Die Evolution der Menschheit ist von dem Bestreben geprägt, das Leben mit einem Partner zu teilen – nur eben nicht den ganzen Tag lang. Es bedarf schon einer Menge Resilienz oder Belastbarkeit, um eine Beziehung in schwierigen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, auf Kurs zu halten. Was also machen Paare, denen das gelingt, anders als alle anderen? Man kann hier auch die Metapher des Beziehungsraums ins Spiel bringen. Solange dieser Raum von beiden Partnern gepflegt wird, kann eine Beziehung alle externen Schwierigkeiten und Probleme überstehen. Um die Herausforderungen einer Beziehung in schwierigen Zeiten bewältigen zu können, bedarf es ein wenig Vorbereitung. Paare, die belastbar sind, wissen, dass es wichtig ist, jeden Tag konsequent an ihrer Beziehung zu arbeiten. Keine Sorge, vielen gelingt das nicht gleich auf Anhieb, manche brauchen auch etwas Hilfe beim Gestalten ihres Paarraumes.
Ein harmonischer Paarraum für eine Beziehung in schwierigen Zeiten
Die aktuelle Situation kann eine sehr große Herausforderung für Paare sein, speziell, wenn man nicht in der Pflege des Beziehungsraumes geübt ist oder wenn die Partner nicht gewohnt sind, Zeit miteinander zu verbringen. Nun, da andere Räume sich geschlossen haben, wie Arbeitsräume, Schulräume, Freizeiträume, landet die ganze Energie und Aufmerksamkeit in einem Raum, der vielleicht nicht übermäßig gepflegt ist.
Ein Paarraum hat, genau wie ein physischer Raum, ein bestimmtes Klima oder eine Atmosphäre, die von den Menschen in der Beziehung beeinflusst wird. Wer diesen Raum häufig mit Kritik, Ablehnung oder Vorwürfen gestaltet, schafft ein negatives Klima. Kommen dann auch noch externe Faktoren wie eine Pandemie hinzu, die uns zur Isolation und damit zum ständigen Beisammensein zwingen, kann hier schnell eine explosive Mischung entstehen. In einem solchen Fall können die Beziehungsarchitekten Ute und Hans Giffey zum Beispiel mit ihren Angeboten zur Einzeltherapie und zum Einzelcoaching helfen, wobei persönlich belastende Themen in einem geschützten Rahmen unter professioneller Führung besprochen und verarbeitet werden können.
Wenn verdeckte Konflikte an die Oberfläche kommen
Gerade in einer Zeit extremer Unsicherheit, wie sie gerade vorherrscht, ist es unvermeidlich, dass im Rahmen einer Beziehung Konflikte an die Oberfläche kommen, die normalerweise verdeckt sind. Das ist nur logisch, denn die Ausweichmöglichkeiten sind geringer. Man hängt den ganzen Tag zusammen und erkennt dabei immer stärker, dass der Partner das Gegenüber für all das Gute in einem selbst ist, aber auch für all das, was einen belastet. Hier raten die Beziehungsarchitekten wieder im Hinblick auf die Raummetapher dazu, sich mit einigen Tools zu helfen, zum Beispiel indem ihr – räumlich und verbindungstechnisch gedacht – Nähe und Distanz reguliert. Im Rahmen des Paarcoachings helfen die Architekten dabei, die Beziehung neu auszurichten und zu transformieren, damit sie den besonderen Anforderungen dieser schwierigen Zeit standhalten kann. Machen wir uns dies am Beispiel des Home Office klar.
Anwesenheit ist nicht gleich Aufnahmefähigkeit
Nehmen wir an, dass ein Partner beruflich viel unterwegs ist. Da ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich der andere Partner grundsätzlich mehr Beziehungszeit wünscht. Und dann kommt auf einmal eine Pandemie daher und der Wunsch dieses Partners wird erfüllt, weil der oder die Liebste nun im Homeoffice arbeitet und nicht mehr um die Welt jettet.
Hier liegt ein großer Konfliktherd, dem sich viele nicht bewusst sind. Denn nur weil der Partner plötzlich anwesend ist, bedeutet das keineswegs, dass er oder sie auch jederzeit aufnahmebereit ist. Deshalb weisen die Beziehungsarchitekten in ihren Paarworkshops immer wieder auf die Wichtigkeit einer achtsamen und verbindenden Kommunikation hin. Gerade in solchen Phasen kommt es zu Konflikten zwischen Partnern, weil Probleme, die man normalerweise einfach ignorieren würde, plötzlich doch im Raum stehen – es gibt ja keine Abwesenheitszeiten mehr, keine Reisen, keine Termine. Die Unterschiedlichkeiten werden immer deutlicher und Partner müssen lernen, diese Unterschiede aneinander zu lieben. Die wichtigste Frage hierbei: Kann ich den anderen so sein lassen, wie er ist?
Eine Bindung entsteht durch gegenseitiges Interesse
In gesunden Beziehungen kämpfen die Partner für das, was sie wollen, auch wenn das manchmal bedeutet, dass sie sich gegenseitig bekämpfen. Sie kommunizieren jedoch auf gesunde Art und Weise und gehen offen mit ihren Gefühlen füreinander um. Am wichtigsten ist, dass sich beide Partner kristallklar darüber sind, was sie von der Beziehung erwarten. Auch in dieser Hinsicht kann ein Beziehungsarchitekt wirklich nützlich sein um euch dabei zu helfen, euren Beziehungsraum so zu gestalten, dass er ein schöner Ort des Zusammenlebens bleibt. Dies wird eine Periode großen Wachstums für Beziehungen sein, sind sich die Beziehungsarchitekten sicher: Paare werden entweder zusammen- oder auseinander wachsen. Therapeuten lieben es, Paaren zu raten, sich Zeit für die Beziehungspflege zu nehmen und jetzt haben wir mehr davon, als je zuvor. Setzt sie also weise ein – und konstruktiv!