Hydrolate, also Pflanzenwässer, erleben zu Recht gerade einen großen Hype. Das Pflanzenwasser entsteht bei der Herstellung von ätherischen Ölen und zeigt über seinen Duft und die Inhaltsstoffe ganz besondere Wirkung. Dabei reichen schon wenige ml der aromatischen Wässer für eine Anwendung. Worauf du beim Kauf achten solltest, erfährst du hier.
Was sind Hydrolate und wie wirken sie?
Hydrolate entstehen durch die Destillation von Wasserdampf bei der Herstellung von ätherischen Ölen. "Früher hat man diese Destillate weggekippt", weiß Thomas Schlager von der "Duftkuchl". Der Aroma-Experte bietet reine und biologische Naturstoffe wie Öle, Fette oder Kräuter- und Räucherstoffe, aber auch Verpackungen über www.natur-rohstoff.at für Kosmetik aus eigener Herstellung an. Bei einer Destillation sind früher deshalb sehr viel Wasser, aber auch sehr viele Inhaltsstoffe verloren gegangen. "Das wurde so lange so gehandhabt, bis man erkannt hat, dass dieses Pflanzenwasser ähnliche Wirkstoffe hat wie die ätherischen Öle. Allerdings kann man die Destillationen der Pflanzen oder Blüten nicht überdosieren." Hydrolate werden deshalb als "sanfte Schwestern" der ätherischen Öle bezeichnet. "Vor allem, wenn es etwa um die Anwendung bei Säuglingen geht, bei denen man mit ätherischen Ölen sehr vorsichtig sein muss, hat sich die Wirkung von Hydrolaten gut bewährt."
Ganz wichtig ist, dass das Pflanzenwasser nicht mit Alkohol oder anderen Konservierungsstoffen versetzt ist. "Um die Wirkung nicht zu verfälschen, müssen Hydrolate pur sein", erklärt Thomas Schlager. "Sie werden oft oral aufgenommen und beispielsweise für Aromadrinks verwendet." Während im ätherischen Öl hauptsächlich die fettlöslichen Stoffe der Pflanze zu finden sind, sind im "destillierten" Wasser auch die wasserlöslichen Bestandteile der Pflanze enthalten, die oft ganz anders und sehr besonders wirken. In vielen Fällen reichen schon Mengen im ml-Bereich, um eine Wirkung zu erzielen.
Welche Hydrolate gibt es?
Zu jedem ätherischen Öl, das durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird, gibt es auch ein Hydrolat. Die Bandbreite ist also riesig. "Von der Angelikawurzel bis zum Ylang-Ylang-Pflanzenwasser gibt es alles, das man sich vorstellen kann", so Schlager. Die Vorteile der Hydrolate sind, dass sie ähnlich wirken wie die ätherischen Öle und trotzdem nicht überdosiert werden können. Vor allem bei Kindern kann man mit Hydrolaten besser arbeiten, da sie weniger Allergiepotential besitzen als die ätherischen Öle. Zur Anwendung kommt Blütenwasser oft in der Kosmetik. Dabei ersetzen die Hydrolate das reine Wasser und bringen so Duft, aber auch Wirkung in die Cremes und vieles mehr.
Was sollte man beim Kauf von Pflanzenwassern beachten?
Beim Kauf solcher Pflanzenwasser sollte man darauf achten, dass keine Konservierungsstoffe oder Alkohol zugesetzt sind. "Das bedeutet, dass man das Blütenwasser dann aber kühl und dunkel lagern muss", weiß Thomas Schlager. "Das sollte dann aber auch auf der Verpackung stehen."
Oft werden dem mit Alkohol versetzten Wasser einige Tropfen ätherisches Öl zugesetzt. Das sind dann allerdings keine echten Hydrolate mit besonderer Wirkung. Werden echte Hydrolate in der Kosmetik verwendet, müssen Sicherheitsdatenblätter und mikrobiologische Analysen vorhanden sein. "Wasser verkeimt nämlich sehr schnell und es könnten sonst Pilze oder ähnliche Erreger im Blütenwasser enthalten sein." Mit einer mikrobiologischen Analyse ist das aber ausgeschlossen. Dabei spielt der Preis meist eine untergeordnete Rolle. Billig muss hier nicht immer schlecht und teuer nicht unbedingt gut heißen. "Man sollte einfach wissen, was drin ist", so Schlager.
Wie verwendet man Hydrolate?
So vielfältig wie die Anzahl der ätherischen Öle und ihre Wirkungsbandbreite, so vielfältig sind auch die Anwendungsmöglichkeiten von den aromatischen Wässern.
- Cistrosenhydrolat wird gerne für die Haut verwendet. Es soll vor allem bei Neurodermitis Wirkung gezeigt haben.
- Nerolihydrolat wird oft in der Kosmetik verwendet und soll erhellend bei schlechter Laune oder depressiver Verstimmung helfen.
- Pfefferminzhydrolat etwa wirkt, in Sprühfläschchen abgefüllt, kühlend an heißen Tagen. Wer es einfriert, kann die kalten Kompressen bei Kopfschmerzen auflegen.
- Melissenhydrolat soll bei Herpes labialis viel besser als das ätherische Öl sein und ist zudem noch günstiger. Außerdem kann es in der Menopause harmonisierend sein. Einige wenige ml auf das Kopfkissen geträufelt, sollen schlaffördernd sein.
- BIO Pflanzenwasser Teebaum hilft etwa bei fettiger Haut.
Wofür kann man Rosenwasser anwenden?
Beliebt sind vor allem Wasserdampfdestillate von der Rose, weil gerade Destillate von dieser Pflanze so vielfältig in ihrer Anwendung sind.
- Rosenwasser eignet sich hervorragend für die Haut und hier speziell zur Gesichtspflege.
- Außerdem soll die Rose als Augenkompresse bei Bindehautentzündung helfen.
- Nicht nur für die Haut soll die Rose besonders gut sein, auch als Raumspray eignet sich die Rose hervorragend.
- Bei Fieber kann mit einer Kompresse auf den Waden gearbeitet werden, welche das Fieber senken soll – ACHTUNG das Wasser der Kompresse sollte nur einen halben °C unter der Körpertemperatur sein – danach kann die Haut, zur Nachpflege, mit Rosenhydrolat eingesprüht werden.
- Das Rosenwasser ist auch in vielen nahöstlichen Speisen enthalten und kann beruhigend auf die Nerven wirken.
Ein guter Tipp von Thomas Schlager für alle Frauen: "Rosenwasser als Gesichtswasser lässt die Haut strahlend und frisch wirken." Für Männer und ihre Haut empfiehlt Thomas Schlager Neroliwasser statt Rosenwasser für das Gesicht nach der Rasur. Der herbere schwerere Duft passt perfekt zum Mann.