Was tun bei schlechtem Hören? Das Gehör ist ein ganz zentraler Sinn, der im Alltag höchste Bedeutung hat. Stimmen, Musik und anderes Gehörtes wird im Gehirn direkt mit dem Emotionszentrum verbunden, wie Tatyana und Georgi Jerkov im Balance Beauty Time Expertentalk erklären. Es ist daher kein Wunder, dass ein Hörverlust die Menschen stark beeinträchtigt. Was viele Menschen jedoch nicht wissen: Du kannst dein Gehör auch wieder trainieren und dafür sorgen, dass es sich auch nach einem Hörsturz, einer Schwerhörigkeit oder einem Tinnitus wieder erholt. Wir sagen dir, was du für deine Ohren tun kannst und wie du wieder besser hören kannst, ganz ohne Hörgerät.
Wie kann ein Hörtraining gegen schlechtes Hören helfen?
Schlechtes Hören kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig liegen Probleme vor, die gar nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, zum Beispiel Entzündungen oder Durchblutungsprobleme irgendwo im Körper. Ein ganzheitliches Hörtraining ist ein guter Ansatz, um den Hörverlust deutlich zu verbessern. Zu einem solchen ganzheitlichen Training gehören viele verschiedene Aspekte, die bei Weitem nicht nur die Ohren betreffen:
- Es gibt gezielte Übungen, mit denen du das Hören und Verstehen trainieren kannst. Besser hören kann man lernen!
- Du erfährst wichtige Zusammenhänge deines Körpers. Hörverluste können mit den unterschiedlichsten Organen und Systemen zusammenhängen und verschiedene Beschwerden verursachen. Wenn du diese Zusammenhänge verstehen kannst, ist es leichter, den Körper bei der Erholung zu unterstützen.
- Auch Übungen zur Stressreduktion können dazu beitragen, dass du wieder besser hören kannst. Stress hängt direkt mit dem Hören zusammen und kann zu den wichtigsten Ursachen für einen Hörsturz oder einen Tinnitus gehören.
- Der Körper soll in die Lage versetzt werden, sich selbst zu heilen und mögliche Entzündungen oder andere Probleme zu lösen. Dafür gibt es unterschiedliche Ansatzpunkte, zum Beispiel die Reinigung von Nieren, Leber und Darm oder auch Körperübungen, um die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung zu verbessern.
- Zum Hörtraining gehören auch Methoden der Emotionsregulation und Selbstkontrolle, denn der Zusammenhang zwischen dem Hören und den Emotionen ist sehr eng.
- Entspannungstechniken, Atemübungen, Achtsamkeitsmethoden und mentales Training runden das Gehörtraining ab und helfen dir, wieder mehr Lebensfreude und Lebenskraft im Alltag zu empfinden. Auch dadurch können viele Betroffene schon besser hören.
Ursachen: Warum höre ich plötzlich schlecht?
Ein plötzlicher oder auch schleichender Hörverlust kann viele Ursachen haben:
- Entzündungen im Innenohr oder an anderen Stellen im Ohr (oder sogar im ganzen Körper) können das Hören beeinträchtigen.
- Durch zu hohe Belastungen (zum Beispiel sehr laute Konzerte oder Discobesuche) können die Ohren geschädigt werden. Die Flimmerhärchen im Innenohr können Schaden nehmen, sodass die Übertragung des Schalls nicht mehr so gut funktioniert.
- Ein Hörsturz kann eine Ursache für plötzlichen Hörverlust sein. Die genauen Gründe für einen Hörsturz sind noch nicht bekannt. Sehr häufig spielt aber Stress eine wichtige Rolle.
- Durchblutungsstörungen und Alterungsprozesse im Gehirn können ebenfalls zu den Ursachen für einen Hörverlust gehören.
- Infektionen und Verletzungen spielen möglicherweise auch eine Rolle.
- Manchmal steckt ein festgebackener Pfropf aus Ohrenschmalz im Gehörgang. Wenn der HNO-Arzt diesen entfernt, kannst du wieder besser hören.
"Die Ursache liegt oft gar nicht bei den Ohren, sondern an irgendeiner anderen Stelle im Körper. Wenn man diesem hilft, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, ist oft schon viel gewonnen", erklärt Tatyana Jerkov.
Anzeichen und Hinweise: Wie merkt man, dass man schlecht hört?
Manchmal tritt ein Hörsturz oder ein Hörverlust sehr plötzlich auf, dann bemerkt man ihn natürlich sofort. In vielen Fällen lässt das Gehör aber viel langsamer nach. Dann dauert es oft eine Weile, bis die Betroffenen überhaupt merken, dass sie ein Problem haben. Erste Anzeichen zeigen sich meistens, wenn andere Menschen in lauter Umgebung sprechen. Diesen Gesprächen kann man nicht mehr so leicht folgen wie früher. Vor allem verstehen die Betroffenen nicht mehr so gut, was Frauen sprechen. Das liegt an den höheren Tonfrequenzen. Außerdem solltest du aufmerksam werden, wenn dich andere Menschen immer wieder darauf hinweisen, dass du sehr laut sprichst oder den Fernseher laut aufgedreht hast. Wenn du solche Details bei dir feststellst, solltest du einen HNO-Arzt aufsuchen und dein Hörvermögen testen lassen.
Wieder besser hören: Kann sich das Gehör wieder erholen?
Nach einem Hörsturz oder einem Tinnitus kann sich das Gehör durchaus wieder erholen. Das dauert allerdings einige Zeit und erfordert oft Veränderungen in der Lebensweise und in den Gewohnheiten der Betroffenen. Zum Beispiel müssen sie lernen, Stressfaktoren rechtzeitig zu erkennen und Stress im Alltag abzubauen.
Tatyana und Georgi Jerkov berichten: "Auch bei anderen Ursachen können sehr gute Erfolge durch ein Gehörtraining erzielt werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich das Hören auch bei starken und schon lange bestehenden Problemen wieder deutlich verbessern kann." Einen Versuch ist es also wert!
Was bringen Hörgeräte?
Wenn man mit einem Hörverlust zum Arzt geht und konkrete Ursachen ausgeschlossen werden, bekommt man meist ein Hörgerät verschrieben. Das erleichtert zunächst den Alltag, kann aber auch zu Problemen führen. Tatyana Jerkov vergleicht ein Hörgerät mit einer Krücke: "Das Hörgerät nimmt dem Gehirn viel Arbeit ab. Mit der Zeit bauen sich dadurch Nervenverbindungen ab und die Hörleistung wird noch schlechter." Sie empfiehlt deshalb, frühzeitig etwas gegen die zugrunde liegenden Probleme zu unternehmen.