Jeder Mensch auf dieser Welt steckt voller Leben und Liebe. Dieses Wissen ist uns oftmals nicht bewusst. Natürlich versuchen wir aus Überzeugung, Entscheidungen auf Grund von menschenfreundlicher Ethik zu treffen und uns unseren Mitmenschen gegenüber menschlich zu verhalten. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Mentalcoach und Kern #Profilerin Jo Kern hat uns im Gespräch verraten, was Mensch sein für sie bedeutet und wie wir lernen, unser Leben menschlich zu führen.
Was bedeutet menschlich sein?
Wir Menschen machen uns Gedanken über viele Dinge. Egal, ob philosophischer oder politischer Natur oder über ganz private Probleme: Irgendetwas beschäftigt uns immer und beeinflusst zu einem großen Teil die Art und Weise, wie wir unser Leben leben. Ein Großteil unserer Meinungen und das, was wir glauben, werden zudem von den Medien oder unserem sozialen Umfeld definiert. Es gibt vieles, was uns beeinflusst und eine starke Wirkung auf uns hat. Das ist vollkommen normal und natürlich. Doch was für unser Leben und unser Wohlergehen wirklich wichtig ist, ist, dass wir uns selbst treu sind – das bedeutet, menschlich zu sein – so zu leben, wie es unserer ureigenen Definition und unseren eigenen Regeln entspricht und uns nicht eine Richtung vorgeben zu lassen.
Was macht uns menschlich?
Jeder Mensch sollte eigentlich von Natur aus menschlich sein. Aber so leicht ist es eben nicht. Nur wer echt ist, ist menschlich und wirklich lebendig. Erst wer das verstanden hat, schafft es, seinen Lebensstil so zu gestalten, dass er der Mensch sein kann, der er tatsächlich ist, und ist dann mit seiner Lebenseinstellung, seiner Haltung und seinem Wesen eine Inspiration für andere.
Was bringt es mir, authentisch zu sein?
Lebe ich authentisch, bin ich mit meiner Seele und meinem Geist im Reinen. Ich tue nichts, was gegen meine Überzeugungen ist, und das drückt sich auch in meinem Wirken und in meiner Ausstrahlung aus. Wer einem solchen Menschen begegnet, wird ihm nichts Böses wünschen und wird von Beginn an positiv auf ihn zugehen. Diese Authentizität, welche die Menschlichkeit ausmacht, hilft auch die Freude auf andere Menschen zu übertragen und sie auf dem eigenen Weg zu ihrem persönlichen Menschsein inspirieren.
Auch in unserem Alltag haben wir es als rechter Mensch leichter. Wer in der Lage ist, authentisch zu sein, der akzeptiert sich so wie er ist – mit all seinen Ecken und Kanten. Er ist in der Lage, Angst zuzulassen, seine Fehler einzugestehen und die Gefühle seines Körpers zu verstehen. Egal, ob auf spiritueller oder körperlichen Ebene: bin ich mit mir selbst im Reinen, verstehe ich die Sprache meines Körpers und bin in der Lage, dementsprechend zu handeln. Vereinfacht ausgedrückt, bin ich besser in der Lage, schneller als andere zu erkennen, wann es Zeit ist, auf mich selbst zu achten und meine eigenen Reserven und Energien wieder aufzuladen. Erst dann bin ich auch in der Lage, mein Wissen für andere zu nutzen und ihnen zu helfen – ähnlich der Aufforderung, welche zu Beginn einer Flugreise gebracht wird. Erst wenn ich mir selbst geholfen habe, kann ich auch anderen mit kraftvoller Energie zur Seite stehen.
Woran erkenne ich einen glücklichen und authentischen Menschen?
Wer in seiner Kraft lebt und voller Energie steckt, dem sieht man das auch an. Auch das Gegenteil ist leicht zu erkennen. Müde Augen und Erschöpfung sind Signale, die nicht nur ein Profiler deuten kann. Jeder braucht Ruhepausen und darf lernen, nein zu sagen. Sich selbst an erste Stelle zu stellen ist eben nichts Negatives, denn erst dann unterstütze ich meine Mitmenschen aus freien Stücken ohne selbst in Erwartungshaltungen oder Aufrechnereien zu rutschen. Wer genug Kraft getankt hat, nutzt diese automatisch dazu, anderen zu helfen. Daher ist die Achtsamkeit auf die eigenen Bedürfnisse nicht einfach nur als Egoismus zu sehen, sondern als ersten Schritt für ein gesünderes Miteinander.