Wenn sich Frauen zu einer Brustverkleinerung entschließen, haben sie oft schon einen längere Zeit des Leidens hinter sich. Schmerzen in Schulter, Nacken und Rücken, aber auch alltägliche Einschränkungen beim Kleiderkauf oder beim Sport machen ihnen das Leben schwer. Wir haben die in der Brustkorrektur erfahrene Ärztin Dr. Susanne Aschauer zu ihren Erfahrungen befragt und Informationen zur Brustverkleinerung gesammelt.
Beratung vor der Brustverkleinerung: Information unerlässlich
Betroffene Frauen mit einer sehr großen Brust haben oft mit vielen täglichen Problemen zu kämpfen. Bei vielen sportlichen Aktivitäten ist eine große Brust hinderlich. Außerdem gibt es kaum passende und formschöne BHs für große Oberweiten und die BH-Träger schneiden oft schmerzhaft ein. Auch die Kleidersuche wird mitunter für Frauen mit großen Brüsten zum Spießrutenlauf. Frauen, die unter ihrer Brust leiden, haben neben einem verminderten Selbstwertgefühl auch ein gewisses Risiko für ihre Gesundheit. Meist sind Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen die Folge einer zu großen Brust. "Oft ist eine Brustverkleinerung nicht nur ästhetisch, sondern auch medizinisch notwendig", weiß Dr. Susanne Aschauer. In ihre Ordination in Bad Schallerbach in Oberösterreich kommen viele Patientinnen, die bereits einen längeren Leidensdruck verspüren.
"Ein erstes Beratungsgespräch beim Arzt beinhaltet sämtliche Informationen zur Brustverkleinerung", erklärt die Plastische und Ästhetische Chirurgin Dr. Aschauer.
- So wird die Art der Operation ganz genau besprochen.
- Anhand von Bildern bekommen die Patientinnen bereits im Vorfeld eine Vorstellung vom Ergebnis nach dem Eingriff.
- Jeder Arzt muss über das Risiko einer Brustverkleinerung aufklären.
- Gleichzeitig werden aber auch die danach folgenden Erleichterungen besprochen.
Das persönliche Gespräch mit dem Arzt dient auch dazu, den Patientinnen die Ängste vor der Operation zu nehmen. "Vor allem sollten Frauen keine Scheu davor haben, genau nachzufragen und über alle Probleme und Komplikationen in Zusammenhang mit der Brust offen zu sprechen", so Dr. Susanne Aschauer. Als Frau weiß die Plastische und Ästhetische Chirurgin auch aus persönlichen Erfahrungen viel über die Problematik.
Ablauf: Was passiert bei einer Brustverkleinerung?
Für eine Brustverkleinerung gibt es tatsächlich auch keine chirurgischen Grenzen. "Bei einer Operation wird so viel Brustgewebe entnommen, wie notwendig ist, um ein optimales Ergebnis zu erreichen", so Dr. Aschauer. Nach dem Eingriff sollte die Brust zur Statur passen und die Form gleichzeitig den Vorstellungen der Patientin entsprechen. "Die Operation selbst wird in Vollnarkose durchgeführt. In meinem Fall geschieht der Eingriff im Operationsbereich der Privatklinik St. Stefan in Wels", so Dr. Aschauer. Vor dem Eingriff sollten 14 Tage lang keine blutverdünnenden Medikamente genommen werden.
Kurz vor der Operation zeichnet der Arzt – je nach Methode – die Schnittführung auf der Haut an. Diese befindet sich je nach Methode rund um Brustwarze, vertikal zur Unterbrustfalte und bei großem Hautüberschuss in der Brustfalte selbst.
Die Brustwarze wird nach oben versetzt, überschüssige Haut entfernt und das verbleibende Brustgewebe zu einer neuen Brust geformt. Gleichzeitig kommt es bei der Methode zu einer Bruststraffung. Je nach Technik kann man sich im Rahmen einer solchen Behandlung auch gleich einer Fettabsaugung unterziehen.
Die Methoden zur Brustverkleinerung unterscheiden sich vor allem in der Schnittführung selbst. So hängt diese davon ab, ob beispielsweise eine gleichzeitige Bruststraffung stattfindet. Der Arzt wird die Schnitte immer so wählen, dass möglichst wenige sichtbare Narben, eine möglichst große Schonung der Brustwarze und damit möglichst wenige Komplikationen und Schmerzen im Nachhinein entstehen.
Dauer: Wieviel Zeit muss ich für eine Brustverkleinerung einplanen?
Die operative Brustverkleinerung mit einer gleichzeitigen Bruststraffung selbst dauert etwa drei Stunden. Danach sollten die Frauen eine Nacht unter medizinischer Aufsicht in der Privatklinik verbringen. So können allgemeine Risiken wie Schwellungen, Infektionen oder Nachblutungen vermieden werden. Auch können Patienten bei eventuellen Schmerzen gut mit Medikamenten betreut werden. Danach müssen sich die Patienten für ein bis zwei Wochen schonen. Heben und Tragen ist einige Zeit nach der Operation verboten. Dazu sollte man nach einer Brustverkleinerung Erschütterungen der Brust vermeiden. Dieses Risiko kann durch einen Sport-BHs minimiert werden, der drei Monate danach Tag und Nacht getragen werden sollte. Das unterstützt die Brust.
Kosten: Wie viel kostet eine Brustverkleinerung?
Der Preis für eine solche Brustkorrektur lässt sich meist nicht vorhersagen. Der hängt unter anderem auch von der individuellen Technik ab. So spielt die Menge des entfernten Brustgewebes eine Rolle und ob die Brustwarze dabei versetzt wurde.
In der Regel sind sämtliche Voruntersuchungen, die Operation selbst und die Nachsorge mit Klinikaufenthalt, Kontrollterminen und Stütz-BH im Preis enthalten. Je nach Operationsmethode liegen die Kosten zwischen 5000 und 6000 Euro.
Damit die Krankenkasse die Brustverkleinerung übernimmt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So darf die Frau beispielsweise nicht übergewichtig sein und es müssen unter anderem mindesten 500 g Brustgewebe auf jeder Seite entfernt werden. Für viele Krankenkassen kann es sein, dass ein ärztliches Gutachten vorgelegt werden muss. Die Verkleinerung des Brustgewebes muss also aus gesundheitlichen Gründen notwendig sein und alternative Behandlungen und Maßnahmen in diesem Fall nicht zum gewünschten Erfolg führen. Allerdings muss die Kostenübernahme von den Krankenkassen bereits vor der Operation genehmigt werden. Rückwirkend ist das aus Erfahrung meist nicht möglich. So steht einem leichteren Leben nach einer Brustverkleinerung nichts mehr im Weg.