Die Zähne sauber zu halten ist nur eine wichtige Aufgabe guter Mundhygiene. Die zweite betrifft das Zahnfleisch: Wird es nicht ausreichend gepflegt, entstehen leicht Zahnfleischtaschen und in der Folge Parodontitis. Diese muss unbedingt behandelt werden, um Schäden an den Zähnen und am Zahnhalteapparat zu verhindern. Wie du mit dieser Gefahr umgehen und dein Zahnfleisch gut pflegen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Wie entstehen Zahnfleischtaschen und Parodontitis?
Parodontitis, also eine fortgeschrittene Zahnfleischentzündung, ist ein weitverbreitetes Problem: Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen sind sogar von einer chronischen Entzündung betroffen. Und so kommt es dazu:
Am Anfang steht meist eine mangelhafte Mundhygiene. Wer die Zähne nicht ausreichend putzt, die Zwischenräume nicht mit Zahnseide oder Bürstchen sauber hält und nicht regelmäßig zum Zahnarzt geht, riskiert Probleme mit Zähnen und Zahnfleisch. Es vermehren sich nämlich Bakterien. Es gibt jedoch noch weitere Ursachen, die zu einer Parodontitis führen können: Genetische Faktoren spielen eine Rolle und auch Erkrankungen wie Diabetes erhöhen das Risiko.
Die Bakterienbelastung im Mund kann zu einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung führen, die Gingivitis heißt. Sie zeigt sich durch gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch. In diesem Stadium ist die Entzündung noch leicht zu behandeln, sprich deshalb frühzeitig deinen Arzt an!
Bleibt die Entzündung jedoch bestehen, dringen die Bakterien tiefer ins Gewebe ein und die Zahnfleischentzündung verschlimmert sich. Jetzt löst sich auch das Zahnfleisch vom Zahn ab und es entstehen sogenannte Zahnfleischtaschen. Das große Problem: Diese Zahnfleischtaschen kannst du auch bei guter Mundpflege kaum noch erreichen, die Reinigung ist sehr schwierig. Die Bakterien haben also leichtes Spiel.
Wenn du jetzt nicht handelst und deine Zahnfleischprobleme beim Zahnarzt behandeln lässt, kann eine chronische Entzündung des ganzen Zahnhalteapparates entstehen. Diese heißt Parodontitis oder auch Parodontose. Wird sie nicht behandelt, kann sie im schlimmsten Fall sogar zu Zahnverlust führen oder den Kieferknochen angreifen.
Wichtig: Wenn einmal Zahnfleischtaschen entstanden sind, müssen sie regelmäßig gereinigt und überprüft werden.
Entscheidend zur Zahnfleischreinigung: konsequente Mundhygiene
Auch du selbst kannst viel beitragen, um (wiederholte) Parodontitis zu vermeiden und dein Zahnfleisch gut zu pflegen. Entscheidend für gesundes Zahnfleisch ist die richtige Mundhygiene:
- Putze zweimal am Tag gründlich die Zähne! Lass dir die optimale Technik vom Zahnarzt oder Zahnhygieniker zeigen!
- Verwende Zahncreme, die dein Zahnfleisch schützt! Hochwertige neuartige Zahncremes können einen hohen Anteil an Sauerstoff enthalten, der tief in die Zahnfleischtaschen eindringen und sie dort von Bakterien reinigen kann. Finden sich zusätzlich noch Aktivsubstanzen aus Honigenzymen, können diese Entzündungen im Mund verbessern und eine antiseptische und desinfizierende Wirkung haben.
- Verwende nach jedem Zähneputzen Zahnseide, Mundduschen oder – bei größeren Zwischenräumen – Zwischenraumbürstchen (auch Interdentalbürstchen genannt).
- Eine spezielle Mundspülung kann die Hygiene im Mund verbessern. Eine spezielle Mundspülung, die etwa von Implantologen, Zahnärzten und Kieferchirurgen entwickelt wurde, kann helfen, Bakterien zu bekämpfen und so Zähne und Zahnfleisch zu schützen. Falls du größere Wunden im Mundraum hast, kann ein Sauerstoff-Fluid für dich geeignet sein. Es hilft bei der sanften Reinigung und enthält keine reizenden Farb-, Schaum- oder Geschmacksstoffe. Lass dich beraten, ob eine Mundspülung für dich geeignet ist!
- Besonders wichtig ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Nach der Behandlung einer Parodontitis brauchst du als Patient lebenslange Nachkontrollen und Beobachtung der Zahnfleischtaschen. Nimm diese Termine zur Zahnreinigung deshalb sehr ernst!
Zahnfleischtaschen reinigen: wichtige Maßnahme beim Zahnarzt
Wenn Parodontitis aufgetreten ist oder droht, sind die richtigen Maßnahmen entscheidend. Beim Zahnarzt wird zunächst eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, dann geht es an die gezielte Reinigung der Zahnfleischtaschen. Möglicherweise müssen vor dieser Parodontitis-Behandlung Zahnfüllungen erneuert werden, um Bakterienherde zu verringern. Mit einer fast schmerzfreien Behandlung unter lokaler Betäubung kann der Zahnarzt dann Schmutz und Bakterien in den Zahnfleischtaschen entfernen. Manchmal bekommen Patienten auch Antibiotika, um hartnäckige Entzündungen zu behandeln und die Bakterienbelastung zu verringern. Teilweise gibt der Zahnarzt die Antibiotika direkt in die Taschen. In anderen Fällen nehmen die Patienten sie in Form von Tabletten ein, um die Parodontose zu verbessern. Genügen diese Maßnahmen nicht, kommen für einige Patienten auch kleine chirurgische Eingriffe infrage.
Ziel der Parodontosebehandlung ist es, die Entzündung am Zahnhalteapparat loszuwerden. Auf diese Weise können weitere Schäden am Zahnfleisch und an den Zähnen vermieden werden. Die Taschen selbst verschwinden nicht mehr und müssen deshalb regelmäßig kontrolliert werden. In der ersten Zeit ist drei- bis viermal jährlich eine professionelle Zahnreinigung wichtig. Wenn die Behandlung erfolgreich war und die Taschen im Zahnfleisch entzündungsfrei sind, reicht es, ein- bis zweimal im Jahr zur professionellen Zahnreinigung zu gehen. Dabei werden harte Beläge und Zahnstein entfernt und die Taschen vermessen und gereinigt. Diese Termine solltest du zur Vorsorge regelmäßig wahrnehmen!
Zahnfleischtaschen behandeln: Was ist möglich?
Die Behandlung gegen Parodontitis hilft, die Zahnfleischentzündung verschwinden zu lassen und damit weiteren Problemen vorzubeugen. Es ist jedoch selbst bei bester Behandlung nicht möglich, die Zahnfleischtaschen wieder verschwinden zu lassen. Allerdings kann man die Erkrankung aufhalten. Bei der professionellen Zahnreinigung werden auch die Taschen vermessen, um erneute Beschwerden schnell zu erkennen.