Um nicht abzuheben und das seelische Gleichgewicht zu bewahren, sollten wir uns immer wieder bewusst erden. Naturverbundenheit und das Leben im Hier und Jetzt sind essentiell für einen geerdeten Menschen. Wir verraten dir, wie du durch Erdung spirituell wachsen kannst und wie sie dir dabei hilft, entspannter, ausgeglichener und glücklicher zu leben.
Was bedeutet eine spirituelle Erdung?
Als Erdung bezeichnen wir die Fähigkeit, trotz allen Turbulenzen, die das Leben mit sich bringt, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und zur inneren Mitte zu finden. Als geerdeter Mensch steht man in Balance mit sich selbst, seinen Mitmenschen und der Umwelt. So fällt es leichter, Entscheidungen zu treffen und in herausfordernden Situationen einen klaren Kopf zu bewahren. Erdung hilft insbesondere kopflastigen Menschen, die sich oft von ihrem Körper und ihren Gefühlen abgeschnitten fühlen.
Bildlich gesprochen bedeutet sich erden, dass du dich mit der Erde, also dem Boden unter deinen Füßen, verbindest. Erdung ist also dafür da, um nicht abzuheben. Im Alltagstrubel kann die innere Balance schnell in Ungleichgewicht geraten. Sich bewusst zu erden, kann dir dabei helfen, auch im größten Chaos Ruhe zu bewahren und nicht den Halt zu verlieren.
Ein wichtiger Teil der Erdung ist die Verbundenheit mit dem gegenwärtigen Augenblick. Die Gedanken kreisen täglich um so viele Dinge, dass man oft vergisst, einfach im Moment zu leben. Als ersten Tipp können wir dir mitgeben, den kleinen Dingen des Lebens mehr Beachtung zu schenken: Sei es, dass du die Blumen im Park auf dem Weg zur Arbeit wahrnimmst. Schaue dich um und genieße die Schönheit, die dich umgibt! Du wirst merken, wie dich schon die einfachsten Dinge des Lebens mit Glück erfüllen und dir innere Harmonie verleihen. Eine gute Erdung bringt uns wieder näher zu unserem inneren Kind. In jedem Menschen schlummert im Tiefen ein Kind. Als Erwachsene verlieren wir manchmal den Bezug zu den einfachen Dingen des Lebens. Pflichten und Sorgen stellen Bedürfnisse und Wünsche in den Schatten. Als Kind hatten wir meist nur einen Wunsch: draußen mit unseren Freunden zu spielen. Dieser Wunsch nach Verbundenheit ist immer noch in uns verankert. Du musst lediglich in dich hineinspüren und versuchen, deiner Intuition zu folgen.
Woran erkennt man, dass man zu wenig geerdet ist?
Vielleicht fragst du dich, wozu Erdung überhaupt nötig ist. Als spiritueller Mensch suchst du doch die Verbindung zum Universum. Du willst doch abheben und mit einer übergeordneten Ebene in Berührung kommen. Dabei solltest du allerdings wissen, dass es auf die richtige Balance zwischen physischer und geistiger Welt ankommt.
Gerade spirituelle Menschen laufen Gefahr, den Boden unter ihren Füßen zu verlieren. Ein nicht geerdeter Mensch fühlt sich im Alltag wenig präsent. Er verliert den Fokus auf das Wesentliche und kann seine Gedanken kaum noch ordnen. Er schwebt sozusagen geistesabwesend vor sich hin. Eine fehlende Erdung kann möglicherweise chronisch anhalten. Man verliert den Bezug zum inneren Kind. Als Kinder fühlen wir uns der Mutter Erde sehr nahe. Im Laufe des Erwachsenendaseins kann es allerdings passieren, dass wir nicht mehr so stark mit unserer Umgebung, der Natur, und der Erde verbunden sind. Folgende Anzeichen helfen dir dabei, zu erkennen, ob du zu wenig geerdet bist:
- ständiges Grübeln und Gedankenkreisen
- Gefühl von Überforderung
- Unausgeglichenheit
- Wutausbrüche
- Stimmungsschwankungen
- fehlender Fokus
- Schwierigkeiten damit, sich auf eine Sache zu konzentrieren
- Probleme damit, Ideen in die Tat umzusetzen
- Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper
- fehlendes Urvertrauen
- Tagträumereien und geistige Abwesenheit
Durch die Erdung kannst du deutlich mehr Stabilität, Verbundenheit und Klarheit gewinnen. Deine spirituelle Entwicklung wird stehenbleiben, wenn du dich ausschließlich nach oben verbinden willst. Ganz entscheidend ist, dass dein Körper und dein Herz die Verbundenheit zur Erde spüren. Je stärker du geerdet bist bzw. je mehr du mit der Erde verbunden bist, desto besser kannst du spirituell wachsen.
