Hanf gilt bereits seit vielen tausenden Jahren als Heilpflanze. Er soll Ängste und Depressionen mildern können und verschiedenste Stoffwechselvorgänge positiv beeinflussen. Auch Regelbeschwerden soll CBD entgegenwirken. Inzwischen kennt man die vielen Vorteile von CBD-Anwendung in der Frauenheilkunde.
Wie kann CBD gegen Regelschmerzen helfen?
Der Anbau und Gebrauch der Cannabis-Pflanze selbst ist in Österreich und Deutschland erlaubt, solange die Pflanze keine THC-haltigen Blüten ansetzt, denn diese enthalten THC, eine psychoaktive Substanz, die zu den nicht „verkehrsfähigen“ Stoffen zählt. Nur wenn der Arzt die Einnahme verordnet und ein Rezept ausstellt, darf THC-haltiges Cannabis für medizinische Zwecke konsumiert werden.
Im Gegensatz dazu ist CBD völlig legal. Es gehört zwar zur gleichen Substanzklasse wie das THC, allerdings führt die Einnahme zu keinem Rausch. Da CBD-Öl weniger als 0,2 Prozent THC enthält, kann es vom Arzt verschrieben werden, aber auch ohne Rezept völlig legal gekauft werden.
Vor allem in der Frauenheilkunde konnten schon sehr positive Erfahrungen durch die Verschreibung von CBD gemacht werden. CBD hat sich bei Regelschmerzen sehr bewährt – entweder als orale Tropfen oder durch die lokale Anwendung in der Scheide. Drei bis fünf Tropfen auf dem Tampon können die Menstruationsbeschwerden bereits entscheidend verringern.
Wie und warum wirkt CBD?
Schuld an den positiven Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind die Inhaltsstoffe. Im CBD sind mehr als 300 Wirkstoffe enthalten, die auf unseren Körper wirken können. Hauptbestandteil von CBD-Produkten sind die Cannabinoide. Sie docken an speziellen Cannabinoid-Rezeptoren des Menschen an und wirken so auf verschiedene Stoffwechselprozesse ein. Sogenannte Terpene, die ebenfalls in CBD-Produkten vorhanden sind, wirken synergistisch auf die Cannabinoide. Das bedeutet, dass sie deren positive Wirksamkeit noch verstärken können.
- Zu diesen Terpenen gehörten etwa Myrcen. Es soll entzündungshemmende, schmerzlindernde und entspannende Eigenschaften besitzen.
- Das Terpen Limonen duftet nach Zitrus und soll antibakterielle und pilzabtötende Wirkung besitzen.
- Linalool besitzt ähnliche Duftkomponenten wie Lavendel und kann Angst und Nervosität verringern. Es wird oft als Einschlafmittel oder Mittel zur Linderung von Angstzuständen eingesetzt.
- Eine ganz ähnliche Wirkung soll auch das Terpen Terpineol mit seinem fliederähnlichen Duft besitzen.
- Das Terpen Pinen erinnert in seinem Duft an Nadelhölzer und ist in vielen Pflanzen enthalten. Es soll entzündungshemmend wirken und die Bronchien erweitern können.
CBD gibt es unter anderem als Öl zum Einreiben, als Tropfen zum Einnehmen oder als Zäpfchen.
Anwendung von Cannabis in der Frauenheilkunde
In der Frauenheilkunde konnten außerdem positive Erfahrungen in der Behandlung von Endometriose mit CBD verzeichnet werden. Als alternative Therapie oder Ersatztherapie von Erkrankungen in der Frauenheilkunde findet CBD immer häufiger Anwendung. Es fehlen zwar noch Studien, die eine Eindämmung der Endometriose-Herde bestätigen, aber die Schmerzen haben sich bei einigen Patientinnen subjektiv verbessert. Hier haben sich vor allem die CBD Zäpfchen bewährt.
Entsteht eine Scheidenentzündung, etwa in Folge einer Behandlung, kann CBD auch hier angewendet werden. Hier oder bei trockener Scheide können CBD Creme oder CBD Zäpfchen angewendet werden. Positive Nebeneffekte bei älteren Frauen, denen CBD-Zäpfchen für ihre empfindliche Scheide verabreicht wurden, kann zum Beispiel eine deutliche Besserung der Reizblasensymptomatik sein. Auch beim schmerzhaften Brustspannen – oft vor der Regel – kann die CBD Creme eine große Linderung bewirken.
Ob in der Austreibungsperiode während der Geburt mit CBD eine Erleichterung der Schmerzen und eine Entspannung des Beckenbodens erreicht werden kann, wird noch untersucht. Eventuell könnte es aber als eine Alternative für die Gabe von üblichen Schmerzmitteln und Lachgas sein.
Wann sollten Frauen von Cannabis Abstand nehmen?
Unbedingt vermeiden sollte man aber Suchtgifte und das Rauchen von Cannabis in der Schwangerschaft. Studien haben gezeigt, dass Cannabis zu Wachstumsstörungen, Verkalkungen der Plazenta und auch zur Frühgeburt führen kann.
Welche Anwendungsgebiete für CBD gibt es noch?
Allgemein werden CBD in zahlreichen Forschungsergebnissen verschiedenste positive Effekte auf bestimmte Krankheitsbilder nachgesagt. So etwa bei
- Angstzuständen und Depression,
- bei Schmerzen,
- Parkinson,
- Multiple Sklerose,
- Fibromyalgie,
- Migräne,
- Rheuma oder
- Epilepsie.
Anscheinend erhöhen laut Studien die Cannabinoide die Wirkung verschiedenster Medikamente wie etwa Zytostatika noch zusätzlich. Außerdem sollen sie die Übelkeit während einer Chemotherapie verringern und das allgemeine Wohlbefinden während einer Krebstherapie verbessern. Zudem soll CBD positiv auf das Immunsystem, das Herz- Kreislaufsystem und das Nervensystem wirken, wenn diese Systeme etwa durch eine Erkrankung aus dem Gleichgewicht kommen.
Wie sieht die Dosierung von CBD aus?
Wegen seiner wenigen Nebenwirkungen kann CBD eine Chance zur Behandlung von verschiedenen, auch schweren Krankheiten sein. Allerdings sollte die Dosierung von CBD nicht ohne einen Arzt vorgenommen werden. Denn Menschen reagieren darauf ganz unterschiedlich. Die Dosierung hängt außerdem von der Krankheit ab und der Zusammensetzung und Stärke der CBD-Produkte. Oft ist in der Gebrauchsanweisung bereits ein Richtwert für die Dosierung vorhanden. Hohe CBD-Dosen können allerdings die Wirksamkeit von anderen Medikamenten entscheidend beeinflussen. Deshalb solltest du bei Einnahme von CBD immer einen Arzt konsultieren.