Eine symmetrische, jedoch unproportionale Fettgewebsvermehrung am Körper, ein Lipödem, zeigt sich oft nach großen hormonellen Umstellungen wie der Pubertät, einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren. Meist sind Frauen davon betroffen, oft nach einer hormonellen Umstellung wie der Pubertät, einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren. Patientinnen leiden nicht nur unter der unproportionierten Figur, die Krankheit ist vor allem sehr schmerzhaft und besonders nach langen Stehzeiten oder im Sommer sehr unangenehm. Eine Gewichtsabnahme kann die Erkrankung zwar nicht heilen, trotzdem ist eine gesunde Ernährung bei einem Lipödem wichtig für die Symptombehandlung. Welches Essverhalten dir helfen kann erfährst du hier.
Diagnose Lipödem: auf Ernährung achten als Teil der Therapie
Oft wird ein Lipödem von Übergewicht begleitet, was die Diagnose schwierig machen kann. Manchen Frauen wird bei Schmerzen in den Beinen und Armen und einer immer ausgeprägter werdenden Figur, einfach nur eine Diät empfohlen. Das kann sehr frustrierend sein und das ohnehin geschwächte Selbstbewusstsein noch mehr belasten.
Ungefähr zehn Prozent aller Frauen in Deutschland leiden unter den Symptomen der Fettgewebsvermehrung. Die Ursachen sind noch nicht wirklich erforscht. Zur Behandlung gibt es zwei Ansätze: die konservative Therapie (Komplexe Physikalische Entstauungstherapie) oder eine chirurgische Maßnahme, die Liposuktion (Fettabsaugung), bei der bei der das erkrankte Fettgewebe entfernt wird.
Die konservative Therapie, die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), besteht aus:
- manueller Lymphdrainage
- dem Tragen von Kompressionsstrümpfen und -verbänden
- abgestimmten Bewegungsformen (z. B. Aquasport, Yoga, Schwimmern, Nordic Walking)
- Hautpflege (die Hautstellen an den Armen und Beinen sind oftmals sehr empfindlich)
- ausgewogene, gesunde und achtsame Ernährung
Durch die Lymphdrainage wird der Lymphfluss unterstützt und die Schwellung zurückgebildet, die anschließende Kompressionstherapie erhält das Ergebnis des entstauten Gewebes und der Druck, der von speziell angefertigten Kompressionsstrümpfen auf das Gewebe ausgeübt wird, die Beschwerden lindern. Ausreichend Vitalstoffe wie Vitamine, Spurenelemente oder Mineralstoffe in vollwertigen Lebensmitteln unterstützen die Zellgesundheit, den Zellstoffwechsel und die Darmflora.
Hilft Abnehmen bei einem Lipödem?
Ein Lipödem bedeutet lokale, unproportionierte Fettvermehrung. Das heißt, dass sich an den Beinen, an der Hüfte und am Gesäß und möglicherweise auch an den Armen das Fettgewebe vermehrt und sich in einigen Fällen dort auch Flüssigkeit (Ödeme) bilden können. Zwei Faktoren sind daran beteiligt:
- Durch die überschüssigen Fettzellen in der Unterhaut bilden sich Knoten.
- Durch die Ansiedelung von mehr Fettzellen entsteht ein Lymphstau, wodurch die Lymphgefäße verengt/abgedrückt werden.
Betroffene von einem Lipödem haben oftmals die Komponente mit Übergewicht. Gegen das Übergewicht wird empfohlen, eine gesunde Ernährung zu wählen. Das Lymphsystem dient dazu, alle Stoffe im Körper abzutransportieren. Bei einem Lipödem muss es Schwerarbeit leisten und ist irgendwann überfordert. Für die Betroffenen ist es schwierig, die Fettzellen zu reduzieren und zu verkleinern. Eine Liposuktion scheint hier eine gute Lösung zu sein, um einen einigermaßen normalen Zustand wieder herzustellen und Folgen wie z. B. Bewegungsmangel einzudämmen.
Beratung, Tipps, Erfahrungsaustausch
Für Betroffene ist es, vor allem am Anfang, nicht immer leicht, mit der Diagnose umzugehen. Einerseits verschafft die Diagnose Erleichterung: Wenn man weiß, was man hat, ist es leichter, etwas dagegen zu tun. Andererseits kann ein Lipödem derzeit noch nicht vollständig geheilt werden. Die Symptome müssen ein Leben lang behandelt werden. Das ist sehr wichtig, da durch die Stauungen und Vermehrungen des Fettgewebes auch andere Folgekrankheiten auftreten können.
Lipödem: Ernährung, die zu Dir passt
Sport unterstützt den Abtransport der Lymphflüssigkeit, da durch die zusätzliche Muskelaktivität das Lymphsystem unterstützt wird. Neben Sport kann hier ein Verzicht auf raffiniertes Weißmehl, vollfette Milchprodukte, Zucker und Fertigprodukte sehr viel bewirken. Auf keinen Fall sollten Betroffene zunehmen. Gesunde, ausgewogene Ernährung kann für jeden Menschen etwas anders aussehen, jedoch wird durch eine ausgeglichene Kost, bei der man sich wohlfühlt, die Selbstwahrnehmung verbessert. Um einige Beispiele für gesunde, ausgewogene Ernährung zu nennen:
- viel Eiweiß und das richtige Fett: eine ketogene Diät oder Low-Carb-Ernährungsweise mit viel frischem Gemüse, Hülsenfrüchten und wertvollen Proteinen, pflanzlichen Ölen und wenig Kohlenhydraten
- antientzündliche Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, die auch gegen Schmerzen helfen können
- vollwertige vegane Ernährung
- eine Mittelmeer-Ernährung, mit Obst, Gemüse, frischem Fisch und viel Olivenöl
- basische Ernährung
Da jeder Mensch anders ist, gibt es sehr viele Ernährungsformen, die sich positiv auf die körperliche Gesamtverfassung bei einem Lipödem auswirken können. Auch vertreten Ärzte unterschiedliche Studien und Ansichtspunkte. So stellen etwa für Dr. Bertsch Diäten keine Lösung dar, Dr. Deling sieht positive Auswirkungen in basischer Ernährung.