Egal, ob du und dein Partner oder deine Partnerin zusammenlebt, ihr eine Fernbeziehung, eine offene Beziehung oder ein ganz und gar anderes Beziehungsmodell führt: Eine gute Kommunikation ist essenziell für jede zwischenmenschliche Beziehung. Leider scheitern jedoch nicht wenige Partner- und Freundschaften an genau diesem Punkt, ohne dass den Beteiligten der genaue Grund für den Zusammenbruch ihrer Beziehung bewusst ist. Warum auch dir die Auseinandersetzung mit der bewussten Kommunikation helfen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Kommunikation im Mittelpunkt - Menschen als soziale Wesen
Wir Menschen sind von Natur aus soziale Lebewesen, die darauf ausgerichtet sind, in Gemeinschaft zu leben. Dabei teilen wir unseren Mitmenschen je nach Kontext auf unterschiedliche Arten unsere Bedürfnisse, Empfindungen und Gedanken mit, sodass diese auf uns eingehen können. So interagieren wir über unsere Sprache und Körpersprache mit unserer Umwelt. Kurz gesagt: Wir kommunizieren miteinander, um als Gemeinschaft zu funktionieren und zu überleben.
Aus diesem Grund spielt die zwischenmenschliche Kommunikation eine zentrale Rolle in unserem Leben. Setzen wir uns also nicht mit ihr auseinander, kann es schnell passieren, dass wir andere Menschen mit unserem Verhalten vor den Kopf stoßen oder sie gar verletzen, ohne dass wir dies beabsichtigt oder bemerkt haben. Dabei kommunizieren wir unserem Gegenüber manchmal unbewusst Dinge, die wir selbst völlig anders empfinden oder wahrnehmen.
Bewusste Kommunikation als Schlüssel zu erfolgreichen Beziehungen
Prinzipiell können wir davon ausgehen, dass wir zu jedem Zeitpunkt mit unserer Außenwelt kommunizieren, selbst wenn wir dies nicht bewusst tun. Hast du dich beispielsweise mit deinem Partner oder deiner Partnerin zu einem gemütlichen Filmabend verabredet, spielst währenddessen aber nur mit deinem Handy, sendest du ihm oder ihr möglicherweise die Botschaft, dass du dich langweilst. Andersherum sind auch Gesten, wie zum Beispiel das Verschenken einer hübschen Kette, eine Art der Kommunikation, welche in diesem Fall als eine besondere Wertschätzung wahrgenommen werden kann.
Überaktivierte und unteraktivierte Paare
In der psychologischen Paartherapie wird zwischen den sogenannten “überaktivierten” und “unteraktivierten” Paaren unterschieden.
- Überaktivierte Paare sind solche, die übermäßig viel miteinander kommunizieren und dabei auch häufig in Streit ausbrechen, sodass sie ihrer Beziehung kaum Ruhephasen gönnen.
- Unteraktivierte Paare kommunizieren dagegen sehr wenig und fressen gerne Probleme in sich hinein und häufen diese an. Bei ihnen muss das Fass erst zum Überlaufen gebracht werden, bevor über wichtige Dinge miteinander geredet wird. Diese Paare landen nach einiger Zeit oft in einer eher freundschaftlichen Beziehung und fühlen sich dann auch sexuell nicht mehr so stark zueinander hingezogen.
Das gute Mittelmaß an Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg in der Partnerschaft
Um in einer Liebesbeziehung auch über Jahre glücklich, zufrieden und wertschätzend miteinander zu sein, bedarf es also einer ausgeglichenen Kommunikation. Denn übermäßig viel Streit kann genauso schlecht sein wie gar keiner.
Sollten auch du und dein Partner oder deine Partnerin sehr häufig streiten oder auch gar nicht über Probleme reden, kann es euch helfen, wenn ihr euch regelmäßig und bewusst die Zeit nehmt, um miteinander zu reden. Dabei solltet ihr einen genauen Zeitraum und einen ruhigen und entspannten Ort festlegen, an dem ihr euch miteinander über eure aktuellen Erlebnisse, Befindlichkeiten und Bedürfnisse unterhaltet. Ein Rahmen von 20 Minuten reicht dabei manchmal schon völlig aus. Wichtig ist dabei jedoch, dass ihr eurem Gegenüber ausreichend Zeit einräumt, in der er oder sie ungestört reden kann, ohne unterbrochen zu werden.
Anschließend solltet ihr euch noch etwas Zeit für ein lösungsorientiertes Resümee eures Gesprächs einräumen. Auf diese Weise werdet ihr schnell bemerken, dass ihr euch viel besser verstehen und aufeinander eingehen könnt.