Couperose ist das erste Stadium der Rosazea, einer weit verbreiteten Hauterkrankung. Typische Symptome sind Rötungen im Gesicht, sichtbare rote Äderchen an der Nase und den Wangen sowie weitere Beschwerden. Wichtig ist der Gang zum Dermatologen, um die richtige Hautpflege herauszufinden und weitere Behandlungen zu erwägen. In diesem Artikel sowie im Podcast-Interview mit Rachid Benmakhlouf, dem CEO der Swissforce Pharma AG, erfährst du, wie du Rosazea erkennst, welche Creme du einsetzen kannst und was du im Alltag gegen die Couperose tun kannst.
Psychische Belastung für Betroffene – Hilfe bei Couperose wichtig
Unter Laien werden die Begriffe Couperose und Rosazea meist gleich verwendet. Tatsächlich ist Couperose aber nur das erste Stadium der Rosazea, einer chronischen und nicht ansteckenden Erkrankung der Gesichtshaut.
Couperose ist nicht nur ein ästhetisches Problem, wie Rachid Benmakhlouf von der Swissforce Pharma AG erklärt: "Viele Couperose-Patienten fühlen sich stigmatisiert, weil ihnen die Mitmenschen zu Unrecht Alkoholabusus, Hygienemangel, Stress oder generell einen schlechten Gesundheitszustand unterstellen." Mit all diesen Dingen hat die Erkrankung zwar gar nichts zu tun, doch viele Betroffene fühlen sich abgelehnt. Diese psychische Belastung darf nicht unterschätzt werden. Deshalb ist eine frühzeitige und möglichst gute Behandlung besonders wichtig.
Wie kann ich Couperose erkennen?
Im Anfangsstadium – der eigentlichen Couperose – treten diffuse Hautrötungen und erweiterte Gefäße im Gesicht auf, vor allem im Bereich der Wangen und der Nase. Die Haut ist an den roten Stellen empfindlich, sie brennt und juckt häufig. Die Rötungen klingen in diesem Stadium spontan wieder ab. Im späteren Verlauf bleiben sie jedoch dauerhaft bestehen.
Schreitet die Rosazea fort, können weitere Probleme hinzukommen.
- Die roten Äderchen werden mehr und sind immer deutlicher sichtbar.
- Dazu kommen Eiterpickel und Knötchen, die auf den ersten Blick an Akne erinnern.
- Schließlich kommen Verdickungen der Haut hinzu.
- Weit verbreitet ist eine "Knollennase", aber auch an den Augenlidern, den Ohren oder dem Kinn können Verdickungen entstehen.
Was solltest du bei Couperose-Cremes beachten?
Eine gute Creme ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Couperose-Behandlung. Durch die Entzündungen ist die Hautschutzbarriere geschädigt und muss wieder hergestellt werden. "Gut geeignete Hautpflege und Hautschutzmaßnahmen sind wichtig und mildern die Symptome", sagt Rachid Benmakhlouf. Wichtig ist aber ein Gang zum Hautarzt, statt selbst mit Cremes herumzuexperimentieren. Der Dermatologe analysiert deine Haut und empfiehlt passende Couperose-Cremes.
Achte bei der Auswahl deiner Hautpflegeprodukte auf die Inhaltsstoffe:
- Kampfer und Menthol solltest du zum Beispiel meiden.
- Pflegende Inhaltsstoffe wie Glycerin oder Phytokomplexe in der Creme sind meist gut verträglich.
- Reinigungsprodukte wie Waschlotionen sollten unbedingt seifenfrei und pH-neutral sein.
- Achte außerdem darauf, keine Cremes mit hohem Fettanteil zu verwenden. Sonst besteht die Gefahr eines Wärmestaus auf der Gesichtshaut, und das kann weitere Rötungen entstehen lassen. Verwende deshalb tagsüber lieber einen leichten Balsam! Nachts kannst du dann zu reichhaltigerer Creme greifen!
Tipps zur Pflege der Haut
Neben einer guten Couperose-Creme und den folgenden Pflegetipps gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Behandlung. Zum Beispiel kann der Hautarzt Laser einsetzen, um die roten Äderchen zu reduzieren. Bei einer knolligen Nase oder anderen Hautwucherungen kommen chirurgische Methoden zur Behandlung infrage. Außerdem werden häufig entzündungshemmende Medikamente zur Couperose-Therapie eingesetzt.
