Krauses Haar kann schnell wild und ungepflegt wirken, ein Look, mit dem sich durchaus spielen lässt, der aber nicht zu jedem Anlass passt. Doch keine Bange, auch die scheinbar nicht zu bändigenden Locken und abstehenden Haare lassen sich zu edlen Frisuren stylen, wenn du auf die richtige Pflege achtest und dem krausen Haar ausreichend Feuchtigkeit gibst. In diesem Artikel verraten wir dir, wie das am besten klappt und geben dir nützliche Tipps für jeden Style.
Herausforderung krauses Haar – pflegen und bändigen mit Know-how
Krause Haare können uns jung, frech und attraktiv wirken lassen, denn die unregelmäßigen wilden Locken wie Afro oder Dauerwelle lassen sich nicht so einfach in ein Konzept pressen. Viel zu individuell und unterschiedlich zeigen sie sich auf den Köpfen ihrer Trägerinnen und Träger. Was sich viele Menschen mit glattem Haar wünschen würden, ist für diejenigen mit natürlich krausem Haar jedoch oft eine echte Herausforderung. Denn gewöhnliche Beauty-Routinen funktionieren hier einfach nicht. Zu viel Shampoo kann das Volumen aus den Haaren nehmen und zu clownsartigen Frisuren führen. Das Trockenrubbeln der Haare mit dem Handtuch würde zu mehr Frizz und Haarbruch führen und passt somit auch nicht in die Haarpflege für krause Haare.
Die richtige Pflege besteht hier vielmehr aus feuchtigkeitsspendenden und -bindenden Pflegeprodukten und dem schonenden Umgang mit dem empfindlichen Haar beim Kämmen, Trocknen und Stylen.
Was ist krauses Haar und wodurch entsteht es?
Als krause Haare oder Frizz-Haare werden Haare bezeichnet, die sich ungewollt in teilweise absurden Windungen am Kopf kräuseln. Sie fallen also nicht in schönen und schweren Locken über die Schultern, sondern stehen mitunter waagerecht in wilden Korkenzieherlocken vom restlichen Kopfhaar ab. Insbesondere lockiges Haar neigt von Natur aus dazu, kraus zu werden, aber auch sehr feines, eigentlich glattes Haar kann beginnen, sich zu kräuseln.
Die häufigste Ursache: das Haar ist zu trocken. Durch die Trockenheit öffnet sich die äußerste Schutzschicht deiner Haare, im Fachjargon Cuticula genannt. Sie wird auch als Schuppenschicht bezeichnet, da die einzelnen Elemente dieser Haarschicht wie übereinanderliegende Schuppen aussehen und einen schützenden Mantel um dein Haar bilden. Durch äußere Einflüsse wie
- UV-Strahlung,
- Hitze,
- häufiges Haarefärben
- und belastende Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten,
kann diese Schutzschicht spröde werden und Rissen bekommen. Durch die Feuchtigkeit, die nun von außen eindringt, plustern sich die Haare extrem auf und können im wahrsten Sinne des Wortes vom Kopf abstehen. Um diese Überreaktion zu vermeiden, ist es wichtig, trockenes und zu krausen Locken neigendes Haar bereits im Vorfeld mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen und es damit gesund und elastisch zu halten. Ein weiteres Problem bei naturkrausen Haaren besteht darin, dass sie kaum von der schützenden Funktion der Talgschicht auf der Kopfhaut profitieren können. Das Kämmen mit Naturhaarbürsten, die den Talg gleichmäßig im Haar verteilen, ist bei einer krausen Mähne nicht ratsam und die wilden Korkenzieherlocken liegen nicht so eng an der Kopfhaut, dass sich die schützende Fettschicht von selbst darauf verteilt.
Welche Pflege braucht krauses Haar?
Welche Pflege am besten für dein Haar geeignet ist, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren, wie deinem Haartyp, deiner Haarstruktur oder der Belastung durch äußere Einflüsse ab. Generell gilt bei Frizz:
- Versorge dein Haar mit Feuchtigkeit und Proteinen!
- Vermeide alles, was dein Haar zusätzlich belastet!
- Wasche deine Haare ein- bis zweimal die Woche mit speziellem Anti-Frizz-Shampoo oder Conditioner!
