Die Anwendung von ätherischen Ölen wird inzwischen auch in der Medizin geschätzt. Ätherische Öle kommen in Wurzeln, Blüten, Samen, der Rinde oder anderen Teilen von Pflanzen vor. Sie sind viel mehr als nur der Duft, der wahrgenommen wird. Aroma im Wellnessbereich oder in der Pflege des Körpers wird bereits sehr geschätzt. Aromatherapie kann schulmedizinische Behandlungen optimal ergänzen oder sanft bereichern. Das Wichtigste bei der Anwendung von Aromapflege oder Aroma-Therapie ist aber ein genaues und breites Wissen über die Wirkung der Öle und worauf es beim Verwenden ankommt. Wir verraten, wo es diese Informationen gibt und welchen Platz Lavendel und Co. als Aromatherapie in der Hausapotheke einnehmen können.
Inhalt:
- Wohlbefinden steigern mit ätherischen Ölen: Was ist Aromatherapie?
- Warum ist Aromatherapie aktuell so populär?
- Wie können hochwertige ätherische Öle eingesetzt werden?
- Worauf kommt es bei Düften und Ölen in der Aromatherapie an?
- Rasche Hilfe durch Öle – Anwendung von Aroma-Therapie in der Hausapotheke
- Warum soll ich die Wirkung von ätherischen Ölen nicht unterschätzen?
Wohlbefinden steigern mit ätherischen Ölen: Was ist Aromatherapie?
Aromatherapie ist eine Form der Phytotherapie, einer ganzheitlichen Pflanzenheilkunde, die auch Kräutermedizin genannt wird. Sie verwendet bestimmte Heilpflanzen als Arzneimittel. In unseren Breitengraden dürfen nur Ärzte Aromatherapie für die Anwendung bei medizinischen Problemen einsetzen. Sie können dafür eine Spezialausbildung machen, müssen das aber nicht tun. Viele Ärzte arbeiten aber mit ausgebildeten Fachkräften etwa in der Pflege zusammen. Unter ärztlicher Aufsicht und mit enger Rücksprache können auch Angehörige des Pflegepersonals ätherische Öle zum Beispiel in der Wundversorgung verwenden.
In der Körperpflege können hochwertige pflanzliche Öle die Fitness der Haut unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden erhöhen. Im medizinischen Bereich können ätherische Öle gut bei der Wundpflege, der Geburtsvorbereitung oder auch bei vielen anderen Beschwerden eingesetzt werden. Vor allem in England, Amerika und Frankreich ist die Anwendung von Aromatherapie in der Medizin gut etabliert. In diesen Ländern werden regelmäßig Studien zu dieser alternativen Behandlung gemacht. Aber auch in Österreich und Deutschland gibt es immer mehr Ärzte, die sich für diesen Weg der alternativen Medizin entscheiden.
Warum ist Aromatherapie aktuell so populär?
Der moderne Mensch wendet sich verstärkt wieder der Natur zu. Nicht nur am Land, im eigenen Garten, auch in der Stadt am Fensterbrett sind Kräuter populär und werden nicht nur als Gewürze verwendet. „Die Menschen stellen fest, dass es noch etwas anderes gibt, als Pulver zu schlucken", so Thomas Schlager, Dipl. Aromapraktiker, Krankenpfleger und ausgebildeter Wundmanager. „Die Schulmedizin ist wichtig und notwendig, aber es gibt eben auch Erweiterungen, die die medizinische Therapie sehr gut alternativ unterstützen können."
Wie können hochwertige ätherische Öle eingesetzt werden?
Ätherische Öle wirken, abhängig von ihrer Herkunft und des Wachstumsjahres, gegen Pilze, Bakterien und Viren.
- Sie unterstützen das Gesundwerden bei Erkältungen oder Grippe,
- helfen gegen hartnäckigen Fußpilz und
- können auch für gute Stimmung sorgen.
Wichtig ist dabei aber ein gutes Basiswissen und genaue Kenntnis darüber, wie und wo die Öle eingesetzt werden können. Über die Nase werden die Düfte von ätherischen Ölen eingeatmet und können so von innen über das limbische System einwirken. Sie können aber auch direkt auf der Haut aufgetragen die Regeneration unterstützen.
- So können bestimmte Öle blaue Flecken mindern (Immortelle),
- bei Brandwunden helfen (Lavendel),
- blutstillend sein
- und auch gegen Schmerzen wirken.
Worauf kommt es bei Düften und Ölen in der Aromatherapie an?
Bei der Aromatherapie spielen Düfte eine große Rolle, aber ätherische Öle können noch mehr. „Bei ätherischen Ölen geht es weniger um den Duft als um den Inhalt", weiß Thomas Schlager. „Die Öle enthalten eine Vielzahl an chemischen Elementen, die systemisch auf den Körper wirken können".
