Unerwünschte Haustiere: So wird man Holzwurm, Schabe, Marder und Co. wieder los

Wenn es um das eigene Zuhause geht, streben die meisten nach einem Rückzugsort der Ruhe, Sicherheit und Sauberkeit. Doch ungebetene Gäste in Form von Schädlingen können dieses Bild stören und für Unruhe sorgen. Von flüsterleisen Holzwürmern, die sich durch das Erbe der Großeltern fressen, über nachtaktive Schaben, die Küchenschränke unsicher machen, bis hin zu frechen Mardern, die sich auf Dachböden breitmachen – Schädlinge im Haus sind eine Plage, die niemand gern sieht. Diese kleinen, oft versteckten Eindringlinge können gesundheitliche Risiken darstellen und materielle Schäden verursachen.

Die Herausforderung im Kampf gegen diese unerwünschten Mitbewohner liegt nicht nur in ihrer Beseitigung, sondern auch in der Prävention. Ein tiefgehendes Verständnis der verschiedenen Arten von Schädlingen, ihrer Vorlieben und Abneigungen, sowie der effektivsten Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen ist essentiell. Denn eines ist sicher: Schädlinge warten nicht auf eine Einladung, sie suchen sich ihren Weg und hinterlassen dabei oft eine Spur der Verwüstung.

Holzwurm: Der unsichtbare Feind im Holz

Holzwürmer, eigentlich die Larven des gemeinen Nagekäfers, bevorzugen feuchtes und unbehandeltes Holz. Sie hinterlassen winzige Löcher und feines Sägemehl als Beweis ihrer Anwesenheit. Ein Befall durch Holzwürmer kann ernsthafte Schäden an Möbeln und tragenden Holzstrukturen verursachen.

Um die Holzwürmer zu bekämpfen, muss, wenn möglich, im ersten Schritt das befallene Holz entfernt und durch neues, unbehandeltes Holz ersetzt werden. Dies verhindert, dass sich der Befall auf weitere Bereiche ausbreitet. Für Holz, das nicht entfernt werden kann, gibt es spezielle Holzwurm-Bekämpfungsmittel. Diese Mittel dringen tief in das Holz ein und töten sowohl die Larven als auch die ausgewachsenen Käfer.

Eine weitere effektive Methode zur Bekämpfung von Holzwürmern ist die Hitzebehandlung. Holzwürmer und ihre Larven sterben bei Temperaturen über 55 °C. Kleinere Gegenstände können in einen Ofen gelegt werden. Für größere Möbelstücke oder Strukturen gibt es spezielle Dienstleister, die eine Hitzebehandlung vor Ort durchführen. Eine Alternative zur Hitzebehandlung ist die Kältebehandlung, bei der die befallenen Gegenstände für mindestens zwei Wochen bei Temperaturen unter -18 °C gelagert werden. Dies ist besonders bei empfindlichen Gegenständen eine schonende Methode.

Um zukünftige Befälle zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen entscheidend. Dazu gehört, das Holz trocken zu halten und regelmäßig auf Feuchtigkeit zu überprüfen. Holzoberflächen, die mit Schutzlacken, Wachsen oder Ölen behandelt sind, sind unattraktiver für Holzwürmer.

Schaben: Unliebsame Mitbewohner in Küche und Bad

Schaben oder Kakerlaken gehören zu den hartnäckigsten und unangenehmsten Schädlingen in Wohnungen und Häusern. Ihre Beseitigung erfordert eine Kombination aus Sauberkeit, Präventivmaßnahmen und gezielten Bekämpfungsstrategien.

Schaben hinterlassen deutliche Anzeichen eines Befalls, darunter:

• Sichtungen bei Nacht, da sie überwiegend nachtaktiv sind.
• Hinterlassenschaften, die wie Kaffeesatz oder schwarze Krümel aussehen, insbesondere in Küchenschränken und Schubladen.
• Unangenehmer Geruch, der von einer großen Schabenpopulation ausgeht.

