Verletzungen spornen unseren Körper an, Höchstleistungen zu vollbringen. Oberstes Ziel ist eine schnelle Wundheilung, damit die Hautbarriere möglichst schnell wieder intakt ist und der Körper vor Angriffen von außen geschützt ist. Doch wie kann man die Wundheilung beschleunigen und was tun, wenn Wunden schlecht heilen?
Was ist schuld, wenn Wunden schlecht verheilen?
Jede Wundheilung, egal ob groß oder klein, ist für den Körper eine Herausforderung. Es finden viele komplexe Vorgänge statt, die mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate dauern können. Gefäße transportieren Blut, Botenstoffe und Hormone, um neues Gewebe zu bilden. Denn erst, wenn die Haut wieder intakt ist, ist unser Körper in der Lage, Bakterien, Viren und Keime effizient fern zu halten. Sollten Wunden schlecht verheilen, können viele Faktoren schuld sein.
Auf welche Art können Wunden verheilen?
Bei einer Wundheilung unterscheidet man prinzipiell eine primäre und eine sekundäre Wundheilung.
Eine Wundheilung verläuft dann primär, wenn die Wundränder der Haut direkt zusammenwachsen. Das kann von allein geschehen oder mit Hilfe wie zum Beispiel durch Klammern, Naht oder Pflaster. Primäre Wundheilung passiert bei Verletzungen der Haut wie beispielsweise Schnittwunden. Die Wundränder sind hier meist glatt und es ist dabei kaum Gewebe verloren gegangen. Die Verletzung darf allerdings nicht älter als vier bis sechs Stunden sein, wenn sie verschlossen wird. Auch die Heilung von Operationswunden verläuft in der Regel primär, wenn es sich um eine nicht infizierte Operationswunde handelt.
Eine sekundäre Wundheilung tritt bei größeren, tiefen Verletzungen mit Verlust von Gewebe auf. Hier können die Wundränder nicht direkt zusammenwachsen, sondern werden von innen aufgefüllt. Bei einer sekundären Wundheilung kommt es häufig zu einer größeren Narbe als bei primär heilenden Wunden. Sicherheitshalber soll jede infizierte Wunde sekundär heilen. Wird eine Verletzung nämlich (primär) verschlossen, können sich Keime in der Wunde vermehren und einen Infektionsherd bilden. Eine solche Wundheilung kommt vor allem auch bei chronischen Wunden, wie dem diabetischen Fußgeschwür oder dem Dekubitus (Wundliegen) vor.
Wann ist die Wundheilung gestört und welche Risikofaktoren gibt es?
Bei einer Wundheilungsstörung ist der Heilungsprozess der Wunde gestört. Das kann oft bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder bei Menschen, bei denen eine Substanzabhängigkeit vorliegt. Von einer chronischen Wunde spricht man dann, wenn der Wundheilungsprozess über mindestens acht Wochen gestört ist. Es gibt viele Ursachen für eine gestörte oder verzögerte Wundheilung. Hier unterscheidet man lokale oder systemische Ursachen.
Zu den häufigsten systemischen Ursachen zählen chronische Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus oder Gefäßerkrankungen. Außerdem kommt es bei einem geschwächten Immunsystem zu einer schlechten Wundheilung. Schwere Infektionen oder schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Syphilis oder HIV, Hauterkrankungen, chronische Schmerzerkrankungen, Blutarmut, Austrocknung oder ein höherer Bilirubin- oder Harnstoffspiegel können bei Patienten ebenfalls zu chronischen Wunden führen.
Ist die Wunde durch Fremdkörper oder Schmutz verunreinigt, können sich ebenfalls Infektionen bilden und die Wunde kann schlechter heilen. Einer der größten Risikofaktoren für eine unzureichende Wundheilung ist das Rauchen. Bei starken Rauchern ist die Durchblutung gestört, was ebenfalls die Wundheilung verzögern kann.
Wie erkennt man eine Wundheilungsstörung?
Zu den wichtigsten Symptomen für eine schlechte Wundheilung zählt der Defekt selbst. Außerdem treten meist Schmerzen und Blutungen bei einer Wundheilungsstörung auf, da Gewebe und Nerven geschädigt sind. Bei einer Infektion sind die Wundränder rot und warm. Oft kommt es zu nässenden Wunden, die druck- und schmerzempfindlich sind. Kommen Fieber und starke Schmerzen hinzu, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden, da es sich eventuell um eine gefährliche Sepsis oder Blutvergiftung handeln kann.
Was tun, wenn Verletzungen schlecht heilen?
Wichtig für eine gute Wundheilung sind in erster Linie vorbeugende Maßnahmen. So kann eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Nährstoffen dafür sorgen, dass die Wundheilung selbst im Alter noch bestens funktioniert. Mikronährstoffe unterstützen den Stoffwechsel und helfen unserem Körper, die Wundheilung zu beschleunigen. Patienten mit chronischen Grunderkrankungen sollten zudem eine entsprechende Therapie in Anspruch nehmen. Das kann die Wundheilung entscheidend beschleunigen.
Nicht nur bei Wundheilungsstörungen sollte eine ganz spezielle Wundversorgung stattfinden. Denn ob Wunden gut heilen, hängt auch von der Wundversorgung und -pflege ab. Sind die grundlegenden Ursachen für eine Wundheilungsstörung geklärt und alle systemischen Faktoren einer Wundheilungsstörung ausgeschlossen oder behandelt, kann eine professionelle lokale Wundversorgung den Heilungsprozess entscheidend unterstützen.
Professionelles Wundmanagement
Vor allem komplizierte Wundheilungsstörungen sollten daher immer von einem speziell ausgebildeten Wundmanager versorgt werden. Nur eine gezielte und professionelle lokale Behandlung kann Wunden bei ihrer Heilung unterstützen. Thomas Schlager, Geschäftsführer von www.dein-pflegeteam.at weiß, worauf es beim Heilungsprozess diverser Wunden ankommt. Er und sein Team haben jahrelange Erfahrung im Bereich Wundmanagement. Nach Absprache und Anordnung des behandelnden Arztes übernehmen die Fachkräfte die Spezial- und Fachpflege bei verschiedensten Wundheilungen. Dazu zählen:
- generelles und spezielles Wundmanagement,
- das Legen von Dauerkathedern,
- der Wechsel und die Versorgung von liegenden suprapubischen Kathetern und liegenden und abgeheilten Gastrotubes.
- Wechsel und Versorgung von Sekret ableitenden Systemen und von VAC und NPWT Systemen
- Tracheostomapflege,
- Kanülenwechsel,
- Stomapflege und Systemwechsel,
- das Legen und der Wechsel von Magen- und Ernährungssonden.