Unser lymphatisches System ist das wichtigste Transportsystem für Nähr- und Abfallstoffe im menschlichen Körper. Schlacken und Stoffwechselabfälle werden über das Lymphgewebe zu den Entgiftungsorganen transportiert. Ist dieser Fluss gestört, können Ödeme eine Folge sein, die oft unangenehme Schwellungen und auch Schmerzen verursachen. Es gibt aber einige Methoden, die unser Lymphsystem wieder aktivieren können.
Funktion: Können wir das Lymphsystem überhaupt aktivieren?
Unser Lymphsystem ist so etwas wie das Reinigungssystem unseres Körpers. Gemeinsam mit dem Darm gehört es zum wichtigsten Teil unseres Immunsystems. Das Lymphsystem wird von den Lymphgefäßen, den Lymphknoten und den lymphatischen Organen gebildet. Mandeln, Milz, Thymusdrüse, Teile der Darmschleimhaut und der Wurmfortsatz am Blinddarm bilden die lymphatischen Organe. Die Lymphgefäße durchziehen parallel zu den Blutgefäßen unseren Körper in einem offenen Kreislauf. Sie beginnen an den kleinsten verzweigten Gefäßen und münden schließlich in den venösen Teil des Blutkreislaufes.
Anders als unser Blutkreislauf mit dem Herzen besitzt das Lymphsystem keinen eigenen Antrieb. Die Lymphe kann sich zwar über peristaltische Wellen wie in der Darmschleimhaut fortbewegen, ist aber hauptsächlich von den Bewegungen des Körpers abhängig. Dabei spielen Atembewegungen und Muskelkontraktionen eine wesentliche Rolle, um die Lymphe zu aktivieren und ein Lymphödem zu lindern.
Inhalt:
- Funktion: Können wir das Lymphsystem überhaupt aktivieren?
- Aufgabe: Was passiert mit der Lymphe?
- Welche Arten von Lymphödemen gibt es?
- Welche Symptome sind kennzeichnend für ein Lymphödem?
- Wie kann man ein Lymphödem behandeln?
- Was kann ich gegen ein Lipödem tun?
- Welche Anwendungen gibt es für die pneumatische Pulsationsmassage noch?
Aufgabe: Was passiert mit der Lymphe?
Während die Blutgefäße hauptsächlich feinste Stoffwechselabfälle im Körper entsorgen, ist die Lymphe für das "Grobe" zuständig. Sie transportiert
- Schwermetalle,
- Viren,
- Bakterien,
- Pilze,
- entgleiste Zellen oder Zellbestandteile und
- tote Zellen
über das lymphatische Gewebe ab.
Die zwischengeschalteten Lymphknoten sind so etwas wie die "Filterstationen" für die Gewebsflüssigkeit. Sie sind gruppenweise entlang des Lymphsystems angeordnet. In den Lymphknoten befinden sich die Abwehrzellen unseres Immunsystems. Neben Antikörper-bildenden B-Zellen schalten hier Fresszellen und andere Lymphozyten Bakterien, Viren, Gifte und vieles mehr aus. Die gereinigte Lymphe fließt dann im Venenwinkel über die linke Schlüsselbeinvene zurück in den Blutkreislauf.
Welche Arten von Lymphödemen gibt es?
Ein Lymphödem liegt dann vor, wenn sich mehr Flüssigkeit im Gewebe ansammelt, als abtransportiert werden kann. Ursache für die unangenehmen Schwellungen können Entzündungen oder Überlastungen sein. Prinzipiell unterscheidet man zwischen primären und sekundären Lymphödemen.
- Beim primären Lymphödem liegt die Ursache in einem fehlerhaften Aufbau des Lymphsystems. Die Lymphgefäße sind verengt oder verhärtet, einzelne Lymphknoten fehlen ganz. Allerdings zeigen sich solche Fehlbildungen oft nicht gleich. Erst wenn der gesunde Teil der Lymphgefäße seine Arbeit nicht mehr vollständig verrichten kann, kommt es zu einem Lymphödem. Bei Ödemen werden Fett und Eiweiß in den Extremitäten abgelagert. Kann die Lymphe diese Bestandteile nicht mehr über das Lymphsystem abtransportieren, staut es sich im wahrsten Sinn des Wortes.
- Viel häufiger als primäre Lymphödeme treten sekundäre Lymphödeme auf. Sie entstehen bei Beschädigung des Lymphsystems. Die Ursache dafür sind meist Operationen oder Verletzungen. Ein sekundäres Lymphödem entsteht oft dann, wenn beispielsweise im Zuge einer Krebstherapie Lymphknoten entfernt werden müssen. Der natürliche Lymphfluss wird so gestört. Auch ist die Strahlentherapie während einer Krebstherapie häufig schuld daran, dass Lymphgefäße verletzt werden.
Welche Symptome sind kennzeichnend für ein Lymphödem?
Ein Lymphödem lässt sich oft als erstes an einer einseitigen Schwellung von Extremitäten sehen. Dabei können kaum Dellen in das Gewebe eingedrückt werden. Die Schwellung ist oft mit einem unangenehmen Spannungsgefühl verbunden. Die Haut wird empfänglicher für Entzündungen. Ein Ödem des Lymphsystems entwickelt sich oft über mehrere Stadien. Anfangs geht die Schwellung noch durch Hochlagern der Extremitäten zurück.
