Ungefähr 80 Prozent aller Frauen über 20 sind von Cellulite betroffen. Die unschönen Dellen an den Oberschenkeln, dem Po und an den Hüften können aber auch bereits jüngere Frauen betreffen. Es gibt sehr viele Produkte, die der Orangenhaut den Kampf ansagen und die Haut wieder glätten sollen. Da Cellulite aber unter anderem durch vergrößerte Fettzellen entsteht, ist gesunde, abgestimmte Ernährung eine der wichtigsten Faktoren, für glatte Schenkel. Wie Du Deinen Speiseplan umstellen kannst, damit Dein Bindegewebe fester, elastischer und straffer wird, erfährst Du hier.
Wie kann gesunde Ernährung gegen Cellulite helfen?
Cellulite ist ein Horrorthema für viele Frauen. Zwar gibt es unzählige Anti-Cellulite-Produkte am Markt, die eine Verbesserung versprechen, aber eine rein äußerliche Anwendung ist bei Orangenhaut selten genug. Wer nachhaltig etwas gegen Cellulite unternehmen möchte, muss auf mehreren Ebenen aktiv werden.
Cremen, Lotionen und Haut-Kuren glätten die Haut von außen. Sie können aber keine Wunder bewirken, wenn Du Dich zu wenig bewegst oder nicht auf Deine Ernährung achtest. Auch ist die Struktur des Bindegewebes oft Veranlagungssache und bei jedem Menschen anders. Essen gegen Cellulite unterstützt Deine Wunschfigur und auch die Gesundheit. In einem idealen Cellulite-Speiseplan fehlen auch bestimmte Giftstoffe und übermäßiger Zucker. Alleine das, kann schon viel zu Deinem Hautbild beitragen.
Wie entsteht Cellulite?
An bestimmten Orten in unserem Körper kann Fett besonders gut gespeichert werden. Dort wird es abgelagert, um in schlechten Zeiten nicht zu verhungern. Das hat die Evolution so eingerichtet. In diesen Fettdepots, die bei Frauen an den Oberschenkeln, am Po und an den Hüften liegen, und bei Männern am Bauch, passiert aber auch noch etwas anderes. Sind zu viele Giftstoffe im Körper vorhanden, ist der Organismus mit dem Abbau überfordert. Es werden Toxine und Schadstoffe mit Fett ummantelt und in diesen Depots zwischengelagert. So können sie weniger Schaden anrichten. Die Fettzellen werden dadurch aber größer und können sich durch Dellen bemerkbar machen. Das sieht von außen wie die Schale einer Orange aus.
Das Bindegewebe besteht aus einem Kollagennetzwerk. Wegen einer möglichen Schwangerschaft, bei der es zu Wassereinlagerungen kommen kann, ist dieses Netzwerk bei Frauen lockerer gestrickt, als bei Männern. Deswegen sind Frauen viel häufiger von Cellulite betroffen.
Was verschönert dein Hautbild?
Auch wenn ein gesunder Lifestyle wesentlich zu einem gesunden und schönen Hautbild beiträgt, sollte bewusst gemacht werden, dass dadurch Orangenhaut nicht beseitigt oder verhindert werden kann. Jedoch kann er zur Festigung des Bindegewebes sehr wohl beitragen. Mittel für ein glatteres Hautbild sind:
- Gesunde Ernährung: Die richtige Ernährung kann den Säure-Basen-Haushalt regulieren und die erforderlichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente liefern, die ein starkes Bindegewebe braucht.
- Regelmäßig Sport betreiben: Durch Bewegung wird das Gewebe besser durchblutet. Das unterstützt den Abtransport von Giftstoffen und Schlacken und trainiert die Muskulatur. Das hilft bei der Fettverbrennung.
- Viel Wasser oder ungesüßten Kräuter- oder Grüntee gegen den Durst trinken.
- Stimulation durch Massage oder Lymphdrainage aktiviert das Gewebe bei der Zellerneuerung. Denselben Effekt können auch Wechselduschen, Kneipp-Anwendungen oder bestimmte Sportarten wie Yoga haben.
Hormone können die Symptome von Cellulite verstärken. Östrogen sorgt dafür, dass Kollagen abgebaut wird. Im Unterhautgewebe hält Kollagen die Fettzellen zurück. Bindegewebe besteht zu einem hohen Anteil aus Kollagen. Das sind Eiweißverbindungen, die dem Gewebe seine Stützkraft und Elastizität verleihen. Ist zu wenig Kollagen vorhanden, können sich Fettzellen schneller vermehren und vergrößern. Da die Kollagenbildung mit zunehmendem Alter abnimmt, verstärkt sich dann häufig die Cellulite. Mit der richtigen Ernährung kann die Östrogenproduktion reguliert werden.
Welche Nährstoffe braucht das Bindegewebe?
Für ein elastisches und starkes Bindegewebe brauchst Du unterschiedliche Vitamine und Nährstoffe, die Dich im Kampf gegen Cellulite täglich unterstützen. Weißes Mehl spendet nicht sehr viel davon. Es leert obendrein Deine körpereigenen Reserven an Mineralstoffen, da sie für den Stoffwechsel gebraucht werden, und dann in der Knochenstruktur und in der Leber fehlen. Ein Wechsel auf Vollkornprodukte verlangsamt die Abgabe von Einfachzucker ins Blut. Das vermeidet Heißhungerattacken.
