Die Welt steckt in der Klimakrise. Zur Verlangsamung des Klimawandels dreht sich im Alltag mittlerweile alles um nachhaltigen Konsum. Nach dem Motto „Reduce and Reuse“ kaufen zumindest viele Erwachsene heutzutage bewusster ein. Was ihre Kinder betrifft, vernachlässigen jedoch noch immer zahlreiche Eltern das Thema Nachhaltigkeit und schaffen oft mehr für die Kleinen an, als sie eigentlich brauchen. Nicht nur im Hinblick auf Spielzeug platzen viele Kinderzimmer aus allen Nähten. Auch in Sachen Kleidungsstücke übertreiben es Mama und Papa häufig. Wie viel Kleidung Kinder besitzen und wie viel sie davon wirklich brauchen, ist so manch einem Elternteil überhaupt nicht klar.
Kinderkleidungsstücke: Nur selten oft getragen
Was Kinder brauchen, will man ihnen als Eltern in vollem Umfang zur Verfügung stellen. Am Wichtigsten sind in diesem Kontext immaterielle Dinge wie Sicherheit und Zuneigung. Trotzdem benötigen die Kleinen auch Materielles, beispielsweise Kleidung. Gerade im Hinblick auf Kleidungsstücke kaufen viele Menschen in Zeiten des Klimawandels bedachter ein. Beim Kauf achten nachhaltigkeitsbewusste Verbraucher auf Qualität und Regionalität. Die angeschafften Kleidungsstücke tragen sie mindestens 30-mal und geben sie anschließend an Second-Hand-Händler weiter. Für viele Erwachsene ist dieses Vorgehen heute bereits Standard.
Was Kinder betrifft, gestaltet sich die Lage schwieriger. Von Wachstumsschüben über Löcher bis hin zu wechselnden Vorlieben gibt es viele gute Gründe, aus denen der Nachwuchs eben erst gekaufte Kleidung nur wenige Male trägt. Doch auch bedarfsgerecht ist der Inhalt mancher Kinderkleiderschränke bezüglich der Nachhaltigkeit nicht. Wie viel Kleidung Kinder eigentlich brauchen, fragen sich die meisten Eltern schon vor der Geburt. Über die Jahre stapeln sich im Schrank immer mehr Kleidungsstücke und das Wichtigste scheint dennoch stets zu fehlen. Was die Kleinen tatsächlich benötigen, hängt tatsächlich stark vom Einzelfall ab und lässt sich nicht pauschalisieren. Ausschlaggebend sind in dieser Hinsicht vor allem
- das Alter des Kindes,
- die jeweiligen Hobbies,
- die Alltagsgestaltung.
Expertentipp zu Nachhaltigkeit beim Kinderkleidungskauf
Qualität sollte bei der Anschaffung neuer Kinderkleidung der Nachhaltigkeit zuliebe immer vor Quantität stehen. Kinder toben viel und gerne. Qualitativ minderwertige Kleidungsstücke gehen dabei schnell kaputt. Anstatt viele minderwertige Pullis, Jeans und T-Shirts zu kaufen, schafft man lieber einmal hochwertige Ware an. Das gilt auch dann, wenn die Kleinen bald schon wieder herauswachsen. Mindestens zweimal im Jahr wird der Schrank aussortiert. Was nicht mehr passt, wird weiterverkauft. Qualitätskleidungsstücke für Kinder bringen an dieser Stelle logischerweise mehr.
Wie das Alter die Anzahl benötigter Kleidungsstücke beeinflusst
Babys und Kleinkinder brauchen pro Tag deutlich mehr Kleidungsstücke als ältere Kinder. Sie machen sich ein, bekleckern sich mit Essen oder wischen mit ihrem Body den Boden. Daher wird die Kleidung, die sie tragen, ständig schmutzig. Wer nicht mehrmals am Tag die Waschmaschine anwerfen möchte, muss deshalb genügend Wechselkleidungsstücke besitzen. Ältere Kinder können auf ihre Kleidung bei entsprechender Erziehung besser aufpassen. Allerdings wachsen mit dem Kind die Anlässe, für die bestimmte Kleidungsstücke benötigt werden. So beispielsweise für die Schule und bestimmte Sportarten. Außerdem spielen auch die persönlichen Abneigungen und Vorlieben ab einem gewissem Alter eine Rolle. Eltern sollten sich dies bewusst machen, wenn sie den Kleidungsbedarf ihrer Kleinen überschlagen.
So beeinflusst der Alltag des Kindes die notwendige Kleidung
So unterschiedlich der Alltag einzelner Kinder, so unterschiedlich auch ihr Kleiderbedarf. Schon die Art des Kindergartens oder der Schule beeinflusst die Anzahl der notwendigen Kleidungsstücke. Eine Rolle spielt zum Beispiel, ob das Kind einen Waldkindergarten, eine Waldorfschule oder eine normale Schule besucht. Denn die täglich getragenen Kleidungsstücke unterscheiden sich abhängig davon nicht nur in ihrer Art. Unterschiede ergeben sich auch im Hinblick auf das Verschmutzungsrisiko und die Beanspruchung. Bei der Ermittlung des Kleiderbedarfs sind auch die Hobbies nicht zu vernachlässigen, denen die Kleinen im Alltag nachgehen. Wer beispielsweise Fußball spielt, braucht andere und vor allem mehr Kleidungsstücke als ein Kind, das in der Freizeit am liebsten zeichnet. Übrigens ist auch der Familienalltag für den Kleiderbedarf relevant. So vor allem die Frage, wie häufig Eltern getragene Kleidungsstücke normalerweise waschen.
Expertentipp: Checkliste machen!
Für Erwachsene hat sich als goldene Zahl in Sachen Kleidungsbesitz die 35 eingebürgert. Kinder kommen mit nur 35 Kleidungsstücken in der Regel nicht ans Ziel. Um den genauen Bedarf zu ermitteln, erstellen ihre Eltern am besten eine Checkliste, auf der sie alle oben genannten Punkte berücksichtigen. Vom Alltag der Kleinen bis hin zum eigenen Waschverhalten. Übrigens ist es kein Grund zur Panik, wenn die so ermittelte Anzahl an erforderlichen Kleidungsstücken nicht besonders nachhaltig wirkt. Regelmäßig auszusortieren, Second-Hand zu verkaufen und beim Kauf auf die Qualität zu achten, ist in Sachen Nachhaltigkeit ohnehin wichtiger als bei der Zahl der Kinderkleidungsstücke streng auf Minimalismus zu achten.