Gesunde Ernährung ist für Kinder sehr wichtig. Eine ausgewogene Ernährung von Anfang an unterstützt die Kleinen beim Wachsen. Damit sich das Gehirn und alle Organe richtig und gesund entwickeln können, brauchen Kinder in allen Entwicklungsstufen den passenden Mix an Nährstoffen. Nahrung hat aber auch eine wichtige soziale Funktion. Essen und Trinken ist eine Form von Zuneigung und braucht eine vertrauensvolle Umgebung. Ein vernünftiger, sinnlicher Zugang zum Essen kann das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 und andere Zivilisationskrankheiten im Erwachsenenalter verringern. Ernährungsberater für Kinder unterstützen Eltern dabei, dem Nachwuchs einen unbeschwerten Zugang zu Ernährung und ein gesundes Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln.
Gesunde Ernährung: Kinder mit Energie und Nährstoffen richtig versorgen
Kinder haben zwei Hauptaufgaben, die sehr viel Kraft kosten.
- Wachsen: Kinder wachsen, bis die Wachstumsfugen in den Knochen geschlossen sind. Das passiert meist nach Ende der Pubertät. Im ersten Lebensjahr wachsen Kleinkinder bis zu 25 Zentimeter, zwischen dem zweiten und neunten Lebensjahr nur noch vier, bevor es mit Einsetzen der Pubertät wieder um die zwölf Zentimeter im Jahr werden können. Mangelernährung, Stress, zu viel Süßigkeiten, das Trinken von zuckerhaltigen Getränken oder Umweltgifte können zu einer Fehlbildung bei Knochen und Organen führen.
- Lernen: Kinder lernen von der ersten Sekunde ihres Lebens an. Das kann sehr anstrengend sein, weshalb sie besonders viel Schlaf brauchen, um das Erlebte und Gelernte zu verarbeiten. Wichtige Fett- und Aminosäuren, aber auch Zucker und Mineralstoffe und Spurenelemente unterstützen die gesunde Bildung des Gehirns. Zucker ist aber gleichzeitig ein Vitaminräuber. Zur Verarbeitung von Zucker braucht es Nährstoffe, die bei Überdosierung aus den körpereigenen Reserven abgezapft wird. Wer möchte, dass sein Kind schlau und stark wird, achtet deswegen auf eine gesunde Kinderernährung mit genügend Obst und Gemüse und körperlicher Aktivität.
Um diese beiden Aufgaben gut meistern zu können, liefert die tägliche Nahrung alles, was Kinder dafür brauchen. So können sie zu gesunden, selbstbewussten und klugen Erwachsenen heranwachsen. Mikronährstoffe wie Vitamine, Aminosäuren, und Mineralstoffe liefern nicht nur Knochen und Organen die essentiellen Baustoffe – auch Hormone und das Gehirn brauchen sie dringend. Gutes Essen beeinflusst nicht nur Gesundheit und Aussehen Deines Kindes, es bestimmt auch die Gemütslage und die Nerven. Lernen und Wachsen braucht gute Nerven und starke Neuronenverbindungen.
Dazu kommt, dass sich Kleinkinder im Kindergarten, später in der Schule und in der Nachmittagsbetreuung immer in Kontakt mit sehr vielen Krankheitserregern befinden. Deswegen ist ein starkes Immunsystem wichtig. Dafür braucht es frisches Obst und Gemüse, und einen kindgerechten Mix an Proteinen, pflanzlichen Fetten und Kohlenhydraten, die Energie für die Abwehr spenden. Krankheiten können bei nicht ausgewachsenen Körpern auch noch sehr viel mehr Spätfolgen bewirken, als bei Erwachsenen.
Was unterscheidet Kinderernährung von der Ernährung bei Erwachsener?
Das Geschmacksspektrum von Kindern ist noch nicht voll entwickelt. Sie können zwar bereits als neugeborenes Baby süß, sauer und bitter und ab dem vierten Lebensmonat salzig unterscheiden. Da Milch süß schmeckt, bevorzugen Säuglinge aber süße Lebensmittel. Das ist auch ein evolutionsbedingtes Erbe – süß schmecken reife ungefährliche Früchte – verdorbene oder giftige Lebensmittel schmecken eher bitter oder sauer. Geschmacksvorlieben sind aber nicht genetisch bedingt.
Menschen bauen sich in den ersten Lebensjahren erst eine Art Geschmacksgedächtnis auf. Wie umfangreich diese Geschmackspalette wird, hängt davon ab, mit welchen Lebensmitteln Dein Kind täglich konfrontiert wird. Eltern sind Vorbilder. Lässt man den Nachwuchs von ganz klein auf unterschiedliche Dinge kosten, werden die Geschmacksnerven differenzierter und besser ausgebildet. Es ist eine Frage des Trainings. Kleinkinder schmecken noch nicht so viele Nuancen und brauchen auch stärkere Reize. Sie empfinden sowohl Süßes als auch Salziges weniger intensiv.
Warum soll Essen nicht nur satt machen?
Langsames Essen unterstützt die Verdauung und die Nährstoffaufnahme des Körpers. Geregelte Mahlzeiten in einer angenehmen, entspannten Atmosphäre sind aber nicht nur wichtig für die Gesundheit der Kleinen. Sie bestimmen den Tagesablauf und helfen dabei, ein gewisses Zeitgefühl zu entwickeln.
Kleinkinder haben noch kein ausgeprägtes Gefühl für Zeit. Gemeinsames Kochen, der Umgang mit Nahrungsmitteln und das anschließende Essen machen Heranwachsenden nicht nur Spaß und Freude. So lernen sie von klein auf gesunde Lebensmittel von ungesunden zu unterscheiden, leckere Rezepte kennen und haben am Tisch die Gelegenheit, von ihren Sorgen oder Freuden zu berichten. Ein gesundes Frühstück bereitet Dein Kind entspannt auf den Tag vor, beim Mittagessen in der Familie lernt es, auf andere zu achten, zu teilen und den richtigen Gebrauch von Messer, Gabel, Serviette und Wasserglas.
Gesunde Ernährung: Kinder von Anfang an schützen
Da Dein Kind sehr viel Zeit außer Haus verbringt, ist es sehr wichtig, dass auch im Kindergarten und in der Schule viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt wird. In Workshops für Kinder in unterschiedlichen Altersstufen bringen Experten zum Thema Ernährung Kindern auf spannende und altersgerechte Weise alles bei, was sie dazu wissen müssen. Sie können auch das Wissen von Eltern, pädagogischem Personal und Lehrern erweitern und praktische Tipps geben. Manche Kinder verweigern Gemüse oder Obst, andere wollen immer das Gleiche essen und alle Eltern kennen die Gefahr des Regals voller Süßigkeiten im Supermarkt.
Eine wertvolle, pädagogische und altersgerechte Aufklärung über Ernährung und das, was sie im Körper auslöst, kann ein wichtiger Grundstein für eine gesunde Einstellung zum Essen sein. In der Pubertät sind Jugendliche dann mit dem Wirrwarr der Hormone beschäftigt. Essstörungen wie Bulimie, Magersucht oder Adipositas tauchen oft in dieser Zeit auf. Ein gesunder Zugang zu Ernährung kann hier ein wichtiger Schutz sein.