Was tun bei Histaminintoleranz? Mit Histaminunverträglichkeit leichter klarkommen

Inhalt:

• Was du über Histamin wissen solltest!
• Wie kann eine Histaminintoleranz entstehen?
• Was sind die Ursachen der Krankheit?
• Welche Beschwerden können bei einer Histaminunverträglichkeit auftreten?
• Woran erkennt man eine Histaminintoleranz?
• In welchen Lebensmitteln ist Histamin vorhanden?
• Was kann ich bei einer Histaminintoleranz tun?

Was du über Histamin wissen solltest!

Histamin ist ein Hormon, welches zum einen vom Körper selbst hergestellt wird. Zum anderen wird es auch durch die Nahrung aufgenommen. Dieses Hormon zählt zu den sogenannten Neurotransmittern. Das sind biochemische Stoffe, deren Aufgabe darin besteht, die Reize einer Nervenzelle hin zur nächsten Nervenzelle oder einer anderen Zelle weiterzuleiten, zu modulieren oder zu verstärken. Am häufigsten kommt es in der Haut, in der Lunge und im Darm vor. Es arbeitet hauptsächlich an der glatten Muskulatur und den Blutgefäßen und intensiviert die Kontraktionen der Gebärmutter und der Lunge. Außerdem wird ihm auch die Übertragung von Emotionen im Gehirn zugeschrieben. Es spielt eine große Rolle bei der Immunabwehr sowie bei der Regulation der Wassereinlagerung im Gewebe.

Wie kann eine Histaminintoleranz entstehen?

Histaminintoleranz ist weder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit noch eine Allergie. Zu viel Histamin kann aber ein Entzündungs- und Allergieauslöser sein. Eine Histaminintoleranz entsteht, wenn das Hormon nicht richtig abgebaut wird und dadurch ein Überschuss im Körper bleibt. Somit bildet sich ein Ungleichgewicht, welches eine Menge Probleme verursachen kann. Von einer Histaminintoleranz sind hauptsächlich Frauen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren betroffen.

Was sind die Ursachen der Krankheit?

Als häufigste Ursache für eine Histaminintoleranz wird eine verminderte Konzentration oder eine verminderte Aktivität des DAO-Enzyms genannt. Dieses Enzym ist zuständig für den Abbau von Histamin im Körper. Ist also nicht genügend DAO-Enzym vorhanden, kann der Histaminabbau nicht vonstattengehen, es verbleibt zu viel Histamin im Körper und verursacht Krankheitssymptome.

Häufig wird DAO-Mangel bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen beobachtet. Patienten mit Darmkrebs, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind oft betroffen. Bei Menschen, die an Zöliakie leiden, wird ebenfalls die Reduktion des DAO-Enzyms als Ursache für die Erkrankung angenommen.

Als weitere Auslöser der Krankheit können Alkohol, Drogen oder Medikamente in Frage kommen. Dazu zählen

• Antidepressiva
• Analgetika
• Antirheumatika
• Antibiotika, und
• Medikamente für Herzrhythmusstörungen.

Dies muss in jedem Fall individuell von Deinem Arzt abgeklärt werden. Auch wird angenommen, dass genetische Faktoren bei einer Histaminintoleranz eine Rolle spielen können.

Welche Beschwerden können bei einer Histaminunverträglichkeit auftreten?

Bestimmte Anzeichen können eine Unverträglichkeit anzeigen:

• Verdauungsprobleme: Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Krämpfe, Erbrechen
• Neurologische Probleme: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit
• Hautprobleme: Schwellung, Hautausschlag, Rötung, erhöhte lokale Temperatur
• Atemwegserkrankungen: Atemnot, Husten, Schwellung der Nasenhöhle, laufende Nase
• Brennende und tränende Augen
• Herzprobleme: unregelmäßiger Puls, Herzklopfen, verminderter Herzschlag
• Menstruationsstörungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen

Die Anzeichen der Histaminunverträglichkeit sind eher unspezifisch und individuell. Sie können an viele andere Krankheiten erinnern. Da Histamin in vielen Nahrungsmitteln enthalten ist, kann eine gesunde Ernährung beziehungsweise eine Ernährungsumstellung bei der Behandlung durchaus Erfolg versprechen. Du solltest das aber auf jeden Fall mit deinem Arzt abklären!

Woran erkennt man eine Histaminintoleranz?

Die Diagnose der Histaminintoleranz kann sehr schwierig sein:

• Bestimmung der Konzentration und Aktivität des DAO-Enzyms: DAO ist zum Beispiel bei Patienten mit Zöliakie und degenerativer Darmkrankheit geringer. Deshalb müssen alle Vorerkrankungen des Patienten immer mit in Betracht gezogen werden.
• Sind die Symptome unspezifisch, ist der erste und wichtigste Schritt, alle anderen schweren Krankheiten auszuschließen. Alle Nahrungsmittelallergien und Autoimmunkrankheiten sind ziemlich schwer zu diagnostizieren. Der Arzt wird daher alle Symptome und die Familiengeschichte besprechen. Histaminunverträglichkeit ist oft kombiniert mit anderen Unverträglichkeiten und allergischen Reaktionen. So ist es gut, andere Intoleranzen auszuschließen, wie Gluten-, Laktose- und Fructose-Intoleranz.
• Finde heraus, welche Lebensmittel die Symptome verursachen: Die einfachste Methode, herauszufinden, welche Lebensmittel nicht vertragen werden, ist alles, was du isst, zu notieren. Schreibe genau auf, welche Lebensmittel du gegessen hast und wie dein Körper darauf reagiert. Nach welchen Lebensmitteln geht es dir nicht gut? Wann schmerzt dein Magen, dein Kopf und so weiter. So findest du erste Anhaltspunkte, welche Nahrung du verträgst und welches nicht.
• Mache eine Eliminierungsdiät! Eliminierungsdiäten sind ein Standard in der Diagnose der Histaminintoleranz. Lebensmittel, die reich an Histamin sind, werden vom Speiseplan für mindestens drei Wochen ausgeschlossen. Alkohol, Histamin-Freisetzer, verarbeitete und raffinierte Lebensmittel, die DAO-Enzymaktivität blockieren, sind verboten. Während dieser Phase sollten die Beschwerden des Patienten weniger werden oder verschwinden. Danach ist es gut, eine Histamin-Herausforderung zu versuchen. Das heißt, es wird immer ein Lebensmittel wieder zusätzlich probiert und die Reaktion des Körpers darauf genau beobachtet. Dies sollte unter der Aufsicht eines Arztes geschehen. Auf diese Art können nach und nach die unverträglichen Lebensmittel ausgeschlossen werden und du weißt, welche Nahrungsmittel du essen kannst.

In welchen Lebensmitteln ist Histamin vorhanden?

Histaminreiche Lebensmittel sind beispielsweise

• Tomaten
• Auberginen
• Spinat
• Fisch
• Huhn
• Wurst und
• Fleisch
• gereiftem Käse (je länger er reift, desto mehr Histamin)
• Wurst
• Bier
• Wein (vor allem Rotwein)
• Sekt
• sowie in allen fermentierten Speisen

Das klassische Histamin ist auch in Additiven (Farbstoffen, Stabilisatoren, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärker) beinhaltet. Hier sind Rote Beete und eingelegtes Gemüse zu nennen. Histamin-Freisetzungssubstanzen in pflanzlichen Lebensmitteln befinden sich in

• Ananas
• Zitrusfrüchten
• Erdbeeren
• Kiwi
• Bananen
• Tomaten
• Hülsenfrüchten
• Spinat
• Papaya
• Lakritz und
• Gewürzen.

Bei Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs, wie Fisch, Krebstieren, Schweinefleisch und Eiweiß wird das Hormon freigesetzt. Bakterien und Hefe, die zur Histaminproduktion beitragen, sind hauptsächlich in Lebensmitteln, die lebensfähige Hefe enthalten, wie frisches und fettarmes Brot, Brötchen und Teigwaren vertreten. Stoffe, welche die DAO-Aktivität reduzieren und damit den Histaminabbau vermindern, sind Alkohol und Medikamente. 

Es stehen einige grundsätzliche Therapieansätze zur Behandlung von Histaminintoleranz zur Verfügung, um einen beschwerdefreien Zustand zu erreichen und das Ungleichgewicht zu korrigieren.

Was kann ich bei einer Histaminintoleranz tun?

Es ist wichtig, die Quellen des Histamins herauszufinden und zu beseitigen bzw. vermeiden.

• Stress reduzieren: Ernährungsumstellung, festgelegt durch die Eliminierungsdiät. Meide Lebensmittel, die deine Beschwerden verschlimmern! Meide alkoholische Getränke!
• Medikamente: Es gibt bestimmte Medikamente, welche die Eigenschaft haben, körpereigenes Histamin freizusetzen und auch sogenannte DAO-Hemmer. Solche Hemmer können auch natürliche Arzneimittel sein. Dies spielt unter anderem eine wichtige Rolle bei der natürlichen Entgiftung des menschlichen Körpers sowie bei der Bindung von überschüssigem Histamin. Es trägt zur Vorbeugung und Linderung der Beschwerden bei.
  Gelingt es nicht, den Histamin­spiegel tief genug zu halten, so können die Histamin­rezeptoren mit soge­nannten Antihista­minika medika­mentös blockiert werden. Die Ursache der Probleme ist dann zwar noch da, jedoch können vorüber­gehend die meisten Symptome nicht mehr ausgelöst werden, solange die Wirkung der Anti­histaminika anhält.  Dem Betroffenen hilft die Bekämp­fung der Symptome nie dauerhaft und bringt keine befriedi­genden Resultate. Die Linderung von Sympto­men sollte deshalb immer nur vorüber­gehend zum Zuge kommen, wenn alle anderen, oben genannten Maßnahmen, mit denen die Ursache gezielter ange­gangen werden kann, versagen.
• Allergien behandeln: Bei einem Kontakt mit Allergenen werden riesige Mengen Histamin freigesetzt. Deshalb müssen Allergiker konsequent die Stoffe, auf die sie allergisch reagieren, meiden.

In den Fällen, wo eine Erkrankung des Verdau­ungs­traktes die Ursache der Histamin-Unverträg­lichkeit ist, muss versucht werden, die Darmschleimhaut wieder ­herzu­stellen. So kann Histamin besser abgebaut werden.