Um die Schaben nachhaltig zu bekämpfen, ist eine saubere Umgebung der Schlüssel. Alle Essensreste müssen sofort beseitigt und Lebensmittel in verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Es hilft zudem, regelmäßig unter und hinter Küchengeräten sowie die Schränke und Schubladen zu reinigen.

Schaben können durch kleinste Risse und Spalten eindringen. Es ist wichtig, alle möglichen Zugangspunkte zu identifizieren und zu versiegeln. Ritzen und Spalten an Wänden, Fensterrahmen und Türen werden mit Silikon abgedichtet. Lüftungsöffnungen können mit einem feinmaschigen Drahtnetz gesichert werden.

Zur direkten Bekämpfung von Schaben gibt es eine Vielzahl an chemischen Mitteln:

• Insektizidsprays: Effektiv für sofortige Ergebnisse, sollten aber aufgrund der Chemikalien vorsichtig und gezielt eingesetzt werden.
• Köderstationen: Diese enthalten ein Gift, das von den Schaben gefressen und dann ins Nest getragen wird, was zur Vernichtung der Kolonie führt.
• Gel-Köder: Eine diskrete Option, die an Stellen aufgetragen wird, an denen Schaben aktiv sind. Das Gel lockt Schaben an, die dann durch den enthaltenen Wirkstoff sterben.

Für diejenigen, die chemische Mittel vermeiden möchten, gibt es auch natürliche Alternativen. Eine Mischung aus Borax und Zucker beispielsweise zieht Schaben an und wirkt toxisch auf sie. Wichtig ist, bei der Bekämpfung konsequent und gründlich vorzugehen, da Schaben eine hohe Überlebensfähigkeit haben und schnell Resistenzen gegen einzelne Bekämpfungsmittel entwickeln können.

Marder: Die nächtlichen Ruhestörer auf dem Dachboden

Marder, besonders Steinmarder, können erheblichen Schaden an Dachböden, Isoliermaterialien und sogar an Auto-Kabeln anrichten. Ihre Vertreibung erfordert eine Kombination aus präventiven Maßnahmen und aktiven Vertreibungsstrategien.

Anzeichen eines Marderbesuchs können Geräusche, wie Kratzen und Poltern auf dem Dachboden oder in den Wänden sein, die besonders nachts auftreten. Weiter sind Schäden an Isoliermaterialien, Kabeln oder Dämmstoffen, sowie Kot und Urin, die einen starken, unangenehmen Geruch hinterlassen, Zeichen, dass ein Marder zu Besuch war.

Marder sind ausgezeichnete Kletterer und können durch kleinste Öffnungen wie lose Dachziegel oder Löcher in der Außenwand eindringen. Daher ist es essenziell, alle Zugangspunkte sorgfältig zu identifizieren und mit robusten Materialien wie Drahtgittern oder Metallplatten zu verschließen.

Marder markieren ihr Revier mit Duftmarken, die andere Marder anziehen oder warnen können. Die betroffenen Bereiche müssen gründlich gereinigt werden, um diese Duftmarken zu entfernen. Spezielle Enzymreiniger können helfen, die Geruchsspuren effektiv zu beseitigen.

Besonders beliebt bei Mardern sind Autos. Ein Auto dient als sicheres Versteck, vor allem während der Paarungszeit von März bis Juli. Dort können die Nager jedoch großen Schaden anrichten. Am häufigsten betroffen sind Schläuche für Kühl- und Wischwasser, Stromkabel, Zündkabel, Bremsschläuche, Kraftstoffleitungen oder Keilriemen. Die Folgeschäden, die daraus entstehen, können schnell gefährlich werden.