Für glatte und gesunde Haut innen und außen brauchst Du auch:
- Aminosäuren: Sie sind die Bausteine für Muskel- und Kollagenfasern. Essentielle Aminosäuren wie Lysin und Prolin liefern Dir Eier.
L-Carnitin kommt in Nüssen und Fleisch vor und unterstützt Deine Fettverbrennung.
Die Aminosäuren Cystein, Methionin, L-Arginin, und Glycin sind vor allem in Kernen, Keimen, rohen Hanfsamen und grünem Blattgemüse sowie Avocados enthalten.
- Vitamine: Orangen helfen gegen Orangenhaut. Das wichtigste Vitamin für schöne Haut ist Vitamin C. Es stärkt die Kollagenverbindungen und aktiviert ebenfalls den Fettstoffwechsel. Es unterstützt die Durchblutung und kann als starkes Antioxidans freie Radikale bekämpfen, die die Struktur Deines Bindegewebes angreifen können. Vitamin C steckt in allen Zitrusfrüchten, Sanddorn, Hagebutte, grünem Gemüse wie Paprika und Kiwis.
Ein weiteres sinnvolles Vitamin sind die B-Vitamine. Sie stecken in Hülsenfrüchten, Innereien, Fisch und Eiern.
Vitamin-E kann beschädigte Bindegewebsstrukturen reparieren und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Es kommt in grünem Gemüse wie Spinat oder Broccoli und Mandeln und Sonnenblumenkernen vor.
- Essentielle Fettsäuren: Fett mit Fett bekämpfen. Bestimmte Fette wie die essentiellen Omega-3-Fettsäuren können helfen, deine Haut zu straffen. Sie verbessern unter anderem die Stabilität der Zellwände. Die Zellmembran wird widerstandsfähiger und robuster und leiert nicht so schnell aus. Omega-3-Fettsäuren erhöhen ebenfalls die Kollagen-Produktion, die für ein straffes Aussehen so wichtig ist. Die essentiellen Fettsäuren kommen in Lachs, Nüssen und Leinsamen vor.
- Mineralstoffe:
Silizium hilft, Wasser und Giftstoffe zu binden, begünstigt den Abtransport schädlicher Stoffe und verjüngt so das Erscheinungsbild der Haut. Das Spurenelement kann nur über Lebensmittel aufgenommen werden. Es steckt vor allem in Vollkornprodukten aus Hirse oder Hafer.
Phosphor hilft, die Zellen zu reparieren. Zugleich fördert es die Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten und erhöht den Energiepegel. Gute Lebensmittel sind Lachs, Schweinefleisch, Rindfleisch, Nüsse und Kürbiskerne.
Als kraftvolles Antioxidans hilft Selen dabei, den Körper zu entgiften und sorgt für jugendlich aussehende Haut. Zudem regt Selen die Schilddrüse und den Stoffwechsel an. Lebensmittel wie Huhn, Rind, Schwein, Fisch, Paranüsse und Vollkornbrot sind gute Quellen für Selen.
Kalium ist ein Mineralstoff, der die Entwässerung des Körpers pusht. So haben Wassereinlagerungen weniger Chance. Besonders viel Kalium steckt unter anderem in Brokkoli, Blumenkohl, Spargel und Tomaten.
Gesund Essen für die Hormonbalance
Eine wichtige Rolle beim Kampf gegen Cellulite spielen auch die Hormone. Insulin ist ein Schlüssel-Hormon und für die Abgabe von Einfachzucker aus dem Blut in die Zellen verantwortlich. Es steuert aber auch das Hungergefühl und die Fettspeicherung. Naschen fördert die Insulinausschüttung. Deswegen solltest Du lieber nur nach einer Mahlzeit Süßes essen und zwischendurch besser Nüsse oder Kerne naschen. Auch Lebensmittel aus nicht fermentiertem Soja wirken hormonähnlich und können einen durchgeschüttelten Hormonhaushalt wieder in Balance bringen. Auch Lignane in Leinsamen haben einen hautstraffenden Effekt und wirken über die Hormone.
Was hilft neben Ernährung gegen Cellulite noch?
Sport und gesundes Essen können Dir täglich auf dem Weg zu glatter, straffer Haut am ganzen Körper helfen. Möchtest Du abnehmen, solltest Du aber auf schnelle Diäten verzichten. Zu rascher Gewichtsverlust und der oft folgende Jo-Jo-Effekt kann die Zellen ausleiern und Cellulite verstärken. Lieber langsam aber bestätigt mit viel Bewegung abnehmen. Alkohol, Nikotin, Schwarztee, zu viel Kaffee und Zucker übersäuern Deinen Körper. Verzichtest Du darauf, hilft das gegen Cellulite und verschönert Deine Haut am ganzen Körper.
Salz ist ebenfalls ein wasserbindender Stoff, den Du gegen Cayennepfeffer ersetzen kannst. Das schmeckt nicht nur gut, Cayennepfeffer beschleunigt auch den Stoffwechsel. In Summe gesehen ist es gar nicht so schwer, den Speiseplan auf eine hautverschönernde Nahrung umzustellen. Gesundes Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Soja, Eier, hochwertiger Fisch und biologisches Fleisch verschönern nicht nur Dein Äußeres, sie geben Dir auch mehr Energie für den Alltag.