Burnout bezeichnet einen Zustand tiefer körperlicher, seelischer und geistiger Erschöpfung. Die Betroffenen fühlen sich leer, ausgebrannt und lustlos. Die Konzentrationsleistung sinkt, in die Arbeit schleichen sich Fehler ein und auch das Privatleben leidet. Die Ursachen können Überforderung, Stress und Überarbeitung sein. Aber auch Hausfrauen, Arbeitslose oder Rentner können davon betroffen sein. Meist ist eine falsche Selbsteinschätzung der Grund für die körperlichen Beschwerden und psychischen Symptome, die sogar zur Arbeitsunfähigkeit führen können. Wie Du die Anzeichen für ein Burnout früh genug erkennen kannst, erfährst Du hier.
Bevor es zu spät ist – wie kann ich Burnout Anzeichen erkennen?
Stress ist an sich nichts Schlimmes, gönnen wir uns genügend Ruhe nach anstrengenden Phasen. Viele schätzen Herausforderungen und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse. Die Batterien müssen anschließend aber wieder aufgeladen werden, sonst droht ein Zusammenbruch. Das klingt logisch, in der Praxis ist es aber nach wie vor nicht immer leicht, Zeit für Ruhe und Entspannung zu finden. Meistens sind es wir selbst, die uns dabei im Weg stehen. Tun wir nichts, verspüren wir schnell ein schlechtes Gewissen. Der Grund dafür liegt in unserer Erziehung. Menschen werden immer noch nach dem beurteilt, was sie leisten und wieviel Geld sie verdienen.
Ein Burnout kommt schleichend. Erste Anzeichen können sein:
- fehlende Lust an der Arbeit, die vorher Freude gemacht hat
- sozialer Rückzug
- chronische Müdigkeit, Schlafstörungen
- Erschöpfung ohne körperliche Ursachen
- Angst vorm Versagen
- Gewichtszunahme. Bei Stress wird das Hormon Cortisol gebildet, das den Insulinspiegel durcheinander bringen kann. Das führt zu Heißhungerattacken.
Burnout ist ein geflügeltes Wort und wird oft auch inflationär verwendet. Trotzdem ist es besser, rechtzeitig die Bremse zu ziehen, wenn der Alltag grau und öde wird. Rechtzeitige Burnout-Prävention kann auch eine Chance sein, eigene innere Haltungen, Lebensziele und das Selbstwertgefühl neu zu überdenken.
Was beschreibt Burnout?
Experten sind sich noch nicht einig, ob Burnout eine eigene Krankheit oder eine Vorstufe zur Depression ist. Das Burnout Syndrom ist keine medizinische Diagnose. Es gibt auch keine eindeutigen Krankheitszeichen. Der Begriff Burnout kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt "ausbrennen". Ausgebrannt sein, bedeutet, keine Energie mehr zu haben. Bei Kindern, kreativen, ausgefüllten und ausgeglichenen Personen ist der Energiepegel meist konstant hoch. Sie sind interessiert, verspielt, neugierig und genießen es, ihre Aufgaben im Flow zu erledigen. Sie brauchen nicht unbedingt Anerkennung von außen, als Belohnung für ihr Tun. Sie verfügen über genügend Eigenantrieb.
Von Burnout Betroffene haben einen sehr niedrigen Energielevel, sie kommen nur schwer oder gar nicht in die Gänge. Als erstes beschrieben und entdeckt wurde der Begriff bei Angehörigen von Pflegeberufen oder bei Ehrenamtlichen. In jenen Bereichen, wo es wenig bis keine Anerkennung für anstrengende, idealistisch geprägte Arbeiten gibt. Die typischen Symptome ähneln einer Depression. Manche sehen Burnout als eine Vorstufe zu Depressionen. Die Grenzen verschwimmen.
Was sind Burnout-Ursachen?
