"Wir leben in einer verrückten Zeit!" Diesen Satz hört man von vielen Menschen immer wieder. Aber dass sich die Welt in einem ständigen Umbruch befindet und Veränderungen zur Weiterentwicklung dazugehören, ist altbekannt. Warum tun sich manche Menschen schwer, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, und nehmen diese als Verrücktheit wahr? Jo Kern, Profilerin und Kern #Coach erklärt, wie wir dies ändern können.
Wie werden Veränderungen wahrgenommen?
Dass sich Dinge ständig verändern, ist völlig selbstverständlich und erklärbar. Manche Veränderungen gefallen uns, bei anderen ist es uns schier unmöglich, ihnen mit unserer Zustimmung zu begegnen. Die Reaktionen sind individuell höchst verschieden. Ein polarisierendes Beispiel ist laut Jo Kern das Internet. Während es für die einen eine Vielzahl an neuen Chancen und Möglichkeiten bereithält, stellt es für die anderen nur ein Objekt der Zeitverschwendung und der Überflutung dar. Für beide Seiten gibt es stichhaltige Argumente. In Wahrheit ist es aber stark davon abhängig, wie man an eine Sache herangeht.
Was hat Wertung mit Normalität zu tun?
Wir sind ständig dabei, Dinge zu bewerten und zu hinterfragen, was normal ist. Gleichzeitig führt es zu nichts. Um zum Beispiel nicht das Gefühl zu haben, in einer verrückten Welt zu leben, hilft es, im ersten Schritt die Dinge anzunehmen, wie sie sind und dann für sich persönlich zu beurteilen, wie man zu einer Sache steht. Durch die bewusste Achtsamkeit kann man dann selbst entscheiden, wie man an gewisse Dinge herangeht und welche Werte man für sich übernimmt.
Wie halte ich mich in all dieser Komplexität gesund?
Laut der Expertin Jo Kern ist es wichtig, dass wir in dieser heutigen, für viele als verrückt angesehenen Welt, nicht die Bodenständigkeit verlieren. Dies dürfen wir lernen, denn in unserem Alltag haben wir zu viel Zeit, uns mit Ängsten auseinanderzusetzen, die aufgrund der modernen Entwicklungen immer ungreifbarer werden. Nur wer es schafft, sich ins Hier und Jetzt zurückzuversetzen, kann im Moment sein. Denn die Vergangenheit kann man nicht mehr beeinflussen und Ängste für die Zukunft zu schüren, schürt nur weitere diffuse Ängste und schadet dabei unserem Körper und unseren Zellen.
Wie kann ich die verrückte Welt weniger verrückt machen?
Nach einem altbekannten Sprichwort wird zuerst immer vor der eigenen Tür gekehrt – ebenso hier. Wir dürfen uns klar werden, wer wir selbst sind und welche Werte wir vertreten wollen. Wenn wir selbst aktiv werden, können wir für diese eintreten und die Welt ein wenig in die Richtung lenken, in der wir sie erleben und sehen wollen. Nicht die Beeinflussung anderer ist der Weg, sondern unser eigenes Leben und unsere eigenen Einstellungen.