Als Tuina-Massage wird eine selbstständige chinesische Massageform bezeichnet, die mit Hilfe manueller Grifftechniken die Lebensenergie Qi wieder zum Fließen bringen soll. Bei dieser chinesischen Massage werden Meridiane, lokale Schmerzpunkte und Akupunkturpunkte behandelt und Blockaden sollen so aufgelöst werden. Die Tuina-Massage bildet dabei eine der fünf Hauptsäulen der TCM (Traditionell Chinesischen Medizin) und sorgt für körperliche und geistige Gesundheit.
Was ist die TCM-Massage Tuina?
Die TCM bildet die Grundlage der Massageform Tuina. Dabei bedeutet der Begriff übersetzt so viel wie „drücken, schieben“ (tui) und „ziehen, greifen“ (na). Die Übersetzung des Wortes ist wegweisend für diese Art der Massage. Denn genau diese manuellen Techniken – also Schieben, Drücken, Ziehen und Greifen – kommen bei dieser chinesischen Massage zum Einsatz. Man könnte diese Technik daher auch als „Akupunktur mit den Fingern“ bezeichnen.
Dabei verwendet der Masseur für die Tuina-Massage nicht nur seine Finger. Auch mittels Handballen, Handflächen und Ellbögen führt er die pressenden, schiebenden, knetenden und greifenden Bewegungen durch. Der chinesische Ausdruck für das Kreisen und Zirkulieren lautet dabei „Mo“.
Bei der Tuina-Massage kommen sowohl punktförmige als auch großflächige Behandlungsmethoden zum Einsatz. Beispielsweise gehört die Akupressur zu den punktförmigen Methoden.
Wie wirkt die chinesische Massage Tuina?
Um gezielt auf die Beschwerden des Menschen eingehen zu können, werden vom Masseur vor der Massage die Ursachen von Blockaden ermittelt. Dabei werden sowohl Muskelverhärtungen als auch Energieblockaden und Störungen im Meridianfluss aufgespürt. Der Masseur verwendet danach je nach Ergebnis unterschiedliche Tuina-Techniken.
Die Massage eignet sich nicht nur als therapeutische Maßnahme, auch gesunde Menschen profitieren von der TCM-Massage. Beispielsweise kann das Immunsystem gestärkt und das Wohlbefinden verbessert werden. Während des Massierens verfallen die meisten Menschen in eine tiefe Entspannung und Befindungsstörungen werden gemildert. Depressive Verstimmungen, Stress sowie andere körperliche Beschwerden können erfolgreich behandelt werden.
Behandlung auf Basis von Yin und Yang
Die Lehre von Yin und Yang bildet die theoretische Basis von Tuina – wie auch von der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) insgesamt. Die Yin- und Yang-Lehre stammt dabei aus der taoistischen Philosophie. Als die zwei wesentlichen Urkräfte sind sie Teil aller Lebensvorgänge und Erscheinungen in der Natur. Dabei befinden sich diese Kräfte in ständigem Wechselspiel und ständiger Bewegung. Yin und Yang sind voneinander abhängig. Der menschliche Körper strebt nach einem Gleichgewicht dieser Kräfte. Denn liegt ein Ungleichgewicht vor, so können körperliche und seelische Krankheiten entstehen.
Um die Störung zu beheben, können therapeutische Maßnahmen angewendet werden. Prophylaktische Maßnahmen wie ausgewogene und gesunde Ernährung können dazu beitragen, dass man das Wohlbefinden und die Gesundheit steigert. Liegt jedoch ein Ungleichgewicht an Yin und Yang vor, ist die TCM-Massage Tuina die ideale Behandlungsmethode um Qi – also die Lebensenergie – wieder zum Fließen zu bringen.
Durch die Tuina-Massage werden Gelenke passiv mobilisiert und die Muskulatur gedehnt. Dadurch können die Blutzirkulation angekurbelt sowie Gelenksblockaden aufgelöst werden. Zusätzlich können durch die Massage Störungen der Meridiane und funktionelle Störungen der Organe behoben werden. Auf diese Weise bringt man den Organismus wieder in Balance und Harmonie.
Anwendungsbereiche der TCM Massage in Kombination mit Akupunktur
Die Tuina-Massage kann ideal in Kombination mit Akupunktur eingesetzt werden. Zum einen ergänzt sie diese auf optimale Weise, zum anderen lässt sich die Effizienz der Massage steigern.
Der zu Massierende ist während der gesamten Behandlung bekleidet. So wird die obere Hautschicht geschützt und der Reiz wandert in tieferen Regionen. Außerdem wird für die Massage kein Öl verwendet. Eine betroffene Region wird so lange mit der Massage behandelt, bis die Blockade behoben ist und Qi wieder fließen kann. Der Masseur arbeitet sich dabei nur langsam in die Tiefe vor.
Bei welchen Problemen bzw. Erkrankungen eignet sich die Tuina-Massage?
Sehr gute Resultate erzielt man durch die Tuina bei Befindungsstörungen wie Schlaflosigkeit, Erschöpfungszustände, depressive Zustände und innerer Unruhe. Doch auch Schmerzen – vor allem des Bewegungsapparates – können durch die Tuina damit gut gelindert werden.
Anwendungsbereiche:
- Migräne und Kopfschmerzen
- Verstopfung und Gastritis
- Schlafstörungen und innere Unruhe
- Hyperaktivität bei Kindern
- Erschöpfungszustände
Vorsicht: Schwangere Frauen, Patienten mit akuten Verletzungen sowie entzündlichen Hauterkrankungen sollten von dieser Massage-Technik lieber Abstand nehmen!