Das A und O bei krausem Haar ist eine gute Versorgung mit Feuchtigkeit. Sie hält dein Haar nicht nur glänzend und geschmeidig, sondern auch gesund und kann dem übermäßigen Kräuseln und Haarbruch Einhalt gebieten. Anti-Frizz-Produkte mit feuchtigkeitsspendenden und -erhaltenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Glycerin, Keratin und natürlichen Ölen geben dem Haar Feuchtigkeit und Glanz und halten es besonders geschmeidig. Bei starkem Frizz kannst du auch eine Leave-In-Spülung oder einen Conditioner anstelle des Shampoos verwenden. Eine intensive Pflege spendet dir ein Anti-Frizz-Balsam auf Basis von Kokosöl, Olivenöl oder Jojobaöl, den du immer in der Handtasche dabeihaben solltest, um Frizz auch im akuten Notfall zu bändigen.
Versuche hingegen alles zu vermeiden, was dein Haar zusätzlich austrocknet und belastet! Dazu zählen beispielsweise zu häufiges Waschen der Haare und zu heißes Wasser. Unser Tipp: Spüle deine Haare nach dem Waschen kurz mit kaltem Wasser ab! Dadurch verschließt sich die Schuppenschicht deiner Haare und sie trocknen weniger schnell aus. Auch aggressive, alkoholhaltige Shampoos oder Shampoos mit Sulfaten, Parabenen und Phtalaten solltest du besser meiden, da sie stark dehydrierend wirken können.
Besonders wenn du von Natur aus eine stark krause Mähne hast, solltest du, so oft es geht, auf das Glätteisen und den Föhn verzichten, da die starke Hitze das feuchtigkeitsarme Haar zusätzlich dehydriert. Falls du Glätteisen oder Föhn doch einmal verwenden willst, gib vorher unbedingt einen Hitzeschutz auf dein Haar! Neben dem herkömmlichen Glätteisen eignet sich bei krausem und dickem Haar vor allem eine Keratin-Glättung oder eine Haarglättung mit Tannin. Beide sorgen für glänzende und schön glatte Haare, wobei die Tannin-Methode am schonendsten und ergiebigsten ist. Die Tannine, natürliche Gerbstoffe, die aus der Rinde von Birken gewonnen werden, kräftigen und pflegen krauses Haar und können es bis zu zwei Monate glätten.
Was hilft noch gegen Frizz und fliegende Haare?
Zur richtigen Haarpflege bei gelocktem und sprödem Haar zählen auch das geeignete Trocknen und Kämmen. Wie beim Waschen auch gilt hier: weniger ist mehr. Krauses, nasses Haar solltest du am besten an der Luft trocknen lassen. Alternativ kannst du es in ein Handtuch einschlagen und über Nacht trocknen lassen. Besser als ein Handtuch aus Baumwolle ist dabei ein Handtuch aus Mikrofaser oder Bambus. Die feineren Fasern führen zu weniger Reibung und können Frizz vorbeugen.
Auch ein Kopfkissenbezug aus Seide kann frizz-freie und schöne Haare begünstigen. Alternativ kannst du deine Krause über Nacht auch mit einem Seidentuch umwickeln, um zu verhindern, dass sich die einzelnen Locken zu sehr ineinander verwirren.
Naturkrauses Haar mit vielen Locken lässt sich von Grund auf nur schwer kämmen. Mit engzinkigen Bürsten kommst du hier nicht weiter. Anstelle einer Bürste verwendest du besser einen grobzinkigen Kamm aus Holz oder Horn, der sich nicht statisch auflädt und wenig Reibung erzeugt.
Krauses Haar pflegen: Was sind die besten Stylingtipps?
Gerade für krauses Haar gilt: die Haarpflege ist die halbe Miete. Denn mit der geeigneten Haarpflege ist auch das Styling deiner natürlich gelockten Haare überhaupt kein Problem. Die widerspenstigen Haare lassen sich in Kombination mit natürlichen Pflegestoffen schonend und langanhaltend glätten.
Wer lieber auf wilde und gesund strahlende Locken setzt, kann sein lockiges Haar kurzzeitig mit einem Dutt oder einem trendigen Half-up bändigen.
Ein spiralförmiger Haargummi passt sich am besten deiner Haarstruktur an und kann Frizz vorbeugen. Da trockenes und feines Haar schnell bricht, solltest du deine Zöpfe lieber locker binden und auf kurze bis mittellange gebundene Frisuren setzen.