Krampfadern sind nicht nur unschön anzusehen - sie können auch schmerzhaft sein und Folgeerkrankungen mit sich ziehen. Wer besonders anfällig für die erweiterten Venen ist, warum sie überhaupt entstehen und welche chirurgischen Maßnahmen es beim Arzt zum Krampfadern entfernen gibt, erfährst Du hier.
Warum sollte ich Krampfadern entfernen lassen?
Krampfadern (Varizen) sind erweiterte oder verstopfte Venen, die schlangen- oder astförmig an den Beinen auftreten. Manchmal bilden sie auch Knoten oder schimmern bläulich durch die Haut. Hauptsächlich machen sich Krampfadern an den Beinen bemerkbar. Dort befinden sich die Venen, die am stärksten gegen die Schwerkraft arbeiten müssen. In seltenen Fällen können sie aber auch an anderen Körperstellen wie am Bauch oder sogar in der Speiseröhre erscheinen. Meist werden Krampfadern vorwiegend als ästhetisches Problem wahrgenommen. Krankhaft erweiterte Venen können aber zu geschwollenen und sogar offenen Beinen führen oder eine Thrombose (Blutgerinnsel) auslösen.
Venen transportieren das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen. Das Gesamtvolumen der Venen in unserem Körper ist viermal so groß wie das Volumen der Arterien. Venöses Blut verfügt über viel weniger Druck als sauerstoffreiches arterielles Blut. Es fließt auch langsamer.
Damit Blut in Richtung Herz bewegt werden kann und auch nicht wieder zurückfließt, gibt es Venenklappen. Durch ein Zusammenspiel aus Muskelkraft und den Venenklappen wird das Blut in die richtige Richtung geleitet (Venen-Muskel-Pumpe). Das Herz alleine kann diese Pumpwirkung nicht aufbringen. Sind die Gefäßwände erweitert, schließen die Klappen nicht mehr richtig und es kommt zu einem Rückstau. Die Venen erweitern sich noch mehr und werden deutlich sichtbar.
Warum bekomme ich Krampfadern?
Eine Gefäßschwäche ist erblich bedingt. So können schon sehr junge Menschen unter Besenreisern, erweiterten Venen und großen Krampfadern an den Beinen leiden. Übergewicht, langes Stehen oder eine Schwangerschaft begünstigen das Auftreten der Varizen. Sind die Gefäße aber robust und gesund, werden sich auch in einer Schwangerschaft keine Krampfadern bilden. Besenreiser sind kleine oberflächliche Venen, die unter der Haut blau-rötlich durchscheinen. Sie sind in erster Linie ein kosmetisches Problem.
Symptome für Krampfadern
Das Venenleiden kann sich durch unterschiedlich starke Symptome bemerkbar machen:
- Schwere oder müde Beine, geschwollene Beine
- Spannungsgefühl, Kribbeln, Brennen oder Juckreiz in den Beinen
- Unruhe und Bewegungsdrang in den Beinen
- Krämpfe in Waden und Füßen
- Hitzegefühl in den Beinen
- braune, blaue oder weiße Flecken, harte Hautstellen (spätes Stadium)
Gibt es in der Familie bereit eine Geschichte von erkrankten Venen, kann es sinnvoll sein, schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen. Ausdauersport, Kneippkuren oder Kompressionsstrümpfe können das Auftreten neuer Krampfadern verhindern. Sind die Venenklappen oder Gefäßwände bereits beschädigt hilft nur noch eine Krampfadern-Operation. Konservative Maßnahmen, die medikamentöse Behandlung der Beschwerden sind, können ebenfalls nur Symptome lindern.
Welche Methoden der Behandlung variköser Venen gibt es?
Dr. Michaela Magometschnigg ist Fachärztin für Gefäßchirurgie in Salzburg. In ihrer Praxis für ästhetische Medizin hat sie sich auf die Bereiche:
- Fettabsaugung
- Figuroptimierung
- Krampfaderoperationen und
- das Veröden von Besenreisern
spezialisiert. Diese Bereiche können auch ineinander übergreifen - Übergewicht kann die Neubildung von Krampfadern begünstigen.
