Trockene Haut geht oft mit Spannungsgefühlen, Juckreiz und auch Trockenheitsfältchen einher. Deshalb ist eine intensive, angepasste Pflege bei trockener Haut ganz besonders wichtig. In unserem Podcast, dem Balance Beauty Time Expertentalk, widmen wir uns zusammen mit der Ulrike Wagner diesem Thema. Sie erklärt, was trockene Haut braucht und mit welchen Tipps du die Feuchtigkeit in der Hautstruktur erhalten kannst. Außerdem gibt es einige Tipps, um Falten durch trockene Haut möglichst lange zu vermeiden. Es lohnt sich also, reinzuhören!
Warum entstehen Falten durch trockene Haut?
Trockene Haut hat zu wenig Fette und Feuchtigkeit. Dadurch ist sie nicht so geschmeidig wie fettere Haut. Deshalb kommt es leichter zu Falten. Zunächst entstehen sogenannte Trockenheitsfältchen, meist rund um Augen oder Mund. Dann kommen Mimikfalten hinzu. Diese Falten entstehen dort, wo die Gesichtshaut durch deine Mimik besonderen Belastungen ausgesetzt ist. Wahr ist leider: Falten entstehen früher oder später bei jedem Menschen. Sie können sich aber schneller in die Haut einprägen, wenn diese sehr trocken ist. Es lohnt sich deshalb, für eine gute Durchfeuchtung der Haut zu sorgen, um diese länger straff und jung zu halten und Falten im Gesicht so lange wie möglich zu verhindern.
Was fehlt dem Körper, wenn die Haut trocken ist?
Trockener Haut fehlen sowohl Feuchtigkeit als auch Fette:
- Die Feuchtigkeit der Haut hängt unter anderem mit Hyaluronsäure zusammen, einem Bestandteil des Bindegewebes. Hyaluronsäure kann sehr viel Wasser binden und hält die Haut dadurch feucht und straff. Mit zunehmendem Alter wird jedoch immer weniger Hyaluronsäure produziert, sodass der Haut Feuchtigkeit fehlt. Sie trocknet also einerseits aus, weil sie nicht mehr genügend Feuchtigkeit binden kann. Doch das ist noch nicht alles:
- Gleichzeitig ist bei trockener Haut ist die Schutzbarriere beschädigt oder geschwächt. Diese besteht aus Fetten und hält üblicherweise das Wasser in der Haut. Wenn die Hautschutzbarriere geschwächt ist, verdunstet mehr Flüssigkeit, was die Haut weiter austrocknen lässt.
Sowohl fehlende Fette als auch fehlende Feuchtigkeit sind also die Ursache für trockene Haut im Gesicht und am Körper. Deshalb solltest du trockener Haut mit der Pflege beides zuführen.
Hautpflege bei trockener Haut: Was hilft gegen Falten?
Wie schon erwähnt braucht deine Haut sowohl eine gute Durchfeuchtung als auch hautähnliche Fette für den Schutzmantel. Dabei ist die Reihenfolge wichtig: Zunächst verwendest du eine Creme, die zur Durchfeuchtung hilft. Das können Produkte mit Hyaluronsäure oder auch mit Urea oder Glyzerin sein. Im zweiten Schritt kommt eine reichhaltige Creme zum Einsatz, die die Haut mit Nährstoffen und Fetten versorgt.
Tipps für die Durchfeuchtung:
- Achte schon bei der Reinigung darauf, dass du deine Haut nicht weiter austrocknest! Verwende am besten Reinigungsprodukte, die keinen Alkohol enthalten und nicht zu stark schäumen! Ideal ist eine milde Reinigungsmilch oder ein sanftes Gel. Reinigungsprodukte mit pflanzlichen Ölen geben der Haut im Gesicht gleich Feuchtigkeit zurück.
- Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Körpers, kann aber auch über Pflegeprodukte von außen zugeführt werden. Wenn deine Haut im Gesicht sehr trocken ist, hilft ein Hyaluronserum, das die Haut aufpolstert. Dadurch werden auch Falten gemildert. Ein solches Konzentrat muss nicht täglich angewandt werden, tut aber hin und wieder der Haut sehr gut.
- Verwende eine Creme, die intensive Feuchtigkeit spendet, zum Beispiel durch Hyaluronsäure, Urea oder Glyzerin! Tolle Zusatzstoffe für eine Anti-Aging-Feuchtigkeitspflege sind ein Hyaluronsäurekomplex, Lupinenextrakt, verschiedene pflanzliche Öle oder Vitamin E.
Tipps für die intensive Hautpflege:
- Meide Produkte, die Mineralöle und Silikone enthalten! Diese fühlen sich zwar erst einmal angenehm auf der Haut an, werden aber nicht gut aufgenommen. Dadurch verbessert sich das Problem mit der trockenen Haut nicht, weil die Fette zum guten Teil nur an der Oberfläche liegen bleiben. Das ist anders bei hochwertigen pflanzlichen Ölen. Diese sind den Hautfetten sehr ähnlich und können deshalb leicht in die Hautstruktur eingebaut werden. Nutze deshalb Cremes und andere Pflegeprodukte, die Pflanzenöle enthalten!
