Gegen die Kälte hilft nicht nur kuschelige Kleidung, Bewegung und ordentliches Heizen. In der kalten Jahreszeit können wir auch durch die Ernährung unsere Körpertemperatur von innen regulieren. Bestimmte Lebensmittel wärmen von innen und helfen Dir dabei, den Winter angenehm zu überstehen. Das Gute dabei ist: Viele davon haben ohnehin Saison. Die chinesische TCM-Ernährung hat auf diesem Gebiet sehr viel zu bieten. Wir verraten, welche köstlichen Lebensmittel und Gewürze Dich von innen aufheizen können.
TCM-Wissen anwenden: Was sind wärmende Lebensmittel?
Wenn es draußen kalt und nebelig ist und die Temperaturen sinken, greifen wir gerne zu einer heißen Tasse Tee oder einem Teller Suppe. Wärmende Nahrung muss aber nicht immer selbst warm oder heiß sein. Es kommt eher darauf an, welche Wirkung die Lebensmittel auf Deinen Körper haben. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Lebensmittel in
- kalt,
- warm
- und neutral
eingeteilt. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM-Ernährung) geht davon aus, dass im Körper eine Balance zwischen dem Yin (kühlende Kraft) und dem Yan (wärmende Energie) besteht. Yan ist das Prinzip des Feuers, der Bewegung und des Lichts. Yin steht für Ruhe, Nacht und Kühle. Bestimmte Organe und Regionen im Körper sind in der TCM diesen Energien zugeordnet. Sie regeln die innere Körpertemperatur. Wärmende bis heiße Lebensmittel haben im TCM folgende Aufgaben:
- Sie vertreiben bereits eingedrungene Kälte.
- Sie erhöhen die Körperwärme.
- Sie regen die Verdauungskraft an.
Eine sehr wichtige Rolle spielt dabei die Niere.
Ernährung: Warum hilft die Niere stärken gegen Frieren?
In unserem Körper ist die Niere für die Wärme zuständig. Sie ist wie ein kleiner Ofen im Körper und gibt uns auch die Lebensenergie. Ist uns warm, verfügen wir auch über mehr Willenskraft und Vitalität. Nahrungsmittel, die die Niere unterstützen, regulieren die Yang-Energie im Körper.
Yang ist das Prinzip der Hitze, Energie und Lebensfreude. Es steht für Sonne und Tag – Faktoren, die wir im Winter sehr gut brauchen können. Schützen wir dieses wichtige Organ mit Kleidung von außen und mit den richtigen Speisen von innen, kommen wir bestens über den Winter.
Die Niere hält den Wassergehalt unseres Körpers konstant – im Optimalfall bei 60 Prozent. Wasser speichert Wärme und gibt sie langsam frei – die Körpertemperatur bleibt stabil und uns wird nicht kalt. Mangelt es an Flüssigkeit, werden wir kälteempfindlicher. Deswegen hilft viel Wasser trinken gegen die Kälte.
TCM-Ernährung: Essen gegen die Kälte
Bei wärmenden Speisen gibt es einen guten Trick. Sie lassen sich gut an der Farbe und an ihrem saisonalen Vorkommen erkennen. Wärmespendende, nierenstärkende Lebensmittel sind oft schwarz oder dunkel. Dazu gehören:
- Auberginen,
- Himbeeren und Brombeeren,
- fette Fische, z. B. Brasse, Makrele, Aal, Hering und Wels,
- Nüsse und Samen (Kürbiskerne, Walnüsse, Mandeln),
- Oliven,
- Obst wie Zwetschgen, Granatäpfel, Kumquats, Aprikosen, Kirschen, Rosinen,
- Shrimps,
- rotes Fleisch (Wild),
- Hülsenfrüchte, wie Belugalinsen und schwarze Bohnen,
- Wurzelgemüse oder Gemüse, das im Winter Saison hat (Kürbis, Möhren, Rote Bete, Sellerie ...).
Getreidesorten, die von innen einheizen sind:
- Hafer,
- Dinkel,
- Vollkornreis,
- Roggen.
Neben Nahrungsmitteln gibt es auch viele wärmende Gewürze, die von innen anfeuern und Dich wärmen. Viele davon finden deshalb sich in traditionellen Wintergetränken oder Keksen. Das sind:
- Zimt,
- Anis,
- Ingwer,
- Kurkuma,
- Kardamom
Mit den richtigen Gewürzen kannst Du Dein Lieblingsessen in eine wärmende Speise verwandeln, auch wenn sie eigentlich eine kühlende oder neutrale Wirkung hat. Vor allem scharfe Gewürze halten Dich warm. Koriander, Kümmel, Rosmarin, Thymian, Oregano, Dill, Lorbeer, Muskat oder Wacholder spenden Wärme von innen Auch Pfeffer, Knoblauch, Chili, Cayenne und Paprika haben den selben Effekt. Nüsse sind reich an Mineralien, die Walnuss gilt als Nierentonikum und stärkt das Yang der Nieren. Das gleiche gilt für Wacholderbeeren.
Wärmende Lebensmittel: Auf die Zubereitung kommt es an
Lebensmittel können durch die Zubereitungsart auch eine wärmende Wirkung entfalten. Zum Beispiel gehören beim Gemüse Tomaten roh zu den kühlenden Nahrungsmitteln – in einer Tomatensuppe haben sie aber nur noch eine neutrale Wirkung.
Warme Speisen sparen im Winter wichtige Körperenergie. Tees und warme Getränke schützen ebenfalls vorm Frieren.
Die Verdauung von Rohkost kostet Kraft, die bei der Wärmeproduktion abgeht. Durch das Entziehen von Feuchtigkeit und das Zufügen von Hitze werden Speisen „yangisiert". Getrocknetes Obst wie Rosinen oder Aprikosen kann so dann wärmend wirken. Deswegen sind warme Speisen wie Suppen oder heiße Getränke wie Tees in der kalten Jahreszeit besser für das Wohlbefinden und Deine Gesundheit. Kochen, Braten, Dünsten sowie die Verarbeitung zu Suppen oder Eintöpfen sind ideal.