Chronische Erschöpfung begleitet von Lustlosigkeit und körperlichen Symptomen kann nach körperlicher oder psychischer Belastung entstehen. Das muss aber nicht sein – wir alle sind mit völlig unterschiedlichen Energieressourcen und Resilienz ausgestattet. Jeder erlebt seine Umwelt anders. Was für den einen eine sehr schwere Kränkung bedeutet, perlt an anderen ab. Tendenziell gibt es trotzdem zwei Gruppen von Persönlichkeiten, die zu Burnout-Risiko neigen:
- Menschen mit wenig Selbstbewusstsein, die deswegen sehr empfindlich, zurückhaltend, passiv und besonders liebesbedürftig sind.
- Sehr ehrgeizige, idealistische und dynamische Menschen mit hohen Zielen, hohen Erwartungen an sich selbst.
Beide Typen vereint ein starker Wunsch nach Anerkennung durch ihre Umwelt.
Innere Risikofaktoren für Burnout sind außerdem:
- Eine starke Abhängigkeit von anderen, was das Selbstbild angeht.
- Unrealistisch hohe Ziele. Ziele, die den Erwartungen anderer Personen entsprechen.
- Die Unfähigkeit, Hilfe von anderen zu akzeptieren.
- Ein zu großes Verlangen nach Belohnung und Lob von anderen Menschen.
- Schlecht Nein sagen zu können. Weder zu anderen, noch zu sich selbst.
Das heißt aber nicht, dass Burnout-Patienten nur selbst für ihre Beschwerden verantwortlich sind. Zum einen sind diese Verhaltensweisen und Symptome sehr stark in unserer Leistungsgesellschaft verankert und werden uns anerzogen. Es ist nicht leicht, sich dagegen zu wehren. Einerseits gilt es als narzisstisch und egoistisch, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und nicht überall dabei sein zu wollen, auf der anderen Seite bekommen gerade Menschen in aufopfernden Berufen wie Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Altenpfleger oder Polizisten schlecht bezahlt und weniger soziale Anerkennung als zum Beispiel Großverdiener.
Äußere Faktoren als Burnout-Ursachen können sein:
- Ein als ungerecht empfundenes Umfeld.
- Schlechte Arbeitsbedingungen.
- Ständige Respektlosigkeiten von Kollegen oder Arbeitgebern, fehlende Anerkennung im Job über einen längeren Zeitraum.
- Zu viel Bürokratie.
- Wertekonflikte.
- Fehlende soziale Unterstützung im Privatleben, fehlende soziale Kontakte.
- Ungelöste Konflikte im Job oder in der Familie.
Auch neue Situationen, neue Lebensphasen können der Grund für ein Burnout sein. Das kann der Studienbeginn, ein Jobwechsel, Arbeitslosigkeit oder auch die Pension sein. Gleichzeitig kann das Verharren in einem Job, der einen nicht ausfüllt oder in einer Situation, die für einen unangenehm ist, ebenfalls zum Burnout führen.
Wie kann ich Burnout Symptome rechtzeitig erkennen?
Burnout-Syndrom macht sich in verschieden Stadien mit unterschiedlichen Symptomen bemerkbar. Die Symptome zeigen sich im körperlichen, sozialen, geistigen und emotionalen Bereich. Die beste Behandlung bei Burnout ist rechtzeitiges Vorbeugen bei den beginnenden Anzeichen. Rasches Handeln und professionelle Hilfe können bei beginnender emotionaler Erschöpfung helfen, wieder Energie für Alltag und Beruf zu gewinnen.
Stefanie Menzel ist Entwicklerin der Heilenergetik und Kunsttherapeutin. Die Heilenergetik ist ein Emotions- und Bewusstseinstraining. Ziel dabei ist es, eigene Wahrnehmungen und Sichtweisen zu hinterfragen und zu verändern. Sie soll es den Menschen ermöglichen, sich ihrer Talente, Potenziale, Wünsche und Sehnsüchte bewusst zu werden. Das Ziel ist dabei innere Ruhe und Sinnfindung. Die Heilenergetik verfügt über effektive Erklärungen, vorbeugende Maßnahmen und nachhaltige Unterstützungsmethoden bei Burnout, Überforderung oder Sinnkrise.
