Vielseitiger Bockshornklee: Wirkung und Anwendung der schmackhaften Samen

Inhalt:

• Anwendung und Wirkung der wertvollen Inhaltsstoffe: Was steckt in Bockshornkleesamen?
• Bockshornklee als Stärkungsmittel
• Bockshornklee-Samen in der Stillzeit und für Frauenbeschwerden
• Bockshornkleesamen bei Diabetes Typ II
• Die antioxidative Wirkung von Bockshornklee-Samen
• Bockshornkleesamen: Wirkung gegen Entzündungen
• Bockshornkleesamen in der Küche
• Rezepttipp 1: schnelles Gemüsecurry mit Bockshornklee-Samen
• Rezepttipp 2: Kartoffeln mit Bockshornklee-Kraut
• Weitere traditionelle Anwendungen und Wirkungsweisen
• Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind möglich?

Anwendung und Wirkung der wertvollen Inhaltsstoffe: Was steckt in Bockshornkleesamen?

Bockshornklee (auch griechisches Heu genannt) ist reich an Proteinen, Lipiden und Schleimstoffen. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind:

• Saponine,
• ätherische Öle,
• Bitterstoffe,
• Phosphat,
• Eisen und
• Lecithin.

Und auch verschiedene Vitamine gehören zu den Inhaltsstoffen. Außerdem enthält er Phytohormone. Dabei handelt es sich um pflanzliche Stoffe, die menschlichen Hormonen ähneln und positiv auf den Hormonhaushalt wirken können.

Im Folgenden stellen wir dir die traditionellen Anwendungsweisen als Heilpflanze vor.

Bockshornklee als Stärkungsmittel

Am besten belegt ist der Einsatz von Trigonella zur Stärkung. Der bittere Geschmack der Samen regt den Appetit an und kann deshalb auch bei Schwächung helfen. Deshalb werden sie unter anderem als Stärkungsmittel während und nach schweren Erkrankungen verwendet. Auch bei Magersucht oder bei einer auszehrenden Krebserkrankung kann das "griechische Heu" helfen, dass die betroffene Person schneller wieder zu Kräften kommt.

Generell sind Bockshornkleesamen für Menschen mit Untergewicht empfehlenswert, wenn diese Normalgewicht erreichen wollen. Zusätzlich zur appetitanregenden Wirkung gibt es noch weitere Stärkungseffekte: Die Samen sollen die Leistungsfähigkeit steigern und das Immunsystem anregen. Wenn du mehr Kraft und Energie brauchst oder dich von einer Krankheit erholst, kann es also sinnvoll sein, Bockshornkleepulver zum Kochen zu verwenden.

Bockshornklee-Samen in der Stillzeit und für Frauenbeschwerden

Bockshornkleesamen werden traditionell zur Geburtshilfe und in der Stillzeit eingesetzt. Sie sind zum Beispiel Bestandteil vieler Stilltees, weil sie die Milchförderung anregen sollen. Auch hier kommt natürlich die stärkende Wirkung in dieser fordernden Zeit zum Tragen. Außerdem kann Trigonella die Geburt anstoßen und das Gewebe für die Geburt vorbereiten. Allerdings solltest du in der Schwangerschaft vorsichtig mit der Verwendung sein: Die Samen können Gebärmutterkontraktionen auslösen. Das ist zur Geburtshilfe erwünscht, zu früheren Zeiten in der Schwangerschaft kann es jedoch im schlimmsten Fall eine Frühgeburt auslösen.

Auch bei anderen typischen Frauenbeschwerden können Bockshornkleesamen Verwendung finden. So berichten zum Beispiel viele Frauen, dass diese ihnen bei Menstruationsbeschwerden oder Wechseljahresproblemen geholfen haben. Wirksam sind hier die Phytohormone. Tierversuche deuten an, dass der Inhaltsstoff Disogenin zum Beispiel dem Abbau der Knochen entgegenwirken könnte. Dieser stellt für Frauen nach den Wechseljahren häufig ein Problem dar.

