Der Frühling ist des einen Freud, des anderen Leid. Die steigenden Temperaturen haben auch ihre Schattenseiten. Heuschnupfen ist für viele Österreicher zur lästigen Plage geworden. Dabei können die Pollenallergie-Symptome ganz unerwartet auftreten. Auch ältere Leute und Personen, die noch nie Pollenprobleme hatten, können plötzlich eine Allergie entwickeln. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie kannst du selbst zur Verbesserung deiner Allergiesymptome beitragen?
Welche typischen Pollenallergie-Symptome gibt es?
In Österreich sind rund eine Millionen Menschen von einer Pollenallergie mit deren Symptomen und Beschwerden betroffen – Tendenz steigend. Am Wiener AKH konnte man in den letzten 20 Jahren einen Anstieg um rund 50 Prozent der Birkenpollen-Allergiker beobachten. Die häufigsten Auslöser einer Pollenallergie (Allergene) sind im Frühjahr Birkenpollen, gefolgt von Gräserpollen. Im Herbst ist Ragweed – dieser gehört neben Beifuß, Raps und Löwenzahn zu den Kräuterpollen - der Hauptverursacher. Nicht nur Kinder und Jugendliche zählen zur Zielgruppe der Allergiker. Mittlerweile geht man davon aus, dass jeder Fünfte im Alter zwischen 45 und 79 von einer Allergie betroffen ist.
Typische allergische Reaktionen und Symptome können sein:
- Augen: Rötungen, Brennen, Juckreiz, Lichtempfindlichkeit, Tränenfluss
- Nase: Fließschnupfen mit stark wässriger Flüssigkeitsbildung, Nasenjucken, Niesanfälle, geschwollene Nasenschleimhaut, Nasenverstopfung
- Haut: Juckreiz, trockene Haut, Ekzeme am Körper
- Hals: Halsschmerzen, Atemnot, Schleimbildung, Rötungen, Husten (den Symptomen einer Erkältung ähnelnd)
- Weitere allergische Anzeichen: Migräne, Depressionen, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Müdigkeit, Kreislaufbeschwerden, geschwächtes Immunsystem und Magen-Darm-Störungen
Was ist die Ursache für Heuschnupfen?
Heuschnupfen zählt zu den allergischen Erkrankungen, bei denen es zu einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmter Pollen-Eiweißkomponenten kommt. Pollenallergie wird der Gruppe der atopischen Erkrankungen zugeordnet. Kommen Pollen in Kontakt mit den Schleimhäuten der Atemwege oder den Augen, kann eine allergische Reaktion hervorgerufen werden. Das Immunsystem reagiert gegen die Pollenbestandteile und schüttet unter anderem Histamin aus. Dieses ist folgend für die typischen Heuschnupfen-Symptome verantwortlich. Die schlechte Nachricht lautet: Heuschnupfen ist vererbbar. Doch auch Erwachsene, die bisher immer ohne Probleme durch die Pollenzeit kamen, sind nicht gefeit. Allergische Symptome, wie zum Beispiel gerötete Augen, können jederzeit auftreten, auch noch im höheren Alter.
Wie wird eine Pollenallergie behandelt?
In schweren Fällen von Allergien beziehungsweise Kreuzallergien werden zur Behandlung häufig Antiallergika, Antihistamine und Kortison verschrieben. Um die Allergie örtlich behandeln zu können, werden Cremes, Nasenspray und Augentropfen eingesetzt. Kortison und Antihistamine haben dabei die Aufgabe, allergische Entzündungen zu vermeiden. Doch es gibt auch die Möglichkeit, direkt in die immunologischen Vorgänge – diese sind für die Allergieentwicklung verantwortlich - einzugreifen. Diese Methode nennt man Hyposensibilisierung, auch bekannt als Impfkur und bietet eine Form der gezielten Therapie.
Wer jedoch nicht gleich zur Behandlung mittels verschiedener Medikamente greifen will, für den ist die Allergenvermeidung sicherlich die beste Variante. Konkret solltest du hierbei die Allergene, also die Allergieauslöser, meiden. So kannst du Allergie-Symptomen wie Schnupfen, Asthma, Magen-Darm-Beschwerden und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems auch ohne Medikamente vorbeugen und müssen nicht unnötig leiden. Sehr hilfreich können beispielsweise Pollen-Apps sein, die die tägliche Allergenbelastung anzeigen. Meistens kann auch eine individuelle 3-Tagesprognose angefertigt und ein Pollentagebuch angelegt werden, mit dem du bevorstehende Belastungen frühzeitig erkennen und zur gleichen Zeit lästige Symptome vermeiden kannst. So behältst du den Allergieverlauf gezielt im Überblick und lernst die Reaktionen deines Körpers besser kennen.
Tipps für einen pollenfreien Alltag
Um bestmöglich durch die Pollenzeit zu gelangen, können unsere Tipps sehr hilfreich sein. Hierbei geht es vor allem um die Allergenvermeidung und wie du dich am besten vor einer allergischen Reaktion schützen kannst.
10 Tipps für den Alltag:
- Bleib lieber drinnen: So kurze Zeit wie möglich im Freien aufhalten und Sport an der frischen Luft nach Möglichkeit vermeiden. Vor allem an sonnigen und windigen Tagen ist die Pollenbelastung durch den starken Pollenflug sehr hoch.
- Vorsicht Wäsche: diese nicht im Freien trocknen
- Hilfreiche Apps: Nütze Pollen-Warndienste, zum Beispiel die Pollen-App
- Lüften: Nur an belastungsarmen Tagen lüften und auch nachts die Fenster geschlossen halten und die jeweiligen Allergene so aussperren
- Schütze deine Augen: Das Tragen einer Sonnenbrille - am besten mit Seitenschutz - kann viele Pollen abfangen
- Schutz im Auto: Verwende im Auto am besten einen Pollenfilter, um Belastungen zu vermeiden
- Vorsicht Haustiere: Auch Hunde und Katzen schleppen Pollen im Fell mit sich herum
- Atemwege: Vermeide zusätzliche Belastungen, wie beispielsweise Rauchen
- Wohnung: Halte deine Wohnung staubfrei, denn auch Staub kann Heuschnupfen-Symptome hervorrufen
- Pollenurlaub: In der Pollenhochsaison kann ein Urlaub in weniger belastete Gebiete hilfreich sein