Mundgeruch ist eine sehr unangenehme Sache, die wir wirklich gerne vermeiden wollen. Aber das ist nicht immer so einfach. Wie kommt es zum schlechten Atem? Tatsächlich gibt es einen Grund für Mundgeruch, den die meisten Menschen nicht kennen: Hunger! Bei längerem Fasten kann der unangenehme Geruch und Geschmack im Mund entstehen. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat und wie du den Mundgeruch wieder loswirst.
Ursachen: Darum entsteht Mundgeruch bei Hunger?
Beim Fasten, bei einer Diät oder wenn du aus anderen Gründen längere Zeit nichts gegessen hast, verändert sich der Stoffwechsel. Dein Körper reduziert die Speichelproduktion, wodurch sich die Bakterien im Mund leichter vermehren können. Das führt zu schlechtem Atem und gefährdet außerdem die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch.
Dazu kommt noch ein weiterer Effekt: Beim Fasten oder einer Diät bekommt der Körper weniger Essen und vor allem weniger Kohlenhydrate, als er eigentlich braucht. Dadurch baut er körpereigene Eiweiße und Fette ab. Diesen Zustand nennt man Ketose. Die Ketose ist natürlich ein gewünschter Effekt, aber sie hat auch Nebenwirkungen. Beim Abbau der Stoffe im Körper entstehen Gerüche, die man leider im Atem riechen kann. Sie erinnern ein wenig an Nagellackentferner und enthalten tatsächlich auch ähnliche Stoffe. Typisch für den Geruch der Ketose sind acetonhaltige Stoffe.
Bei einer Fastenkur tritt das Problem mit unangenehmen Gerüchen besonders häufig auf. Schließlich hält beim Fasten der Zustand der Ketose länger an als in anderen Situationen. Der Körper baut nun eingelagerte Stoffe ab und scheidet vermehrt Gift- und Schadstoffe aus. Das kann man leider oft riechen.
Entscheidend für die Ketose ist übrigens die eingeschränkte Zufuhr von Kohlenhydraten. Je weniger Kohlenhydrate du in deine Ernährung einbaust, umso eher kommt dein Körper in den Zustand der Ketose.
Weitere Ursachen für Mundgeruch
Neben dem Hunger beim Fasten oder einer Diät gibt es natürlich noch weitere mögliche Ursachen für schlechten Atem:
- Bestimmte Lebensmittel in der Ernährung sorgen für vermehrten Mundgeruch. Typisch sind zum Beispiel Knoblauch und Zwiebeln.
- Auch Alkohol führt zu schlechten Gerüchen am nächsten Tag.
- Eine mangelnde Mundhygiene kann natürlich ebenfalls die Ursache für schlechten Atem sein.
- Manchmal entstehen im Mund Entzündungen, die sich durch Gerüche bemerkbar machen. Das kann Karies, eine Zahnfleischentzündung oder auch eine Zahnwurzelentzündung sein.
- Manche Medikamente sorgen für Mundtrockenheit und damit für vermehrte Gerüche im Atem.
- Es gibt verschiedene Erkrankungen im Mund, Rachen, Magen oder Darm, die ebenfalls für Mundgeruch sorgen können.
Wenn das Problem längere Zeit besteht und du die Ursache nicht finden kannst, solltest du einen Arzt aufsuchen. Erster Ansprechpartner ist entweder der Hausarzt oder der Zahnarzt.
Kann man Mundgeruch beim Fasten verhindern?
Wenn der Körper in die Ketose eintritt, entsteht der acetonhaltige Geruch. Das ist leider nicht vollständig zu verhindern, weil es sich dabei um eine normale Reaktion auf das Fasten handelt. Deshalb bekommen die meisten Menschen beim Fasten Mundgeruch, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Wenn deine Fastenkur oder Diät beendet ist und du wieder mit dem regelmäßigen Essen beginnst, ist auch dieses unangenehme Problem schnell wieder verschwunden. Bis dahin hilft nur das Überdecken des Geruchs.
Es gibt allerdings eine zweite Ursache, wegen der man beim Fasten Mundgeruch bekommt: die Mundtrockenheit. Und gegen diese kannst du etwas tun:
- Achte darauf, genug Wasser und ungesüßte Tees zu trinken! Dadurch befeuchtest du den Mund und die Bakterien können sich nicht so leicht vermehren. Beachte: Du brauchst beim Fasten mehr Wasser als sonst, weil du keine Flüssigkeit über das Essen aufnimmst.
- Kaue zwischendurch zuckerfreien Kaugummi! Dadurch wird die Speichelproduktion angeregt.
- Auch beim Lutschen von (zuckerfreien) Bonbons intensiviert sich der Speichelfluss.
- Erhöhe die Luftfeuchtigkeit im Raum, indem du zum Beispiel Schüsseln mit Wasser auf die Heizung stellst oder feuchte Tücher aufhängst! Aber Vorsicht: Um Schimmel zu vermeiden, musst du dann besonders gut lüften.
Tipps, um Mundgeruch beim Fasten zu reduzieren
Auch wenn du die Ursache des Mundgeruchs beim Fasten nicht verhindern kannst, kannst du einiges gegen den Geruch selbst tun:
- Bonbons und Kaugummis regen nicht nur den Speichelfluss im Mund an, sondern bieten auch Frische und angenehmeren Atem.
- Während des Fastens solltest du deine Zahnpflege intensivieren. Putze häufiger die Zähne und denke auch an Zahnseide! Nutze Mundspülung, um Gerüche und Bakterien zu bekämpfen!
- Es kann auch helfen, die Zunge regelmäßig zu reinigen, zum Beispiel mit einem Zungenschaber.
- Trinke Tees, die dir Frische geben und den Mundgeruch reduzieren! Dazu gehören zum Beispiel Pfefferminztee, Anistee, Salbeitee oder Fencheltee.
- Du kannst auch zwischendurch Blättchen von frischen Kräutern kauen, wenn dein Fastenplan das erlaubt. Vor allem stark riechende Kräuter wie Pfefferminze, Basilikum oder Salbei helfen gut.
- Manche Betroffene machen sehr gute Erfahrungen mit Chlorophyll-Dragees, die eine geruchneutralisierende Wirkung haben sollen.
Ölziehen gegen Mundgeruch
Viele Menschen schwören auf das Ölziehen, um schlechte Gerüche im Mund loszuwerden. So funktioniert diese Technik:
- Nimm vor dem Zähneputzen einen bis zwei Teelöffel hochwertiges Pflanzenöl in den Mund!
- Bewege es jetzt zwei Minuten lang im Mund!
- Ziehe es durch die Zahnzwischenräume und spüle den Mundraum so richtig durch!
- Anschließend spuckst du das Öl aus und spülst den Mundraum mit warmem Wasser aus.
- Jetzt kannst du wie gewohnt deine Zähne putzen.
Das Ölziehen ist zunächst ungewohnt und vielleicht auch nicht ganz angenehm. Aber es kann viele Schadstoffe und Bakterien aus der Mundhöhle entfernen, die du mit Zähneputzen und Mundspülung alleine nie losbekommst. Probiere es doch einfach mal aus!