Bockshornkleesamen bei Diabetes Typ II

Trigonella foenum-graecum kann in der begleitenden Behandlung von Diabetes Anwendung finden. Traditionell werden Bockshornklee-Samen längst für diesen Zweck genutzt, erste Studien bestätigen die Wirksamkeit. Wenn die Bauchspeicheldrüse noch über eine Restaktivität verfügt, kann Bockshornklee die Insulinproduktion anregen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel. Gleichzeitig sollen die Bockshornkleesamen die Insulinresistenz der Zellen verbessern und sie vor Schäden schützen.

Je früher die Samen genutzt werden, umso besser: Die größte Wirkung wird bei leichten Diabetes-Formen beobachtet. Aber auch bei manifesten Formen können die Symptome noch gebessert werden. Auch zur Vorsorge können die Bockshornklee-Samen möglicherweise hilfreich sein: Wer also zum Beispiel Vorbelastungen in der Familie hat oder aus anderen Gründen zu einer Risikogruppe für Diabetes gehört, sollte es einmal damit versuchen.

Die antioxidative Wirkung von Bockshornklee-Samen

Sogenannte freie Radikale stellen eine Bedrohung für den ganzen Körper dar. Sie entreißen den Zellen Bestandteile und schädigen sie dadurch. Mit einer gewissen Zahl an freien Radikalen kommt der Körper prima zurecht, schließlich handelt es sich dabei vor allem um Abbauprodukte seines eigenen Stoffwechsels. Aber wenn die Menge zu groß wird, können leicht Schäden entstehen. Diese beschleunigen die Alterung von Haut und Gewebe und erhöhen außerdem das Risiko von vielen Erkrankungen. Man spricht dann von oxidativem Stress für den Körper.

Um diesen zu verhindern, kommen Radikalfänger (auch Antioxidantien genannt) ins Spiel. Diese Stoffe stellen den freien Radikalen freiwillig die Bestandteile zur Verfügung, die diese dringend brauchen. Damit machen sie die freien Radikalen unschädlich und reduzieren den oxidativen Stress für die Zellen. In der Folge können Alterungsprozesse verlangsamt und Erkrankungsrisiken gesenkt werden. Bockshornkleesamen enthalten gleich mehrere Inhaltsstoffe, die antioxidativ wirken und dadurch die Zellen schützen.

Bockshornkleesamen: Wirkung gegen Entzündungen

Bockshornklee-Präparate können Entzündungen reduzieren und schmerzlindernd wirken. Diese Eigenschaft sorgt für verschiedene mögliche Anwendungen:

• Trigonella soll bei Entzündungen der Mundschleimhäute und des Zahnfleischs helfen, indem er eine Art Schutzschicht darüberlegt.
• Auch Entzündungen im Magen-Darm-Bereich sollen durch die Samen leichter abheilen.
• Äußerlich angewendet wird es zur Behandlung von Hautentzündungen, Ekzemen und Geschwüren genutzt. Dazu verwendet man üblicherweise Bockshornklee-Samenpulver als Umschlag oder als Bestandteil von Salben.
• Selbst tief sitzende Abszesse und Furunkel können durch einen Brei aus gemahlenen Bockshornklee-Samen bekämpft werden.
• Auch bei rheumatischen Schmerzen können Bockshornklee-Präparate hilfreich sein.

Bockshornkleesamen in der Küche

Die Samen des Bockshornklees werden in Südeuropa, Nordafrika und Asien als wohlschmeckendes Gewürz verwendet. Sie werden pur oder als Bestandteil von Curry genutzt. Der Geschmack ist currytypisch, leicht nussig und erinnert an Karamell. Du kannst gemahlenes Pulver kaufen oder die Samen im Ganzen verwenden. Besonders aromatisch schmecken sie, wenn du sie leicht anröstest. Tipp: Setze Bockshornklee als Gewürz nur sparsam ein! Sein Geschmack ist sehr intensiv und kann sonst leicht hervorstechen.

Der Geschmack von Bockshornkleesamen passt wunderbar zu Curry-Gerichten, Käse, Kartoffeln, Tomaten, Spinat, Fisch oder Lamm. Probiere doch mal die Kombination mit Chili, Liebstöckel oder Zitrone!

