Starke Blutungen und Schmerzen an den unterschiedlichsten Stellen während der Periode können bei Frauen unter anderem auf ein Myom hindeuten. Was das ist, welche Ursachen es haben kann, wie Ernährung bei Myomen helfen kann und welche Therapien neben einer Operation zum Erfolg führen können, erfährst du hier.
Was sind Myome und welche Symptome kennzeichnen sie?
Myome sind gutartige Wucherungen in der Gebärmutter. Beinahe die Hälfte aller Frauen über 40 sind von Myomen betroffen. Myome werden oft fälschlicherweise als Tumor bezeichnet. Dabei sind sie zu 99 Prozent gutartig. Sie sind nicht gefährlich, können aber so unangenehme Beschwerden verursachen, dass sie durch einen Eingriff oder eine Operation entfernt werden müssen. Schlagen alle anderen Behandlungen fehl, muss in manchen Fällen sogar die Gebärmutter entfernt werden.
Bei diesen gutartigen Geschwülsten in der Gebärmutter handelt es sich um Muskelzellen, die sich übermäßig vermehren. Es bilden sich geschwulstartige Wucherungen. Das Geschlechtshormon Östrogen ist für das Wachstum dieser gutartigen Geschwülste wichtig. Deshalb entstehen Myome erst nach der Pubertät. Nach den Wechseljahren findet kein Wachstum mehr statt, da der Spiegel des Östrogens im Blut stetig sinkt. Dann können Myome sogar schrumpfen. Sie können ohne Symptome bleiben. Dabei kommt es aber nicht auf die Größe an. Liegt ein solches Geschwulst in der Gebärmutter ungünstig, kann es, auch wenn es klein ist, unangenehme Symptome verursachen. Diese sind oft von der Lage abhängig. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- starke und lange Blutungen
- Zwischenblutungen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Abhängig von der Lage können folgende Beschwerden auftreten:
- Verstopfung
- häufiger Harndrang
- Nieren- und Kreuzschmerzen
Die häufigen, starken und langen Blutungen während der Periode können zur Eisenmangelanämie und damit zu folgenden Symptomen führen:
- Blässe
- Müdigkeit
- Atemnot
- Schwindel
- Kopfschmerzen
Wie lässt sich ein Myom feststellen und welche Therapien gibt es?
Der Frauenarzt kann größere Myome oder mehrere kleine Myome bereits durch einen Tastbefund feststellen. Mit dem Ultraschall über die Scheide lässt sich ein Verdacht oft bestätigen. Wird der Verdacht hier nicht bestätigt, kann eine Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie) oder des Bauchraums (Lapraskopie) helfen. Endgültige Klarheit bei Unsicherheiten bringen eine Magnetresonanz (MRT) und eine Blutuntersuchung sowie eine Messung des Hormonspiegels.
Verursachen diese gutartigen Geschwülste keine Probleme, müssen sie auch keiner Behandlung unterzogen werden. Die Therapie ist abhängig von der Größe und den Beschwerden, die diese Gewächse mit sich bringen. Oft raten Ärzte aber dazu, sich die Wucherungen entfernen zu lassen, wenn etwa Hormone (Anti-Baby-Pille) keine Erfolge bringen. Eine Behandlung mit Gestagenen kann das Myomwachstum verringern und die gutartigen Wucherungen sogar schrumpfen lassen. Bei großen Wucherungen und starken Beschwerden sollte man die Myome allerdings operativ entfernen lassen. In vielen Fällen wird dabei die gesamte Gebärmutter entfernt. Besteht bei Frauen aber noch ein Kinderwunsch, kann die Wucherung selbst operativ entfernt werden. Das geschieht durch eine Ausschälung, wobei der Arzt diese Operation über die Scheide oder durch einen Bauchschnitt vornimmt. Es ist aber auch eine Embolisation der Wucherungen möglich. Dazu werden mithilfe eines Katheders jene Blutgefäße verschlossen, die diese Geschwulst mit Blut versorgen. Sobald die Blutzufuhr abbricht, stirbt auch das Myom. Kein Eingriff und keine operativen Behandlungen schützen aber davor, dass neue Myome entstehen. Medikamente gegen die Geschwülste haben oft Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Osteoporose oder Libidoverlust, da sie die Frau in den Zustand der Wechseljahre versetzen.
Welche Ursachen können Myome haben?
Die Ursachen der gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter sind noch nicht vollständig abgeklärt. Dennoch scheint es Risikofaktoren zu geben, die ein Auftreten begünstigen. Dazu gehören:
- genetische Veranlagung: In Familien treten sie bei Frauen häufiger über mehrere Generationen auf.
- Stress erhöht den Cortisolspiegel im Blut und beeinflusst deshalb viele Erkrankungen negativ, so auch das Myomrisiko bei Frauen.
- Übergewicht: Übergewicht soll, wie bei vielen anderen Erkrankungen, das Myomrisiko steigern.
- Alkoholkonsum: Schon ein Bier am Tag soll bei Frauen das Risiko um 50 % erhöhen.
- Zucker: Erhöhter Zuckerkonsum soll sowohl vermehrt zu gutartigen wie auch bösartigen Tumoren führen.
- Vitamin-D-Mangel soll das Risiko für ein Myomwachstum bei Frauen erheblich beschleunigen.
Es scheint, dass die gutartigen Wucherungen neben einer genetischen Veranlagung also auch stark von der Ernährung und dem Lebensstil der betroffenen Person abhängen. Deshalb liegt es nahe, dass sich die Geschwulste mit der richtigen Ernährung auch "aushungern" lassen.
Richtige Ernährung: Wie kann man Gebärmutter-Myome "aushungern"?
Die Autorinnen Dr. Barbara Rias-Bucher und Dr. med. Ingrid Gerhard behaupten in ihrem Buch "Myome selbst heilen", dass sich die Geschwülste durch achtsames Leben und eine einfache Umstellung der Ernährung aushungern lassen. Im Buch gibt es Informationen zu Ursachen, Symptomen, konventionellen und alternativen Behandlungen sowie über 90 "Myom-schrumpfende" Rezepte.
Besonders im frühen Stadium der Erkrankung sollen sich bestehende Geschwulste verringern lassen. Dabei setzen die Frauenärztin und die Sachbuchautorin auf eine pflanzenbasierte, sehr basische Ernährung. Im Mittelpunkt stehen frisches Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, die den Körper entgiften sollen und den Säure-Basen-Haushalt in Balance bringen. Dazu kommen Vollkornprodukte, die den Insulinspiegel auf Kurs halten und Lebensmittel, die den Östrogenstoffwechsel ausgleichen.
Neben regelmäßiger Bewegung solltest du dir neben der Ernährungsumstellung mehr Zeit zum Entspannen gönnen. Ein gutes Buch lesen, ein warmes Schaumbad oder der Gang in die Sauna – alles, was deiner Seele guttut, tut auch deinem Körper gut.