Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine wertvolle Heilpflanze, die vor allem für ihre hilfreiche Wirkung auf die Leber bekannt ist. Du kannst die Mariendistel zur Entgiftung verwenden und dadurch deine Leber entlasten und Schadstoffe loswerden. Wir erklären dir, wie du diese Pflanze einsetzen kannst und bei welchen Beschwerden das sinnvoll ist.
Entgiftung: Wie schützt Mariendistel die Leber?
Mariendistel als Heilpflanze ist schon seit dem Mittelalter bekannt. Sie enthält als Wirkstoff das sogenannte Silymarin, das die Leber schützen kann.
Die Leber ist im menschlichen Körper (zusammen mit den Nieren) dafür zuständig, giftige Stoffe abzubauen und zur Ausscheidung vorzubereiten. Dazu gehören einerseits Stoffwechselprodukte, andererseits aber auch Schadstoffe. Diese können zum Beispiel aus der Nahrung oder aus der Luft stammen, aber auch aus Medikamenten, Alkohol oder Drogen. Zusätzlich hat die Leber noch weitere Aufgaben: Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Nährstoffen, produziert lebenswichtige Eiweiße und Abwehrstoffe und ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
Bei normalen Belastungen kommt die Leber gut zurecht. Sie ist in der Lage, sich sehr gut zu regenerieren. Selbst wenn viele Leberzellen geschädigt sind, kann die Leber diese wieder neu aufbauen. Aber auch dieses beeindruckende Organ hat seine Grenzen. Wenn zu viele Schadstoffe auflaufen, kommt die Leber irgendwann nicht mehr hinterher. Sie läuft dann ständig auf Hochtouren, lagert Fette ein und kann schließlich sogar dauerhaften Schaden nehmen.
Und hier kommt die Mariendistel ins Spiel, genauer gesagt das Silymarin. Dieser Inhaltsstoff der Heilpflanze hat eine schützende Wirkung auf die Leber und kann ihr bei der Regeneration helfen. Verantwortlich dafür sind gleich mehrere Effekte:
- Das Silymarin stärkt die Hülle der Leberzellen. Dadurch werden sie resistenter gegen Schäden und können sich besser schützen.
- Gleichzeitig regt der Wirkstoff Silymarin die Neubildung der Zellen an. Dadurch kann sich die Leber leichter regenerieren und beschädigte Zellen ersetzen.
- Silymarin ist ein stark antioxidativer Wirkstoff. Das bedeutet, es fängt freie Radikale ab. Diese entstehen vermehrt durch Schadstoffe im Körper und können die Zellen schädigen. Antioxidantien machen die freien Radikalen unschädlich und schützen dadurch die Zellen.
- Und schließlich hat Silymarin auch eine entzündungshemmende Wirkung, was der Leber, aber auch anderen Strukturen im Körper zugutekommt.
Welche Wirkung hat Mariendistel auf unser Wohlbefinden?
Der Schutz für die Leber ist sicher die bekannteste Wirkung der Mariendistel. Deshalb verwendet man sie vor allem dann, wenn Lebererkrankungen vorhanden sind oder man diesen vorbeugen möchte. In der Folge wirkt die Mariendistel jedoch auch bei anderen Beschwerden:
- Müdigkeit kann ein Signal für ein erhöhtes Schadstoffaufkommen sein. Der Körper ist dann mit dem Abbau der Stoffe beschäftigt und hat weniger Energie für andere Dinge. Deshalb kann Mariendistel auch gegen Erschöpfung, Müdigkeit und Antriebsschwäche hilfreich sein.
- Wenn die Leber wieder gut arbeiten kann, produziert sie auch genügend Galle. Diese ist wichtig für eine gute Verdauung, besonders nach üppigen Mahlzeiten. Deshalb können Mariendistelpräparate auch gegen Völlegefühle und Blähungen helfen.