Es gibt verschiedene Abschreckungsmittel, die Marder vertreiben können:

• Ultraschallgeräte: Diese Geräte emittieren Töne in einer Frequenz, die für Marder unangenehm ist, aber von Menschen nicht gehört werden kann.
• Licht: Marder meiden helles Licht. Automatische Bewegungsmelder, die Lichtquellen aktivieren, können Marder effektiv abschrecken.
• Geruchsmittel: Bestimmte Gerüche, wie Mottenkugeln oder spezielle Marder-Repellents, können Marder fernhalten. Die Wirksamkeit kann allerdings variieren und erfordert regelmäßige Erneuerung.

Für Autos, die häufig von Marderschäden betroffen sind, gibt es spezielle Schutzmaßnahmen. Ein Unterbodenschutzgitter verhindert, dass Marder von unten in das Fahrzeug klettern können. Spezielle Schutzschläuche für Kabel und Schläuche im Motorraum bieten zusätzliche Sicherheit vor Marderbissen.

Weitere Schädlinge im Haus und Garten: Ein Überblick

Neben den bereits erwähnten Schädlingen wie Holzwürmern, Schaben und Mardern gibt es eine Vielzahl anderer Schädlinge, die in Haus und Garten Unannehmlichkeiten verursachen können.

Hier eine Übersicht weiterer häufig auftretender Schädlinge:

• Ameisen: Sie sind besonders in der warmen Jahreszeit aktiv und können sowohl im Haus als auch im Garten zu einem Problem werden. Sie sind auf der Suche nach Nahrung und können in Küchen, Vorratsräumen und Essbereichen in Scharen auftreten. Sauberkeit ist entscheidend, um Ameisen fernzuhalten. Spezielle Ameisenköder und natürliche Abwehrmittel wie Zimt oder Essig können ebenfalls helfen, sie zu vertreiben.
• Wespen: Besonders im Spätsommer können sie zur Plage werden, aggressiv werden und stechen. Eine Wespennestentfernung sollte von Fachleuten durchgeführt werden. Wespenfallen und das Vermeiden von offenen Lebensmitteln im Freien können helfen, Wespen fernzuhalten.
• Bettwanzen: Diese kleinen Bettbesucher sind ein zunehmendes Problem in Wohnbereichen und können durch Reisen eingeschleppt werden. Sie verstecken sich in Bettritzen, Möbelstücken und sogar hinter Tapeten und ernähren sich von menschlichem Blut. Die regelmäßige Inspektion der Schlafbereiche und das Waschen von Bettwäsche bei hohen Temperaturen sind wichtig. Bei einem Befall ist oft die professionelle Schädlingsbekämpfung erforderlich.
• Motten: Kleider- und Lebensmittelmotten können in Haushalten erhebliche Schäden verursachen. Während Kleidermotten Textilien befallen, ernähren sich Lebensmittelmotten von trockenen Vorräten wie Getreideprodukten. Durch die luftdichte Aufbewahrung von Lebensmitteln und Kleidung, regelmäßiges Reinigen von Schränken sowie das Verwenden von Mottenpapier oder natürlichen Abwehrmitteln wie Lavendel wird das Risiko eines Mottenbefalls minimiert.
• Ratten und Mäuse: Die kleinen Nager suchen besonders in der kälteren Jahreszeit Zuflucht in Häusern. Sie können Krankheiten übertragen und durch Nagen an Kabeln und Möbeln Schäden verursachen. Es empfiehlt sich zur Prävention, alle Zugänge zu verschließen und Lebensmittel sicher aufzubewahren. Fallen oder Ultraschallgeräte können zur Bekämpfung eingesetzt werden.
• Silberfische: Sie bevorzugen feuchte Umgebungen und ernähren sich von Klebstoffen, Papier und Textilfasern. Sie sind ein Indikator für hohe Luftfeuchtigkeit und potenzielle Feuchtigkeitsprobleme. Um einen Befall zu vermeiden und zu bekämpfen helfen eine Regulierung der Luftfeuchtigkeit, regelmäßiges Lüften und Staubsaugen sowie das Verwenden von Klebefallen.