Ein sichereres Zeichen für ein Lymphödem ist ein positives Stemmersches Zeichen. Das bedeutet, dass sich am Finger- oder Zehenrücken keine Hautfalte mehr abheben lässt. Gleichzeitig sind vermehrt Hautirritationen sichtbar.
Ein Lipödem unterscheidet sich vom Lymphödem durch einige Punkte. So lässt sich beim Lipödem die Hautfalte abheben und Hände und Füße sind meist ödemfrei. Auch bei einem Lipödem ist es wichtig, den Lymphfluss in Schwung zu halten. Allerdings sollte sowohl bei einem Lipödem, als auch bei einem Ödem des Lymphsystems immer ein Arzt konsultiert werden.
Wie kann man ein Lymphödem behandeln?
Im ersten Schritt ist es für Betroffene auch hier eine gesunde Ernährung wichtig. Wer unter einem verlangsamten Lymphfluss leidet, sollte auf keinen Fall auf eiweißreiche Diäten setzen und unbedingt auf sein Gewicht achten. Grundsätzlich lässt sich ein Ödem des Lymphsystems mit Lymphdrainage, pneumatischer Pulsationsmassage und sanfter Bewegung verbessern.
Die pneumatische Pulsationsmassage nach Deny mit dem sogenannten Pneumatron®200 vereint das klassische Schröpfen mit Lymphdrainage und Massage und Reflexzonenmassage. Dabei wird das Gewebe ca. 200 Mal pro Minute mit Unterdruck angesaugt und sofort wieder losgelassen. Der Vorteil dabei: Der Mix aus Massage und Schröpfen kann den Lymphfluss viel effektiver in Bewegung setzen und so zu einer Linderung des Lymphödems führen. Stoffwechselschlacken und Umweltgifte werden über den Lymphfluss zu den Ausscheidungs- und Entgiftungsorganen transportiert. Vitalstoffe wie Vitamine, Hormone und Mineralien stehen dem Körper wieder verstärkt zur Verfügung. Das regt den Stoffwechsel zusätzlich an und sorgt für eine optimale Entgiftung des Körpers.
Was kann ich gegen ein Lipödem tun?
Auch wenn ein Lipödem eine chronische Erkrankung ist, kannst du es mit einigen Vorkehrungen gut in den Griff bekommen. Vor allem bei der Ernährung solltest du aufpassen. Eiweißreiche Diäten sind absolut nicht förderlich. Du solltest eher eine niedrig glykämische Ernährung bevorzugen. Das bedeutet: Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index wie viele Gemüsesorten, Vollkornprodukte und Ähnliches. Sie halten den Blutzuckerspiegel auch nach dem Essen stabil. Insulinspitzen werden vermieden und so greift der Körper für die Energiegewinnung auf die Fettreserven zu.
Wichtig ist außerdem eine regelmäßige Entstauung über die Lymphe. Das bedeutet, dass sowohl beim Lymph- als auch beim Lipödem eine Lymphdrainage helfen kann. Bei einem Lipödem wird diese oft sogar täglich empfohlen. Die Lympharbeit ist bei einem Lipödem durch die krankhafte Einlagerung von Fett und Eiweiß im Gewebe so schwierig.
Mit dem Pneumatron®200 lässt sich bei einem Lipödem die Schwere aus den Beinen reduzieren. Aufgrund der großen Silikonglocken kann das Pneumatron®200 selbst und ohne Hilfe verwendet werden. Pneumatron®200 kann die Fließgeschwindigkeit der Lymphe verbessern. Der Lymphfluss verstärkt sich und die geschwollenen Beine und geschwollenen Arme, die bei einem Lymphödem oft entstehen, können reduziert werden. Drei- bis fünfmal die Woche angewendet, kann hier bereits eine große Erleichterung verschaffen. Dabei solltest du vor allem die Hauptlymphknoten im Leistenbereich aktivieren. Dazu musst du einfach mehrere Sekunden bei geringer Einstellung mit dem Gerät darüber kreisen. Beim Lipödem arbeitet man meist nur mit einer Glocke und streicht mit der anderen Hand nach, um die typischen Druck- und Spannungsgefühle in den Beinen zu verringern.
Welche Anwendungen gibt es für die pneumatische Pulsationsmassage noch?
Die Faszien, die unseren Körper durchziehen, können durch die pneumatische Pulsationsmassage mobilisiert werden. Damit lässt sich die Steifheit, deren Ursache oft "verfilzte" und "verklebte" Faszien sind, auflösen. Auch beim berühmten Tennisarm oder bei Schmerzen in der Schulter und am Rücken kann Pneumatron®200 helfen. Im kosmetischen Bereich kann die pneumatische Pulsationsmethode zu einem strahlenden Aussehen verhelfen. Die Haut wirkt mit der Zeit jünger und straffer ohne schmerzhafte oder teure kosmetische Eingriffe. Auch bei Cellulite, Hängebäckchen, Doppelkinn, Haarausfall oder Akne wurden bereits gute Erfolge erzielt. Außerdem kann die pneumatische Pulsationsmassage nach einer Schwangerschaft oder nach einer deutlichen Gewichtsabnahme zur Bauchstraffung beitragen.