Eine Schwangerschaft ist eine aufregende Phase, die viel Neues mit sich bringt. Damit Mutter und Kind gesund bleiben und sich optimal auf die Geburt vorbereiten können, ist vor allem eine gesunde Ernährung in dieser Zeit wichtig. Ausgebildete Ernährungsberater können die Frauen dabei unterstützen. Sie helfen bei der Auswahl von gesunden Lebensmitteln, der besten Zubereitungsart und geben auch Tipps für die Stillzeit. Wie Du Ernährungsberater für Schwangere werden kannst und worauf es bei der Ernährungsberater Ausbildung ankommt, erfährst Du hier.
Wichtig für Mami und Kind: Ernährungsberatung für Schwangere
Vor allem Frauen, die das erste Mal ein Kind bekommen, stehen vor vielen Fragen. Was darf ich essen? Was nicht? Und vor allem wieviel davon ist gesund für mich und mein Baby? Schwangerschaft bedeutet, für zwei zu denken, aber nicht für zwei zu essen. Das Schöne an einer Schwangerschaft ist, dass die zukünftige Mami schon jetzt für ein weiteres Lebewesen mitdenken darf. Die Verbindung zwischen Mutter und ungeborenem Kind ist in den vierzig Wochen der Schwangerschaft besonders innig und intensiv.
Die Frau spürt die Bewegungen des Fötus im Bauch. So kann sie auch erahnen, was ihrem Kind Freude bereitet und was nicht. Es reagiert sofort auf bestimmte Musik, Stimmen und auch Lebensmittel, die die werdende Mutter zu sich nimmt. Ernährungsberater beraten daher ihre Klientinnen zu Themen wie:
- Wieviel Gewicht darf ich in der Schwangerschaft zunehmen?
- Welche Nährstoffe brauche ich jetzt zusätzlich? In welchen Lebensmitteln stecken sie?
- Welche Nährstoffe braucht mein Baby für eine gesunde Entwicklung?
- Welche Probleme können durch welche Lebensmittel gelöst werden? (Übelkeit, Haarausfall, Karies, Pilzinfektionen)
- Welche Lebensmittel sollte ich besser nicht essen und warum?
- Welche Nahrung brauche ich in der Stillzeit für mich und den Säugling?
Die Tätigkeit als Ernährungsberater für Schwangere umfasst auch spezielle Themen wie vegane Ernährung in der Schwangerschaft, den Umgang mit Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten. Werdende Mütter, die an Schwangerschaftsdiabetes leiden, brauchen ebenfalls Hilfe und Unterstützung zum Thema Ernährung.
Beratung und Nährstoffe: Was ist gesunde Ernährung in der Schwangerschaft?
Gesunde Ernährung legt den Grundstein für die spätere Entwicklung und Gesundheit des Kindes. Babys von Frauen, die sich während der Schwangerschaft gesund und ausgewogen ernähren, können später weniger Probleme mit Übergewicht oder Entwicklungsstörungen haben. Für den Organismus der Schwangeren und für das Wachstum des Fötus braucht der Körper jetzt besonders viele Vitalstoffe.
Vitamine spielen auch in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Sie können größtenteils über eine gesunde Ernährung aufgenommen werden. Der Ernährungsberater kann hier mit der Frau besprechen, welche Vitamine sie mit einer ausgewogenen Ernährung zu sich nehmen und welche sie als Präparat einnehmen sollte. Auch bei länger andauernder Übelkeit können Vitaminpräparate sinnvoll sein. Spurenelemente und Mineralstoffe sind in erster Linie für die Entwicklung des ungeborenen Kindes wichtig. Sie unterstützen und fördern das Wachstum der Knochen und die Reifung der Organe. Hier ist eine Ernährungsberatung sehr wichtig, da nicht alle Spurenelemente in der geforderten Menge durch die Nahrung aufgenommen werden können.
Die wichtigsten Nährstoffe sind:
- Vitamin B: B-Vitamine, wie Vitamin B12, unterstützen die Zellbildung, den Stoffwechsel und die Zirkulation des Blutkreislaufes. Unterschiedliche Arten von Vitamin B stecken in Vollkornprodukten, Fisch, Fleisch und Milchprodukten. Vitamin B6 hilft gegen schwangerschaftsbedingte Übelkeit.
- Vitamin D unterstützt den Aufbau von Knochengewebe und der Zahnsubstanz. In den Sommermonaten kommt es selten zu einem Vitamin D Mangel, da der menschliche Körper unter Sonneneinstrahlung Vitamin D bildet. Frauen, die schwanger sind, können im Winter den erhöhten Vitamin D Bedarf mit fettem Fisch, Fischöl, gegartes Eigelb und Milchprodukten decken.
- Folsäure: Folsäure ist vor allem in den ersten Wochen und Monaten einer Schwangerschaft essentiell. Sie beugt dem sogenannten Neuralrohrdefekt (NRD) beim ungeborenen Kind vor und wirkt günstig auf die allgemeine Entwicklung des Embryos. Frauen mit Kinderwunsch nehmen Folsäure bereits schon vor der Empfängnis zu sich. Spinat, Spargel, Haferflocken oder allgemein grünes Blattgemüse enthalten Folsäure.
- Eisen: Im letzten Schwangerschaftsdrittel können Eisenpräparate helfen, einer möglichen Blutarmut vorzubeugen.
- Kalzium unterstützt den Knochenaufbau und findet sich überwiegend in Milchprodukten.
- Magnesium fördert den Stoffwechsel des ungeborenen Babys und hilft der Mutter, Krämpfen oder vorzeitigen Wehen vorzubeugen.
Wie hilft Ernährungsberatung dabei, Schwangerschaftsprobleme zu vermeiden?
Erst ab dem vierten Monat muss eine Frau mehr Kalorien zu sich nehmen. Für zwei essen ist ein Ammenmärchen – der Kalorienbedarf steigt dann nur um etwa zehn Prozent. Eine normal ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukten reicht aus. Eine Schwangere sollte auch keine Diät machen. Aufpassen sollte sie aber bei rohem Fleisch, Fisch und Eiern. Darin können sich neben Salmonellen auch Listeriose- oder Toxoplasmose-Erreger befinden, die dem ungeborenen Baby schaden können. Zuviel Zucker ist sowieso ungesund und kann auch lästigen Scheidenpilz begünstigen.