchenland ist weit und kennt unzählige Varianten, z. B. „Wir haben nicht zusammen gepasst“ oder „Man kann nicht alles haben, was man sich erträumt.“, oder „Gute Beziehungen fordern immer Kompromisse“ u.s.w. Märchen sind wie Augenbinden. Sie verstellen den Blick auf die Eigenverantwortung, auf die eigene Mitbeteiligung an Problemen. Märchen sind ein Versuch, sich vor der Konsequenz des eigenen Handelns und Nicht-Handelns zu schützen. Leider wird alles, was du denkst, wahr. Eine klare Aufforderung, uns liebevoll in den Spiegel zu schauen mit der Frage: „Wer bin ich überhaupt in Beziehungen, wenn das das Ergebnis ist?“ Ich schreibe solche Märchen nicht nur als Paarberater, ich kenne diese Märchen natürlich schmerzhaft aus meinem eigenen Leben. Wir gehen alle in dieselbe Schule und niemand ist besser.
Kennst du den berühmten Satz vom „Glück, welches einem in die Wiege gelegt wird“. Entweder es klappt dann mit Männern oder eben nicht. „Beziehungsglück sei dann eben Schicksal“ oder für New Age belesene „Das Karma“ oder einfach nur „Pech in der Liebe“ oder es sei die Schuld des anderen, oder die Schuld von beiden? Nur weiß keiner von beiden, was in dieser Partnerschaft eigentlich zu lernen gewesen wäre. Das nächste Märchen lautet dann: „Es ist mir in diesem Leben kein Liebesglück gegönnt“. Ja, wer ist denn nun ursächlich unseres Glückes Schmied? Der Zufall, die Göttin Fortuna, das Karma, der Partner, das elterliche Vorbild oder die Vorhersehung? Es gibt nichts Unzufälligeres im Leben als deine unbewusst perfekte Partnerwahl. Auch unser Denken hat unzufällige Folgen, denn Märchen an die man glaubt, werden wirklich wahr.
Es geht bergab
Was ist in dieser Märchenbeziehung tatsächlich in völliger Unkenntnis der Eigenverantwortung geschehen? Schleichend kehren Schatten ein. Routine lässt es allmählich als selbstverständlich erscheinen, dass der Partner verpflichtet sei, uns so zu nehmen, wie wir sind, zu verzeihen, tolerant und freizügig zu sein, uns zu unterstützen, mit Liebebeweisen zu überhäufen, Sex zu schenken. Die Sachgespräche fressen allmählich den emotionalen Austausch, es gibt nicht mehr das, was ich als Herzensgespräche bezeichne. Das ist Kommunikation über das, was uns in der Tiefe bewegt, wie wir uns fühlen. Unsere Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen weicht der Sprachlosigkeit. Stressquellen, die nicht beseitigt werden, zerrütten den Alltag. Kindererziehung und Arbeitswelt fordern neben dem Hausbau ihren Tribut. Mangel an Respekt, Dankbarkeit und Wertschätzung werden langsam normal. Resignation kehrt in die Stube ein.
Wenig innere Berührung hält sich die Waage mit wenig Körperkontakt. Das erste, das dabei sanft zu ruhen beginnt, hoffentlich nicht bis in alle Ewigkeit, ist die Sexualität. Die Distanz zwischen den ehemals Liebenden wird bedrohlich groß, die Liebe kühlt ab und man hat sich nichts mehr zu sagen. Die Partner beginnen eigene Wege zu gehen, denn es gibt keine gemeinsame Vision, keine gemeinsamen Werte mehr.
Da stehen sie - auf dem Sprungbrett zum Fremdgang mit ungewissem Ausgang. Die Verluste an Liebe, Erfüllung, Lebensfreude, Gesundheit, Sexualität, Zweisamkeit, Nervenkraft und positiven Gefühlen sind endlos. Hier bleiben viele erschöpft und resigniert im Netz der Hoffnung auf Besserung hängen. Aber kann es denn jemals besser werden, wenn du nichts an deinem Denken und Handeln veränderst? Du bist deines Glückes Schmied und du bist die Ursache.
Die Endstation
Das Beschwerdebild lautet verkürzt und flapsig: „Wir haben uns auseinander gelebt.“ Richtiger wäre:
- Wir haben unsere Beziehung nicht gepflegt, ihr nicht ausreichend Raum und Zeit gewidmet.
- Wir wussten nicht, dass emotionale Kompetenz und Austausch wesentlich sind.
- Wir kannten unser gemeinsames Thema der Beziehung gar nicht.
- Wir haben deshalb Lernbereiche zu Kampfzonen gemacht.
- Wir wussten gar nicht, sagen sie nach dem Beziehungstraining, dass wir nichts darüber wussten, wie man eine Beziehung dauerhaft und glücklich macht...
Es gibt eben noch keinen Partnerschafts-Führerschein. Im Beziehungsleben leiden Menschen leider noch immer durch ihr Versuchen und Irren, wie vor vielen Jahrtausenden. Da ist wenig Fortschritt verglichen mit der Technik. Dort benötigt man für viel weniger wichtigere Dinge Prüfungen, Zertifikate und Schulungen. Nicht aber für die Kunst des Liebesglücks. Jeder Mensch denkt als Autodidakt am Traualtar, er/sie würde es sicher besser machen als die Eltern oder andere. Die Realität ist, dass jede zweite Ehe scheitert. Das ist kein Schicksal, sondern konsequentes Ergebnis mangelnder Beziehungskompetenz.
Kompetenz kann man erwerben und das ist genau der Bereich wo Andrea und ich mit unseren Trainings ansetzen. Wir wissen, dass du zu jedem Zeitpunkt in deinem Leben durch Training selbst zu einem Traumpartner werden kannst, der jegliche Beziehung verzaubert und bereichernd gestalten kann. Das ist kein Märchen, sondern das Ergebnis unserer Arbeit mit Männern, Frauen und Paaren seit über 20 Jahren. Wir helfen dir gerne, weil helfen Freude macht und die Liebe sich vermehren soll.
Der Neubeginn
Mach endlich Schluss mit Märchen, denn genau an dieser Stelle tut sich die große, vielleicht einmalige Chance auf, gerade jetzt aufzuwachen und ein ganz neues Verständnis von dir selbst und von Partnerschaft aufzubauen. Du kannst zu jedem Zeitpunkt jene Veränderungen in dir machen, die den Rest deines Beziehungslebens zur Kraftquelle deiner Lebensfreude machen. Es braucht dazu nur eines: „Deinen festen Entschluss, dich für die Liebe bereit zu machen“, in dein Glück zu investieren, einfach weil du wundervoll bist, weil es jeder Mensch verdient, weil es unser universelles Lebensrecht ist, reichlich Liebe zu empfangen und in Fülle weiter zu schenken.
Autoren: Andrea und Herbert Mikisch