- Außerdem kann Silybum auch eine Wirkung auf die Haut haben: Akne, Ekzeme, Schuppenflechte oder Entzündungen der Haut hängen oft mit einem gestörten Stoffwechsel und damit auch wieder mit der Leber zusammen. Deshalb profitiert die Haut von der Wirkung der Mariendistelpräparate und Probleme wie Unreinheiten können sich verbessern.
Wie funktioniert die Anwendung von Mariendistel?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wirkung von Mariendistelsamen zugänglich zu machen:
- Du kannst die Samen zum Beispiel als Tee trinken. Dafür zerdrückst du ein bis zwei Teelöffel Mariendistelfrüchte im Mörser und übergießt sie mit etwa 200 ml heißem Wasser. Nach zehn Minuten kannst du den Tee abgießen und trinken. Trinke drei- bis viermal täglich eine Tasse Tee, um deine Leberfunktion zu stärken!
- Da bei Tee jedoch nicht immer eine ausreichend hohe Dosis erreicht werden kann, sind in vielen Fällen konzentriertere Präparate sinnvoll. Mariendistelextrakt enthält ausreichende Mengen an wirksamen Inhaltsstoffen und ist (zum Beispiel in Kapselform) leicht einzunehmen.
- Die entgiftende Wirkung von Mariendistel-Extrakt lässt sich noch verstärken, indem du mehrere Heilpflanzen kombinierst. Eine Mischung mit Löwenzahn, Curcuma und Artischocken ergibt eine wahre Power-Kombi.
Hat die Mariendistel Nebenwirkungen?
Mariendistelpräparate können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen. Menschen, die schon auf andere Kreuzblütler (zum Beispiel Beifuß oder Arnika) allergisch reagieren, sollten vorsichtig sein. Hin und wieder kann Silymarin auch eine leicht abführende Wirkung haben.
Sonstige Nebenwirkungen sind aber nicht zu erwarten. Wenn du das Gefühl hast, dass die Mariendistel bei dir nicht wie erwartet wirkt oder sich Nebenwirkungen einstellen, sollte die Pflanze zunächst nicht weiter verwendet werden.
Sehr wichtig ist jedoch, dass du dich bei dem Verdacht auf ernsthafte Leberschäden unbedingt an deinen Arzt wendest. Hier ist eine gute Behandlung wichtig, und zwar möglichst früh. Berate dich mit deinem Arzt, ob Mariendistelpräparate hilfreich sein können und ob du möglicherweise zusätzlich Medikamente brauchst!
Tipps: Wie kann man noch den Körper entgiften?
Mariendistel ist eine sinnvolle Möglichkeit, um dem Körper beim Entgiften zu helfen. Du kannst die Leber jedoch auch auf andere Weise unterstützen:
- Je mehr Giftstoffe in den Körper gelangen, umso mehr hat deine Leber zu tun. Deshalb ist es sinnvoll, die Aufnahme von potenziell schädlichen Stoffen zu begrenzen. Das bedeutet: Verzichte, wenn möglich, auf das Rauchen und auf ein Übermaß an Alkohol! Nimm Medikamente nur in der vorgegebenen Dosierung ein und verzichte auf unnötige Medikamenteneinnahme! Setze auf natürliche Nahrung, die möglichst wenige Schadstoffe enthält!
- Um Schadstoffe auszuspülen, ist viel Flüssigkeit notwendig. Trinke deshalb mindestens zwei Liter Wasser pro Tag!
- Antioxidantien stecken in vielen Lebensmitteln, zum Beispiel in grünem Tee und in vielen Obst- und Gemüsesorten.
- Übermäßiger Stress belastet den Körper und stört die Entgiftung. Achte deshalb darauf, immer wieder genügend Entspannungsphasen zu haben und zur Ruhe zu kommen!
- Gerade im Winter sind Saunagänge optimal, um den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen. Schadstoffe werden dabei einfach ausgeschwitzt.