Mädchen und Frauen führen oft ein Leben zweiter Klasse. Sie bekommen weniger zu essen und werden seltener zum Arzt gebracht. Mädchen dürfen häufig nicht zur Schule gehen, werden zwangsverheiratet und müssen Kinder bekommen. Millionen von ihnen sind Gewalt oder gefährlichen Traditionen, wie der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM), ausgesetzt. Da keine andere Investition Mädchen derart vor Diskriminierung, Ausbeutung und Gefahren schützt wie Bildung, zielen UNICEF-Bildungsprogramme deshalb besonders darauf ab, Mädchen zu erreichen.
Frauen und Mädchen sind oft besonders benachteiligt
Hibatu ist 19 Jahre alt und Aktivistin aus Ghana. Sie studiert Medizin und hilft anderen Mädchen in ihrer Gemeinde als Inspirations- und Wissensquelle. Hibatu lebt gemeinsam mit ihren Eltern in Wa, in der Upper-West-Region Ghanas, einer Region, in der die Quote der Schulabbrüche bei Mädchen hoch ist. Gründe dafür sind Teenagerschwangerschaften, Kinderheirat, mangelnde elterliche Fürsorge und unzureichende Trinkwassersysteme.
Hibatu engagierte sich erstmals 2017 bei Plan International Ghana für die Beendigung von Kinderehen und wurde ausgewählt, um an Treffen mit RegierungsbeamtInnen teilzunehmen. Außerdem setzt sie sich laufend in ihrer Gemeinde für einheimische Mädchen ein und diskutiert mit ihnen, wie man sich vor geschlechtsspezifischer Gewalt schützen kann sowie die Notwendigkeit, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen.
Hibatus Leidenschaft ist die Schaffung eines nachhaltigen Bewusstseins dafür, dass Mädchen gegen Zwangsheiraten protestieren und den Druck mindern können, indem sie nicht mit Aufgaben belastet werden, die sie davon abhalten, in die Schule zu gehen.
So half UNICEF 2018
- 4,8 Millionen Mädchen wurden mit Programmen erreicht, die ihnen Alternativen zu einer gezwungenen Kinderheirat bieten. Vor allem der Zugang zu Bildung spielt hier eine große Rolle.
- 100.000 Mädchen und Frauen konnten 2019 vor FGM (female genital mutilation) geschützt werden. Knapp 7 Millionen Menschen nahmen außerdem an Maßnahmen teil, um Genitalverstümmelungen zu verhindern.
- 1,3 Millionen Frauen und Mädchen wurden mit Programmen, die sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt wenden, erreicht.
Hibatu bei der UNICEF in New York
Am 15. Juli 2019 im UNICEF-Haus in New York: Hibatu, bei der Veranstaltung „Leave No Child Behind“. Die Regierungen Indonesiens, Ghanas und Vietnams haben in Partnerschaft mit UNICEF, dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes, Plan International, Save the Children, SOS-Kinderdorf International, World Vision und ChildFund Alliance eine Frühstücksveranstaltung im UNICEF-Haus in New York durchgeführt, an dem sie dem Jahrestag der Konvention über die Rechte des Kindes gedacht haben. Bei dieser Veranstaltung tauschten die TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen und Innovationen bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung aus, wobei der Schwerpunkt auf Investitionen in Kinderrechte als wichtiger Beschleuniger des Fortschritts lag.