Gehen Zähne durch Unfall oder Krankheit verloren, ist es ratsam, ehestmöglich den Zahn mit einem hochwertigen Zahnersatz oder Prothesen zu erneuern. Das kann sich nicht nur positiv auf das Selbstbewusstsein, sondern oft auch auf die eigene Gesundheit auswirken. Doch welche Arten von Zahnprothesen und Implantaten gibt es? Hier findest du Möglichkeiten beim Zahnersatz.
Welche Möglichkeiten beim Zahnersatz gibt es?
Viele denken, dass ein Zahnersatz ausschließlich ästhetische Gründe hat. Das stimmt zwar in vielen Fällen, allerdings können durch fehlende Zähne tatsächlich auch tiefere gesundheitliche Probleme entstehen. Sie sind oft nicht nur Ursache für Zahnfehlstellungen, sondern können im schlimmsten Fall Fehlbelastungen von Gelenken und Wirbelsäule, Knochenschwund im Kiefer, Magenprobleme und Verdauungsstörungen oder ein geringeres seelisches Wohlbefinden bedingen. Dabei gibt es zahlreiche Zahnersatz-Lösungen. Welche Anwendung findet, hängt vor allem von der Größe der Lücke ab. Die Behandlung reicht von der künstlichen Zahnkrone, über Zahnimplantate, Teil- oder Vollprothesen.
- Bei ein bis vier fehlenden Zähnen kann eine Zahnbrücke oder Prothese die Lücke schließen. Diese künstliche Zahnkrone wird von überkronten Nachbarzähnen oder Zahnimplantaten getragen. Das Material für so eine hochwertige künstliche Teilprothese besteht meist aus Vollkeramik.
- Fehlen nur wenige Zähne, können die von einer oder mehreren künstlichen Zahnkronen auf einer künstlichen Zahnwurzel ersetzt werden.
Welche Arten von Prothesen zur Versorgung des Patienten gibt es?
Bei größeren Zahnlücken und teilweise zahnlosem Kiefer können Prothesen notwendig sein. Eine Totalprothese wird dann eingesetzt, wenn der Kiefer bereits völlig zahnlos ist und die restlichen Zähne nicht mehr erhalten werden können.
- Fehlen bereits mehrere Zähne, kann eine Teleskopprothese helfen. Diese Teilprothese wird mit speziellen Doppelkronen auf der Restbezahnung befestigt und lässt sich mit wenig Aufwand herausnehmen.
- Eine andere Variante ist die Geschiebeprothese. Als hochwertige Kombilösung kann dieser Zahnersatz mit einem Geschiebe an den Pfeilerzähnen befestigt werden. Um bei dieser Zahnprothese eine bessere Verteilung von Zug- und Druckbelastung zu erreichen, werden meist mehrere Pfeilerzähne überkront. Das Geschiebe der Zahnprothese besteht meist aus einer Metalllegierung oder Kunststoff, der Zahnersatz aus Verblendkeramik.
- Sind keine Zähne mehr vorhanden, kommt eine Totalprothese zum Einsatz. Totalprothesen können herausnehmbar sein oder fest sitzen.
Was sind die All-on-4-Lösung oder All-on-6-Lösung für Implantate?
Fehlen bereits mehrere Zähne oder sind mehrere Zähne schlecht und müssen entfernt werden, gibt es mit der All-on-4 Lösung oder der All-on-6-Methode bei Implantaten eine weitere Möglichkeit des Zahnersatzes. Sie können als Totalprothese eingesetzt werden und sorgen für höchste Ästhetik und den besten Tragekomfort bei den Prothesen. Die Methode ist perfekt für Patienten, die auf herausnehmbare Prothesen verzichten möchten und wurde vor mehr als einem Jahrzehnt von Prof. Paulo Malo erfunden und seither ständig weiterentwickelt. Viele tausend Patienten haben sich dieser Möglichkeit der Behandlung bereits unterzogen, da dieses Prinzip sowohl am Oberkiefer als auch am Unterkiefer beinahe immer angewendet werden kann. Die Erfolgsquote dieser Behandlung soll laut Studien bei 97 % liegen.
Bei dieser Lösung werden auf das zahnlose Oberkiefer oder Unterkiefer vier bis sechs Implantate eingebracht, wobei alle schlechten Zähne entfernt werden. Diese vier bis sechs Implantate bringt der Zahnarzt gleichzeitig ein. Können diese nicht sofort belastet werden, werden das Unterkiefer oder Oberkiefer mit einer nicht herausnehmbaren implantatgetragenen Teilprothese versorgt. Das Material der Implantate ist je nach Wunsch aus Titan oder Keramik.
Welche Vorteile bietet die All-on-4-Lösung oder All-on-6-Lösung?
Die Vorteile dieser Methode sind vielfältig:
- Sie ist sehr schonend, nahezu schmerzfrei und dauert wesentlich weniger lang als andere Behandlungen.
- Sie kann sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer gut angewendet werden. Denn Implantate können auch ohne langwierigen Aufbau des Kieferknochens eingesetzt werden.
- Das Implantat ist dennoch fest mit dem Unterkiefer oder Oberkiefer verankert. Bei herausnehmbaren provisorischen Prothesen, die nicht individuell an den Kieferknochen angepasst sind, ergeben sich oft unangenehme Druckstellen.
- Bei dieser Behandlung müssen Zähne nicht angeschliffen werden. Für eine Teilprothese oder Brücke kann das unter Umständen nötig sein.
- Postoperative Komplikationen treten kaum auf, da auf einen Aufbau des Kieferknochens verzichtet werden kann.
- Der Zahnersatz auf Implantaten ist den eigenen natürlichen Zähnen sehr ähnlich. Weil die Zahnimplantate fest im Kiefer sitzen, kann der Patient viel besser kauen oder sprechen als mit einer herausnehmbaren Zahnprothese.
Das Konzept mit vier bis sechs Implantaten auf einmal kann beinahe immer angewendet werden. Bis die Implantate verheilt sind und belastet werden können, wird mit einer Teilprothese überbrückt. Zahnersatz hält auf Zahnimplantaten nahezu ewig. Allerdings ist es notwendig, dass Zahnersatz und Zahnimplantate genauso gründlich gepflegt werden wie natürliche Zähne. Dazu sollte neben der täglich gründlichen Mundhygiene nach der Behandlung drei bis vier Mal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch genommen werden.