Erdung schenkt Stabilität und Selbstliebe
Mit der Erdung kannst du nicht nur mehr Stabilität gewinnen, sondern auch zu mehr Selbstliebe gelangen. Wenn du in deinem Leben etwas verändern willst, musst du deinen momentanen Zustand zur Gänze akzeptieren. Solltest du dich unwohl in deinem Körper fühlen, kannst du dich äußerlich zwar mit viel Disziplin verändern, innerlich wirst du trotzdem nicht glücklicher sein. Wenn du deinem Körper aber von Anfang an Liebe und Akzeptanz entgegenbringst, wirst du aufhören, in das Streben nach äußerlicher Makellosigkeit so viel hineinzuprojizieren. So kannst du viel befreiter an dir und deinem Körper arbeiten, ohne dass du glaubst, erst mit dem Erreichen deines Idealgewichts glücklich sein zu können.
Glück kommt in erster Linie von innen. Das solltest du nie vergessen. Verurteile dich niemals dafür, wer du bist oder wie du ausschaust! Akzeptanz, gepaart mit ehrlicher Selbstreflexion, ist der Schlüssel zu anhaltenden Veränderungen. Der Prozess des Erdens bedeutet nicht nur, liebevoll mit der Erde und den Mitmenschen umzugehen, sondern auch mit sich selbst und dem eigenen Körper!
Wie schafft man es, sich zu erden?
Wir stellen dir einfache Methoden vor, die dir dabei helfen, Stress zu lösen, Ruhe zu bewahren und auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.
- Gleichmäßiges, bewusstes Atmen: Eine bewusste, ruhige Atmung kann viel bewirken und dich ganz schnell runterbringen. Wenn du dich gestresst, unter Strom oder völlig abgehoben fühlst, solltest du kurz innehalten und auf deine Atmung achten. Öffne dabei das Fenster oder gehe an die frische Luft! Konzentriere dich auf einen bestimmten Rhythmus und versuche, gleichmäßig ein- und auszuatmen. Spüre, wie die Luft in dich hineinfließt und deinen Körper wieder verlässt! Schon nach wenigen Minuten wirst du viel entspannter sein und einen klaren Kopf bekommen.
- Spaziergänge an der frischen Luft: Naturverbundenheit kannst du nur entwickeln, wenn du dich in die Natur begibst. Studien zufolge sinkt das Stresslevel im Freien um ein Vielfaches. Je näher du der Natur bist, desto besser. Lege dich ins Gras, schließe deinen Augen und lausche den beruhigenden, wohltuenden Klängen!
- Barfuß gehen: In Parks oder auf einer Wiese kannst du ruhig barfuß herumlaufen, um den Boden auf deinen Füßen zu spüren. Erinnere dich an die Zeit als Kind, als du ohne Probleme auch barfuß herumgetollt bist!
- Yoga: Yoga ist eine der effektivsten Methoden, um dich zu erden. Bewegung wird mit Achtsamkeit und bewusster Atmung vereint. So tust du nicht nur deinem Geist etwas Gutes, sondern auch deinem Körper!