Neben den Samen kannst du zum Kochen auch das Kraut und die Sprossen des Bockshornklees verwenden.

Rezepttipp 1: schnelles Gemüsecurry mit Bockshornklee-Samen

Für diese Rezeptidee kannst du ganz nach Geschmack unterschiedliche Gemüsesorten verwenden, zum Beispiel Brokkoli, Paprika, Okraschoten, Auberginen oder Möhren, gerne auch in Kombination. Schneide das Gemüse in mundgerechte Stücke und stelle es beiseite! Brate eine Knoblauchzehe und ein kleines Stück Ingwer in Öl an und gib ein paar Bockshornklee-Samen dazu! Durch das sanfte Anrösten intensiviert sich das Aroma. Anschließend gibst du auch das Gemüse hinzu und würzt es mit Curry, Salz und Kreuzkümmel. Gieße ein wenig Wasser hinzu und lass das Gemüse darin zehn Minuten dämpfen! Dann gibst du Kokosmilch in deine Gemüsemischung und schmeckst dein Curry ab. Serviere es mit Basmatireis oder Fladenbrot!

Rezepttipp 2: Kartoffeln mit Bockshornklee-Kraut

Für diese leckeren Currykartoffeln für zwei Personen kochst du zunächst 400 g festkochende Kartoffeln 20 Minuten lang vor. Gieße sie ab, schäle sie und lasse sie komplett kalt werden! (Tipp: Du kannst die Kartoffeln einfach am Abend vorher vorbereiten.) Putze eine Frühlingszwiebel, schneide sie in Ringe und hacke eine halbe Handvoll Bockshornklee-Kraut! Schneide dann die erkalteten Kartoffeln in Würfel und brate sie in heißem Öl rundherum goldbraun an! Gib das Bockshornklee-Kraut und die Frühlingszwiebel hinzu und würze mit einem Teelöffel Curry, ein wenig Chili und Koriander! Lass die Kartoffeln noch fünf bis zehn Minuten braten, schmecke sie ab und serviere sie dann sofort!

Weitere traditionelle Anwendungen und Wirkungsweisen

Bockshornklee soll noch viele weitere Wirkungen haben:

• Er kann die Blutfettwerte absenken.
• Er soll bei Frauen einen positiven Effekt auf die Libido haben und wird deshalb auch als Aphrodisiakum verwendet. Auch auf die Potenz des Mannes soll es sich positiv auswirken.
• Wer häufig Verdauungsprobleme hat, sollte gemahlenen Bockshornklee zur Harmonisierung ausprobieren.
• Er soll außerdem das Haarwachstum fördern, Wirkung gegen Haarausfall haben und Schuppen bekämpfen. Hierfür verwendet man einen Bockshornklee-Aufguss als Spülung für die Haare.
• Auch bei Hühneraugen und Schwielen sollen Bockshornklee-Umschläge hilfreich sein.
• Bockshornklee-Anwendungen sollen auch Wassereinlagerungen (Ödemen) entgegenwirken können.
• Bockshornklee-Tee soll gegen Husten, Bronchitis, Asthma und andere Atemwegserkrankungen wirken.
• Bockshornklee-Samen können die Leber schützen und das Risiko einer Leberschädigung reduzieren.
• Auch bei der Parkinson-Erkrankung zeigen sich erste erfolgversprechende Studien.

Neben den Samen und dem Samenpulver gibt es auch Bockshornklee-Öl, Bockshornklee-Tee und Bockshornklee-Kapseln im Handel.

Welche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind möglich?

In der Schwangerschaft können Bockshornklee-Samen vorzeitige Wehen auslösen und sollten deshalb bis kurz vor der Geburt nicht verwendet werden.

Bei äußerlichen Anwendungen reagieren manche Menschen mit Juckreiz und Rötungen. Je häufiger du Bockshornklee-Umschläge machst, umso wahrscheinlicher treten solche Nebenwirkungen auf. Bei der einmaligen oder kurzzeitigen Anwendung sind sie dagegen selten.

Bei einer Überdosierung können Magen-Darm-Probleme auftreten.

Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen Präparaten sind bisher nicht bekannt.