- Trockene Haut ist meist auch empfindlich. Deshalb ist es gut, wenn deine Creme ohne Konservierungsstoffe und andere unnötige Inhaltsstoffe auskommt.
- Gerade im Winter ist es wichtig, keine zu leichten Cremes zu verwenden. Die Haut braucht jetzt besonders intensive Pflege, um mit der Kälte und der trockenen Heizungsluft gut zurechtzukommen. Setze deshalb auf reichhaltige Produkte!
- Für die Augenpartie solltest du ein spezielles Produkt verwenden, um die Trockenheitsfältchen zu reduzieren und die empfindliche Haut zu schützen. Auch hier eignen sich effektive Inhaltsstoffe Hyaluronsäure, pflanzliche Öle oder Kamille-Extrakt.
Alltagstipps bei Trockenheitsfältchen
Je früher du beginnst, etwas gegen deine Falten zu unternehmen, umso besser sind die Ergebnisse. Reagiere deshalb schon bei den ersten Trockenheitsfältchen, um diesen entgegenzuwirken! Diese Tipps helfen dir dabei:
- Wenn deine Haut im Gesicht besonders trocken oder großen Belastungen ausgesetzt ist, kannst du ein paar Tropfen hochwertiges Hautöl in deine gewohnte Creme geben. Dadurch wird diese reichhaltiger.
- Wenn du durch die Trockenheit stumpfe und schuppige Haut hast, können milde Fruchtsäuren helfen. Diese lösen die abgestorbenen Hautzellen ab und binden außerdem viel Feuchtigkeit in der Haut.
- Achte bei allen deinen Kosmetikprodukten darauf, dass sie für trockene oder reife Haut geeignet sind! Das gilt auch bei dekorativer Kosmetik. Produkte, die als "mattierend" oder "stark deckend" beschrieben werden, sind für deinen Hauttyp nicht so gut geeignet. Sie trocknen die Haut im Gesicht noch weiter aus.
- Der Körper kann die Haut auch von innen mit Wasser versorgen, sofern genug davon da ist. Wenn du nicht ausreichend trinkst, verschlechtert sich das Problem mit trockener Haut noch weiter. Achte deshalb auf eine ausreichende Trinkmenge pro Tag!
- Im Winter solltest du darauf achten, dass die Raumluft in deinem Zuhause nicht zu trocken wird. Eine Schale Wasser auf der Heizung kann die Luftfeuchtigkeit schon deutlich erhöhen. Du kannst auch nach dem Duschen einfach die Badtür öffnen, sodass sich der Dunst in der Wohnung verteilen kann. Aber Vorsicht: Zu feucht darf es in der Wohnung auch nicht werden, sonst kannst du Probleme mit Schimmel bekommen.
- Trockene Haut verträgt lange, heiße Bäder nicht gut. Reduziere diese deshalb in Dauer und Temperatur! Verwende einen Ölzusatz statt einem Badeschaum und creme die Haut nach dem Baden unbedingt ein!
Woher kommt trockene Haut?
Wie trocken deine Haut ist, ist zunächst einmal eine Frage des Hauttyps. Ob du trockene, fettige oder empfindliche Haut hast, ist in erster Linie genetisch bedingt und steht dadurch schon vor deiner Geburt fest. Im Lauf des Lebens gibt es aber weitere Faktoren, die für trockene Haut sorgen können. Zum einen nimmt die Trockenheit mit dem Alter leider zu. Der Körper produziert dann weniger Hyaluronsäure und kann dadurch nicht mehr so viel Feuchtigkeit in der Haut bilden. Eine weitere Ursache für trockene Haut ist falsche Hautpflege. Zu scharfe Reinigungs- und Pflegeprodukte und zu viel heißes Wasser können die Haut weiter austrocknen.
Du erkennst trockene Haut sehr einfach am Verhalten nach dem Reinigen: Wenn die Haut spannt und sich unangenehm anfühlt, solange du sie nicht eingecremt hast, dann hast du sicher trockene Haut. Je nach Ausprägung kann auch Juckreiz hinzukommen, die Haut kann sich schuppig anfühlen und fahl aussehen.
Weitere mögliche Ursachen sind Hauterkrankungen wie zum Beispiel Neurodermitis. Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung mit sehr trockener und empfindlicher Haut. Neben speziellen Salben ist bei Neurodermitis eine besonders sorgfältige Grundpflege mit schonenden Produkten entscheidend. Falls du diese oder eine andere Hauterkrankung bei dir vermutest, solltest du mit einem Hautarzt über deine Probleme sprechen.