In Einzel- oder Gruppengesprächen wird sich dem Ziel in vier Schritten angenähert:
- Das Problem finden und lösen.
- Die innere Kraft (Resilienz) stärken.
- Nachhaltige Lebensfreude erzeugen.
- Bei Bedarf: Eine neue berufliche Perspektive aufbauen.
Eine Methode dabei ist das „Kabel trennen". Hier werden sogenannte Erwartungskabel, das sind fertige Verhaltensmuster, getrennt und die Verbindung mit sich selbst aufgebaut. Es geht dabei darum, herauszufinden, woher gewisse Verpflichtungen kommen und wie wir besser auf uns hören können. Das ist eine gute Basis für eine gesunde Work-Life-Balance. Mehr zu den Phasen und wie Heilenergetik dir gegen Burnout helfen kann, erfährst du im Podcast-Interview mit Stefanie Menzel.
Wie verlaufen die Burnout-Phasen?
Das Problem bei Burnout ist, dass es für die Betroffenen immer schwieriger wird, die Vogelperspektive einzunehmen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis. Der Burnout-Experte und Burnout-Forsche Matthias Burisch beschreibt sieben Phasen des Burnouts. Sie treten aber nicht bei allen Menschen gleich auf.
- Warnsymptome in der Anfangsphase sind vermehrtes Engagement im Beruf, Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse und chronische Erschöpfung. Viele stürzen sich in die Arbeit oder ihre Aufgaben, um die beginnende innere Leere auszufüllen. Körperliche Beschwerden können beginnen.
- Reduziertes Engagement: Meidung des Kontaktes mit Klienten und Kollegen, Verlust der Empathie und Desinteresse an der Arbeit folgt in der zweiten Phase.
- Zunehmend kommt es zu emotionalen Reaktionen und Schuldzuweisungen an andere Personen, Hilflosigkeit, Selbstmitleid, Ohnmachtsgefühl, Zynismus und Depression.
- Es folgt ein Abbau der Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Entscheidungsunfähigkeit und Verlust von Motivation und Kreativität.
- Verflachung von Emotionen, Aufgeben von Hobbys, allgemeines Desinteresse, sozialer Rückzug.
- Psychosomatische Erkrankungen wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Magen-Darm-Probleme, Schwächung des Immunsystems und Herzrasen.
- Die letzte Phase ist Verzweiflung. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit kann sich zu Selbstmordgedanken auswachsen. Hier herrscht Arbeitsunfähigkeit.
Handeln bei den ersten Burnout Anzeichen
Rechtzeitiges Eingreifen ist beim Burn-Out-Syndrom deshalb wichtig, da mit Verstärkung der Symptome die Bereitschaft zur Veränderung sinkt. Auch noch gesunde Menschen können von den Vermeidungsmaßnahmen profitieren.
Drei praktische Tipps für die Burnout-Prävention im Alltag verrät Stefanie Menzel hier:
- Den Tag sinnlich und angenehm beginnen. In sich hinein spüren, was man für einen entspannten, kraftvollen Tag braucht. Vielleicht eine halbe Stunde früher aufstehen und den Kaffee in der Frühlingssonne genießen. Ein kleines Ritual, sei es ausgiebige Körperpflege, Dehnungsübungen oder ein ungestörtes Frühstück, unterstützt den Start in den Tag und sorgt für Energiereserven.
- Die To-Do-Liste durchforsten und täglich ein bis zwei kleine Dinge streichen.
- Nein sagen üben. Die eigenen Grenzen definieren und überlegen, ob man Dinge nur aus falscher Höflichkeit oder Pflichtbewusstsein macht oder ob man sie auch für sich selber tun möchte. Dazu muss man in sich hineinhorchen und die eigenen Bedürfnisse erspüren.