Schmerzen im Kopf zählen neben Zahnschmerz zu den am unangenehmsten empfundenen Schmerzen. Laut Stiftung Kopfschmerz leiden ca. 38 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an Spannungskopfschmerz. Beinahe 70 % der Frauen und mehr als die Hälfte der Männer kennen diese Beschwerden nur zu gut. Doch was tun bei Kopfschmerzen, wenn man nicht sofort zu Medikamenten oder Schmerzmittel greifen möchte? Hier gibt es ein paar Tipps, wie man den Schmerz im Kopf mit anderen Mitteln und Wegen bekämpfen oder zumindest lindern kann.
Was hilft gegen Kopfschmerzen und wie entstehen sie?
Kopfschmerzen und Migräne entstehen außerhalb unseres Gehirns. Denn unser Gehirn besitzt keine Schmerzrezeptoren und ist deshalb gegen Schmerzen völlig unempfindlich. Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt es mehr als 240 verschiedene Arten.
Meist handelt es sich um sogenannte primäre Kopfschmerzen ohne zugrundeliegender Erkrankung. Der am häufigsten auftretende Typ sind sogenannte Spannungskopfschmerzen. Diese Beschwerden fühlen sich so an, als würde man einen zu engen Hut tragen oder der Kopf in einem Schraubstock stecken. Sie entstehen vermutlich durch Druck und Stress, bei psychischen Belastungen oder bei einem Wetterumschwung. Die daraus resultierenden Verspannungen, können leicht zu Kopfschmerzen oder gar Migräne führen. Zuviel Alkohol, Nikotin oder schlechte Luft können ebenfalls Spannungskopfschmerzen auslösen.
Von Migräne sind etwa 10 % der Bevölkerung betroffen. Sie tritt häufig gemeinsam mit Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit auf.
Eine weitere Form der primären Kopfschmerzen sind die sogenannten Cluster-Kopfschmerzen. Diese akuten Schmerzen meist einseitig und können mehrere Stunden dauern. Sie treten meist im Bereich der Schläfen oder der Augen auf.
Handelt es sich um sogenannte primäre Kopfschmerzen, die in vielen Fällen durch Verspannungen des Körpers bei körperlicher oder seelischer Belastung entstehen, kann man diese oft selbst in den Griff bekommen. Vom Schmerzmittel bis zum Hausmittel – hier gibt es Tipps zur Bekämpfung.
Sekundäre Kopfschmerzen mit organischen Ursachen
In den wenigsten Fällen – nur etwa 10 % – hat der Schmerz in unserem Kopf körperliche Ursachen wie Mittelohrentzündung, Bluthochdruck, abgenutzte Halswirbel oder verschiedenste Stoffwechselerkrankungen. Auch Bakterien wie Meningokokken oder ein Hirntumor können Kopfschmerzen durch direkten oder indirekten Druck auf die Hirnhäute auslösen. Halten Kopfschmerzen also über längere Zeit an oder treten immer häufiger auf, ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen, um eventuelle andere Ursachen auszuschließen. Denn bei diesen sekundären Kopfschmerzen sind Hausmittel wirkungslos.
Was kann neben frischer Luft und Wasser die Beschwerden lindern?
Oft reicht es schon aus, einfach regelmäßig Wasser zu trinken oder einfach an die frische Luft zu gehen, denn Wassermangel oder schlechte Luft können allein schon Auslöser für Spannungskopfschmerzen sein. Wenn wir zu wenig trinken, wird unser Blut dicker und weniger Sauerstoff erreicht unser Gehirn. Ein magnesiumreiches Mineralwasser sorgt durch das Magnesium zusätzlich für eine Erweiterung der Gefäße.
Viele schwören auf eine Tasse Kaffee mit dem Saft einer halben Zitrone. Das Koffein hemmt die Freisetzung von Prostaglandinen, die unter anderem für die Schmerzübertragung zuständig sind.
Für die Linderung von Schmerzen im Kopf zählt aber neben Wasser, Kaffee und Zitrone oder Tee trinken auch der Nackenguss zu den beliebten Hausmitteln. Dabei wird der Nacken mit kaltem Wasser erfrischt. Die Blutgefäße verengen sich dadurch kurzfristig, stellen sich danach aber wieder sofort weit und die Durchblutung unseres Gehirns verbessert sich.
Aber auch warme Kompressen oder Heukissen am Nacken können die Schmerzen lindern. Hier kommt es durch die Wärme zu einer besseren Durchblutung im Gehirn. Dieses Hausmittel ist aber speziell für Migräne oder Clusterkopfschmerzen nicht geeignet. In diesen Fällen wird die Kälte meist als weit angenehmeres Mittel empfunden.
Hilft Sport gegen Kopfweh?
Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen können Kopfweh bereits im Vorfeld helfen zu verhindern. Denn die Bewegung – möglichst an der frischen Luft – gehört zu den bewährtesten Hausmitteln gegen alle möglichen Beschwerden. Wer sich dreimal in der Woche ca. 30 Minuten lang körperlich betätigt, beugt nicht nur allgemeinen Verspannungen vor, sondern kann auch das Risiko für mögliche andere Erkrankungen verhindern. Dein gesamter Organismus profitiert von regelmäßiger Bewegung.
Ätherische Öle als Schmerzmittel
Ätherische Öle wirken auf mehreren Ebenen gegen Kopfschmerzen und Migräne. Sie können einerseits schmerzerleichternd wirken und gleichzeitig den Stress lindern, der oft Ursache für den Kopfschmerz oder einen Migräne-Anfall ist. So wirken etwa Lavendel oder Pfefferminze als kühlend und entspannend.
Frauen leiden oft durch hormonelle Schwankungen an Kopfschmerzen oder Migräne. Sie entstehen durch einen absinkenden Östrogenspiegel vor und während der Periode. Hier helfen zum Beispiel Rosmarinöl oder ebenfalls das ätherische Öl des Lavendels. Auch während einer Schwangerschaft oder in der Menopause können diese beiden Öle hier gut bei Beschwerden helfen. Ein Vollbad allein hat auf die meisten Menschen bereits eine entspannende Wirkung. Deshalb kannst du diese Öle zum Beispiel auch in das Badewasser geben und profitierst damit gleich doppelt.
Bei akuten Schmerzen helfen Hausmittel oft nicht mehr weiter. Dann greifen viele doch zu Schmerzmittel und Medikamenten. Treten die Beschwerden häufiger auf, solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Nur er kann die Ursachen über genaue Diagnose-Verfahren abklären und, falls notwendig, die richtigen Medikamente verschreiben.
Ayurveda-Behandlung gegen Kopfweh und chronische Erkrankungen
Wer oft unter Stress leidet, ist anfälliger für Kopfweh. Das überreizte vegetative Nervensystem ist oft die Ursache für viele weitere Beschwerden, die manchmal sogar in chronische Erkrankungen münden können. Ein ganzheitlicher Ansatz mit Entspannungsmethoden, richtiger Ernährung und Ursachen-Diagnose kann dafür sorgen, dass die Symptome erst gar nicht mehr entstehen.
Hier setzt beispielsweise die ayurvedische Medizin an. Sie sieht den Menschen mit Körper, Geist und Seele in seiner Gesamtheit und bekämpft Ursachen verschiedenster Erkrankungen, so auch von Kopfschmerzen oder Migräne. Das kann ein echter Einstieg in ein entspannteres und gesünderes Leben sein. Ein kleiner Tipp: Wer sich und seinem Körper öfter einmal etwas gönnt, das ihm gut tut, kann vielen Beschwerden ganz einfach vorbeugen.