Ein Beispiel dafür ist das Allicin in Knoblauch, das für viele Menschen alles andere als gut riecht, aber gegen eine Vielzahl von Beschwerden wie Zahnschmerzen, Bluthochdruck oder auch gegen Erkältungen eingesetzt werden kann. Sehr wichtig ist aber auch die Qualität der Öle.
Zum Einsatz sollten nur reine Öle aus sorgfältigem Anbau kommen. Billige Duftöle werden oft künstlich hergestellt, was vielleicht gut riechen mag, aber für die medizinische Anwendung oder die Verwendung in der Körperpflege nicht geeignet ist.
Das Unternehmen von Thomas Schlager, die Duftkuchl, produziert bei einer Bestellung von Ölen oder Hydrolaten direkt und frisch. In der Duftkuchl werden selbsthergestellte Ölmischungen (fette Öle), 100-prozentige ätherische Öle, Hydrolate und Seifen in bester Qualität, aber auch Seminare zum Thema angeboten werden. Das Duftkuchl-Angebot bietet Produkte der Aromapflege für Angehörige im pflegenden Bereich aber auch kosmetische und pflegende Artikel für den privaten Gebrauch an.
Rasche Hilfe durch Öle – Anwendung von Aroma-Therapie in der Hausapotheke
Ernsthafte medizinische Therapien mit ätherischen Ölen brauchen immer ärztliche Aufsicht. Für die Körperpflege oder als nützliche Helferlein in der heimischen Hausapotheke gibt es aber pflanzliche Öle, die in hochwertiger Qualität gute Dienste leisten können. Sie können direkt auf kleinen Verbrennungen, Schnitten oder bei blauen Flecken gute Dienste leisten.
Die Klassiker darunter sind:
- Lavendel (Lavandula angustifolia): Der Duft der hübschen Pflanze beruhigt die Nerven, hebt die Stimmung und kann beim Abschalten vor dem Einschlafen helfen. Es kann direkt auf Schnitt-, Schürf- oder Brandwunden aufgetragen werden. Richtig verwendet kann es auch gut gegen Fußpilz helfen. Lavendelöl kann gegen Kopfweh direkt auf die Schläfen aufgetragen werden oder in einem Vollbad seine Wirkung entfalten.
- Melisse (Melissa officinalis): Gerochen kann die Melisse, die beruhigend wirkt, gut bei nervöser Unruhe, Einschlafstörungen und funktionellen Magen-Darm-Beschwerden mit leichten Bauchkrämpfen oder Blähungen unterstützen. Äußerlich kann das Öl der Pflanze bei Infektionen mit Lippenherpes unterstützen.
- Thymian (Thymus vulgaris Ct. Linalool): Das Öl der Pflanze hilft beim Durchatmen. Es gibt verschiedene Unterarten des Thymians. Bei Erkältungen oder Bronchitis empfiehlt es sich, aus dem Kraut einen Tee zuzubereiten. Drei Tropfen im Vollbad unterstützen das Durchatmen. Weiters kann es verdünnt als Gurgellösung oder zum Inhalieren verwendet werden.
- Immortelle (Helicrysum italicum): Das ätherische Öl der Immortelle wird gegen blaue Flecken, sogenannte Hämatome, eingesetzt, welche bei stumpfen Verletzungen entstehen können. Immortelleöl wirkt entzündungshemmend, zellregenerierend, antiviral, krampflösend und beruhigend. Es kann auch bei der Behandlung von alten Narben verwendet werden.
- Zistrose (Cistus ladanifer) und und Pfefferminze (Mentha x piperita) wirken als Öl blutstillend und können die Blutung bei kleinen Schnittwunden reduzieren.
Warum soll ich die Wirkung von ätherischen Ölen nicht unterschätzen?
Auch hochwertige Produkte können allergische Reaktionen oder andere Reizungen auf der Haut auslösen. Vor dem direkten Auftragen auf der Haut sollte daher immer ein Test gemacht werden. Dafür eignet sich am besten die Haut in der Ellenbeuge, da diese sehr dünn ist uns schnell Reaktionen zeigt.
Niemals sollten ätherische Öle in Kontakt mit den Augen kommen.
Ein gutes Beispiel dafür, wie stark ätherische Öle wirken können, ist Pfefferminzöl. „Schon drei Tropen Pfefferminzöl im Wasser einer Badewanne reichen aus, um beim Baden das Gefühl von Erfrieren auslösen zu können", warnt Thomas Schlager. Eine Alternative für ein kühlendes Badeöl in warmem Wasser ist hier Krause Minze.
Manche Öle können auch eine hormonelle Wirkung auf den Körper haben. Frauen sollten bei der Verwendung von Jasmin aufpassen, bei Männern gilt das gleiche bei Ölen aus Fichtenharz. Wer fette Öle gezielt in der Pflege, zur Hebung des allgemeinen Wohlbefindens und bei kleinen Wehwehchen verwenden möchte, sollte sich vor der Anwendung immer gut informieren oder beraten lassen.