Hier nun die wichtigsten Tipps zur Pflege:
- Schütze deine Haut vor der Sonne! Rachid Benmakhlouf erklärt: „Sonnenlicht spielt als Auslöser eine große Rolle. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz essenziell, und zwar täglich, bevor man ins Freie geht. Der Sonnenschutzfaktor sollte 30 oder höher sein und sowohl gegen UVA als auch UVB wirksam sein.“
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Beruhige die Haut mit Aloe Vera! Aloe Vera ist eine Heilpflanze, die seit vielen hundert Jahren als Hausmittel für die Behandlung der Haut verwendet wird. Du kannst eine Creme mit Aloe Vera für dein Gesicht verwenden, reines Aloe-Vera-Gel kaufen oder auch die Pflanze direkt nutzen: Schneide dazu ein Blatt längs auf und gib das Gel im Blattinneren auf die roten Stellen und Äderchen.
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Nutze grünliches Make-up zum Abdecken! In der Öffentlichkeit möchtest du die Rötungen auf Wange und Nase vielleicht mit Make-up überdecken. Verwende dafür möglichst hochwertige Produkte, die die Gesichtshaut nicht unnötig belasten! Besonders gute Effekte erzielst du mit grünen Abdeckpasten. Diese neutralisieren die roten Stellen optimal.
Welche Ernährung ist bei Rosazea nicht geeignet?
Couperose und Rosazea werden auch durch die Ernährung beeinflusst. Rachid Benmakhlouf erklärt: „Eine spezifische Rosazea-Diät gibt es nicht. Jeder Betroffene sollte selbst herausfinden, welche Speisen vertragen werden und welche nicht." Dies kann nämlich von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Allerdings gibt es einige Nahrungs- und Genussmittel, die von vielen Couperose-Patienten nicht gut vertragen werden und die die Symptome verschlimmern können. Dazu gehören:
- heiße Flüssigkeiten wie Tee, Kaffee oder Suppen
- stark gewürzte Speisen
- Alkohol
Auf diese Nahrungsmittel solltest du deshalb lieber verzichten, damit die Rötungen auf der Haut nicht schlimmer werden. Besonders Alkohol erweitert die Gefäße und kann deshalb zum Problem werden.
Darüber hinaus kann es helfen, ein Ernährungstagebuch zu führen. Beobachte genau, wann sich die Haut verschlechtert und welche Nahrungsmittel dem zugrunde liegen könnten. Diese solltest du im Sinne der Behandlung dann lieber meiden.
Alltagstipps gegen Couperose
Um das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern und die Behandlung zu unterstützen, können verschiedene Hausmittel und Alltagstipps helfen. Das sind die wichtigsten Tipps:
- Baue Stress ab! Stress macht die feinen Äderchen deutlicher sichtbar und verschlechtert die Rötungen auf der Haut. Deshalb ist es hilfreich, Stress abzubauen. Das kann zum Beispiel durch Entspannungsmethoden gelingen. Es gibt jedoch noch viele weitere individuelle Möglichkeiten, Stress im Alltag zu reduzieren.
- Nutze Kältereize! Während heiße Flüssigkeiten die Haut bei Rosazea verschlechtern können, werden die Symptome oft durch Kälte besser. Gerade bei plötzlich auftretenden Rötungen kann es helfen, kalte Getränke zu trinken oder Eiswürfel zu lutschen.
- Gib das Rauchen auf! Nicht nur Alkohol, auch Tabak schadet der Gesichtshaut. Couperosesymptome können durch Rauchen entstehen oder verschlimmert werden. Werde deshalb jetzt Nichtraucher!
- Vermeide Temperaturwechsel! Viele Couperose-Patienten berichten, dass häufige Wechsel zwischen Warm und Kalt zu stärkeren Symptomen im Gesicht führen. Solche Temperaturwechsel solltest du deshalb nach Möglichkeit meiden. Das bedeutet auch, auf Saunabesuche zu verzichten.
- Erkenne individuelle Trigger! Die Auslöser der Symptome sind individuell unterschiedlich. Finde deshalb die Faktoren heraus, die deiner Haut nicht gut tun, und vermeide diese möglichst weit.
Auch wenn Hausmittel gute Dienste leisten können: Vergiss nicht, beim Verdacht auf Couperose oder Rosazea einen Dermatologen aufzusuchen. Er hilft dir, die passende Creme für dein Gesicht herauszufinden und im Alltag optimal zu handeln.