- Handyfreier Tag: Das Handy bzw. das Internet beschallt uns von allen Seiten mit Informationen. Manchmal tut es gut, das Handy einfach wegzulegen und sich Zeit für sich zu nehmen. Beschäftige dich mit deinen Leidenschaften oder entdecke neue Seiten an dir! Dafür solltest du die Ablenkung von außen aufs Mindeste reduzieren. Beispielsweise könntest du einen handyfreien Tag in der Woche machen. Du wirst überrascht sein, wie viel Zeit du dadurch gewinnst.
- Gartenarbeit: Beim Gärtnern gestaltest du die Natur mit. Du bist Teil von dem, was in deinem Garten entsteht. Sobald du etwas mit deinen eigenen Händen schaffst, wirst du dich verbunden mit der Umgebung fühlen. Gleiches gilt für Handarbeiten oder künstlerische Tätigkeiten wie z. B. Malen.
Sich erden mithilfe von Meditation und Achtsamkeitsübungen
Weitere Möglichkeiten, um sich zu erden, sind das Meditieren und das Ausführen von Achtsamkeitsübungen. Die Meditation ist eine spirituelle Übung zur Bewusstseinserweiterung. Durch die Meditationspraxis kannst du vom Alltagsstress leichter abschalten und einen neuen Bewusstseinszustand erreichen. Im Vordergrund stehen Konzentration, Achtsamkeit und tiefe Entspannung. Es wird ein Zustand der inneren Stille angestrebt, frei von jeglichen Sorgen und Problemen.
Beim Meditieren geht es immer um das gegenwärtige Erleben. Es hilft dir dabei, im Hier und Jetzt anzukommen, den Kopf abzuschalten und zu deiner inneren Mitte zu finden. Meditieren kannst du jederzeit und überall. Wichtig ist nur die Regelmäßigkeit. Am besten integrierst du das Meditieren in deinen Alltag. So kannst du langsam lernen, Negatives loszulassen und innere Stabilität aufzubauen. Grundsätzlich lassen sich zwei beliebte Meditationstechniken unterscheiden:
- Meditation im stillen Sitzen: Wird mit geschlossenen Augen ausgeführt. Wichtig ist eine bequeme und stabile Sitzposition, bei der die Wirbelsäule aufrecht gehalten wird. Üblicherweise wird der Sitz mit gekreuzten Beinen eingenommen.
- Bewegungsmeditation: Darunter fällt z. B. bewusstes Gehen. Beim Spazieren auf den Gang und die Atmung zu achten, ist zutiefst beruhigend. Bewegung hat im Allgemeinen eine entspannende und stressmindernde Wirkung. So kann beispielsweise auch Tanzen als Bewegungsmeditation bezeichnet werden.
Achtsamkeitsübungen führen ebenso zu einem ruhigeren Geist. Du lernst deine Gedanken und Emotionen besser kennen und kannst deinen Körper klarer wahrnehmen. Achtsamkeit fängt bereits in der Früh nach dem Aufwachen an. Ein guter Tipp ist, nicht direkt zum Smartphone zu greifen, sondern ein paar Minuten lang ruhig liegen zu bleiben. Alles, was im Leben geschieht, kannst du mithilfe von Meditation und Achtsamkeitsübungen völlig wertfrei von einer übergeordneten Ebene betrachten. So kannst du dich auf dein Inneres besinnen und ohne jeglichen Druck von außen in dich hineinspüren, um dich einfach mal treiben zu lassen.
Wie kann man Kinder erden?
Heutzutage sind Kinder gestresster, gereizter und ängstlicher als je zuvor. Der Grund ist, dass viel mehr Kinder im Internet surfen, statt draußen mit ihren Freunden herumzutoben. Die unzähligen Möglichkeiten, die das Internet bietet, haben dafür gesorgt, dass Kinder immer weniger Zeit im Grünen verbringen. Darunter leidet ihre körperliche wie geistige Gesundheit. Daher sollte man als Elternteil darauf achten, dass Kinder in Berührung mit der Mutter Erde kommen. Barfuß im Sand spielen, Bäume umarmen und ausgelassen über die Parkwiese zu laufen, macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für eine tiefe Verbundenheit zur Erde.