Vor einem Eingriff werden in einem ausführlichen Beratungsgespräch die Wünsche der Patienten ermittelt und in einer Untersuchung die Schwere der Venenstauung festgestellt. Die Behandlung und Methode der Entfernung wird auf die Wünsche der Patienten abgestimmt. Manche Eingriffe können mit örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt werden und hinterlassen keine sichtbaren Narben. Auch die Wahl der Narkose wird vom zuständigen Anästhesisten sorgfältig getroffen und mit den Patienten besprochen.
Folgende moderne Behandlungsmethoden werden in der Salzburger Praxis angeboten:
- Radiofrequenz (Venous closure)
- endovenöses Laserstripping (EVLS)
- Mikroschaumverödung
- VenaSealTM, ein neues Klebeverfahren
Wie funktioniert das Krampfadern entfernen?
Beim Verfahren der Stripping-Operation werden die betroffenen Venen ganz oder teilweise entfernt. Sie fehlen dann nicht im Gewebe, da sie am Bluttransport ohnehin nicht mehr beteiligt sind. In der Praxis von Dr. Michaela Magometschnigg wird mit einer sehr modernen Form des Strippings gearbeitet. Endovenöses Laserstripping (EVLS) kommt ohne Schnitt aus. Hier werden die erkrankten Venen mit Laser unter örtlicher Betäubung geschrumpft. Dadurch können die Klappen wieder besser schließen. Die Reste des Gewebes werden vom Körper abgebaut.
Eine Therapie mit Radiofrequenz funktioniert ähnlich. Radiowellen erzeugen Hitze, die die betroffene Vene oder Abschnitte davon verschließen. Der Unterschied zwischen den beiden Verfahren liegt in der Länge und Reichweite der Wellen.
Bei einer Verödung wird die Vene durch ein Verödungsmittel verklebt und dauerhaft verschlossen. Das Verödungsmittel wird mit Luft zu einem Mikroschaum vermischt und wirkt dadurch länger und stärker. Der Schaum kann so auch besser über den Ultraschall kontrolliert werden. Besonders gut eignet sich das Verfahren für die Behandlung von Seitenästen. Ähnlich funktioniert die Methode VenaSealTM, bei der die Vene mit Hilfe eines Katheters verklebt wird. Beide Methoden sind schonend, hinterlassen keine Narben und können ambulant durchgeführt werden.
Bei ausgeprägten Krampfadern und stärkeren Beschwerden werden Leistenschnitt mit moderner Lasertechnologie kombiniert. Das dauert etwas länger, erfordert Vollnarkose und bringt einen längeren Krankenstand mit sich. Nach jedem Eingriff müssen für eine Woche Kompressionsstrümpfe getragen werden.
Was muss ich nach dem Krampfadern entfernen beachten?
Da die Tendenz zu einer Schwäche in den Gefäßen vererbt ist, kann es natürlich vorkommen, dass entfernte Varizen nach einem chirurgischen Eingriff oder dem Veröden wieder entstehen. Deswegen ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen auch nach einer Operation zu setzen.
Das sind:
- Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen. Sie stärken die Wadenmuskulatur und somit den Bluttransport.
- Wechselduschen und Kneippbäder regen die Durchblutung an.
- Figurbewusst leben. Übergewicht fördert Venenerkrankungen
- Abends die Beine hochlagern. Das Blut muss dann nicht gegen die Schwerkraft arbeiten.
- Hitze, langes Stehen oder Sitzen vermeiden
- Bei langen Flügen Kompressionsstrümpfe tragen
Durch mögliche Schwangerschaften haben Frauen ein durchlässiges Bindegewebe und können bei dementsprechender Veranlagung schneller Krampfadern bekommen. Die gute Nachricht ist aber: Krampfadern in der Schwangerschaft sind die einzigen, die von selbst wieder verschwinden. Entgegen der allgemeinen Meinung musst auch nicht auf Deine geliebten High Heels verzichten. Stöckelschuhe verursachen vielleicht orthopädische Probleme aber keine Krampfadern.