Biofeedback arbeitet mit der Kraft der Gedanken. Chronische Beschwerden wie Migräne oder Tinnitus sollen mit dieser Behandlungsmethode gelindert werden können. Voraussetzung dafür ist aber aktive Mitarbeit des Patienten. Aber was ist Biofeedback und wie funktioniert es?
Die Kraft der Gedanken: Wie funktioniert die Biofeedback-Methode?
Biofeedback ist eine fundierte, alternative Behandlungsmethode, die aus der Verhaltenstherapie kommt. Schon in den 60er Jahren wurden Patienten mit unterschiedlichen Beschwerden an Sensoren angeschlossen. Dann wurde die Reaktion, das Feedback, gemessen. Meist betrifft das unbewusste körperliche Vorgänge, die mit dem vegetativen Nervensystem zusammenhängen. Der Begriff setzt sich aus "bios" (Leben) und Feedback (engl. Rückmeldung) zusammen.
Sieht die angeschlossene Person nun ihren eigenen Herzschlag, Muskeltonus oder die Veränderung der Körpertemperatur, kann sie lernen, diese Vorgänge aktiv zu steuern. Klingt magisch, ist es aber nicht: Schauspieler denken an etwas Trauriges, wenn sie weinen müssen. Denken wir an etwas, wovor wir uns fürchten, kann es sein, dass wir eine Gänsehaut bekommen. Beides sind körperliche Reaktionen, die wir ohne Emotionen bewusst nicht steuern können. Beim Biofeedback wird diese aktive Einflussnahme trainiert.
Messgeräte visualisieren verschiedene körperliche Abläufe und stellen diese dar. Was genau gemessen wird, hängt von der Art der Beschwerden und der Behandlungsmethode des Therapeuten ab.
Gemessen werden können:
- Herzschlag
- Körpertemperatur (Anstieg oder Abfall)
- Blutdruck
- Hautwiderstand
- Gehirnströme (Neurofeedback oder EEG-Biofeedback)
Biofeedback: wissenschaftlich anerkannte Alternativmethode
Der Einsatz einer Biofeedback-Therapie ist sehr unterschiedlich. Vor allem chronische Erkrankungen wie Migräne oder Tinnitus werden immer öfter mit Biofeedback behandelt. Gute Erfolge gibt es auch bei Kindern mit Spannungskopfschmerzen. Für sie gibt es eigene Comic-Varianten zum Üben beim Biofeedback-Training.
Bei folgenden Beschwerden soll Biofeedback noch helfen:
- Stress, Stressfolgen, chronischer Tinnitus
- Kopfschmerz
- Hyperaktivität, Inkontinenz
- epileptische Erkrankungen
- Angststörungen, Depressionen
- Schlafstörungen
Motivation und aktive Mitarbeit: Wie sieht Biofeedback-Therapie aus?
Eine Behandlung mit Biofeedback hat drei Teile.
- Sehr wichtig ist eine genaue ärztliche Diagnose, damit der Klient genau weiß, was ihm fehlt.
- Dann wird der Klient an ein Messgerät angeschlossen und kann die Veränderungen in seinem Körper am Bildschirm beobachten. Diese Rückmeldung ist das Feedback.
- Der dritte und schwierigste Teil der Biofeedback-Therapie ist nun die bewusste Einflussnahme auf diese körperlichen Prozesse. Das muss im Biofeedback-Training gelernt und geübt werden.
Damit jemand Körperfunktionen aktiv beeinflussen kann, braucht es ungefähr acht bis elf Sitzungen. Der Erfolg einer Biofeedback-Therapie hängt stark vom Engagement und der Motivation des Klienten ab. Regelmäßiges Üben und konsequentes Training sind daher sehr wichtig.