Lakritz wird aus der Wurzel des Süßholzes gewonnen und ist den meisten Menschen nur als Süßigkeit bekannt. Doch das "schwarze Gold", wie es in Norddeutschland manchmal genannt wird, kann noch viel mehr. Es kann eine wohltuende Wirkung entfalten, zum Beispiel gegen Husten und Lungenerkrankungen. Bei übermäßigem Verzehr kann Lakritz jedoch auch schädlich sein und zum Beispiel negative Wirkung auf den Blutdruck entfalten. Ist Lakritz nun gesund oder schädlich? Wir erklären dir, was Lakritze kann und wie viel davon du verwenden darfst.
Wie wird Lakritz hergestellt?
Lakritz als Süßigkeit enthält bei Weitem weniger Grund-Lakritz, als man vielleicht denken könnte: Aus einem Kilogramm Rohlakritz entstehen etwa 20 Kilogramm Naschereien. Bei den herberen Lakritzprodukten, die eher für Erwachsene gedacht sind (zum Beispiel Salmiakpastillen), ist der Gehalt etwas höher.
Hergestellt wird das Roh-Lakritz aus Süßholzwurzeln. Süßholz gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und wächst unter anderem in Westasien und in der Mittelmeerregion. Echtes Süßholz hat einen hohen Anteil an Glycyrrhizin, einem der wichtigsten Inhaltsstoffe in Lakritz. Aus der Wurzel des Süßholzes wird in einem aufwendigen Verfahren die Roh-Lakritze hergestellt. Zusammen mit Zucker, Kartoffelstärke, Salmiak, Aromen und/oder Gelatine entstehen schließlich die bekannten Lakritz-Süßigkeiten.
Aus Lakritz kann man jedoch auch Getränke und andere Produkte herstellen, nicht zuletzt auch Medizin.
Wie wird Lakritze als Medizin verwendet?
Schon seit der Antike wird Lakritz auch zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt. Sie kann zum Beispiel gegen Husten helfen und Lungenerkrankungen verbessern. Auch gegen Magenprobleme und Entzündungen wurde es genutzt. Noch heute ist Lakritz teilweise Bestandteil von Hustensäften. Außerdem kann Lakritz die Abwehrkräfte stärken und die Leberwerte bei chronischer Hepatitis verbessern. Glycyrrhizin wird außerdem bei Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt. Und auch bei der Lungenkrankheit SARS hat man mit Glycyrrhizin interessante erste Erfolge erzielt.
Kann Lakritz Bluthochdruck verursachen?
Wer den Geschmack von Lakritz mag, bekommt manchmal kaum genug. Doch allzu viel Lakritze auf einmal solltest du nicht essen, sonst ist es nicht mehr gesund.
Lakritz kann einen Einfluss auf den Elektrolythaushalt des Körpers haben. Vor allem besteht die Gefahr, zu viel Kalium auszuscheiden und gleichzeitig zu viel Natrium aufzunehmen. In der Folge können unterschiedliche Probleme entstehen, wenn du es mit dem Verzehr übertreibst. Zum Beispiel kann Lakritze tatsächlich zu Bluthochdruck führen, und das ist nicht ganz unproblematisch. Bluthochdruck verursacht zwar kaum spürbare Symptome, erhöht aber auf Dauer die Gefahr von Herzinfarkten und anderen schweren Erkrankungen. Es handelt sich deshalb um eine ernsthafte Erkrankung, die durch zu viel Glycyrrhizin verstärkt werden kann.
Welche Probleme kann ein Übermaß an Lakritze verursachen?
Neben seinem Einfluss auf den Blutdruck kann Lakritze in zu großen Mengen noch andere gesundheitliche Probleme verursachen:
- Du kannst nach dem übermäßigen Essen von Lakritz Wassereinlagerungen und Ödeme bekommen.
- Der Testosteronspiegel kann sich vorübergehend absenken, was negative Auswirkungen auf dein Liebesleben haben kann.
- Selbst Herzrhythmusstörungen können durch übermäßigen Lakritz-Genuss entstehen.
- Manche Menschen mit einem empfindlichen Verdauungstrakt können Durchfall bekommen.
- Besonders vorsichtig sollten schwangere Frauen sein: Zu viel Lakritze kann die Entwicklung des ungeborenen Babys negativ beeinflussen.
Wie viel Lakritze ist unbedenklich?
Wenn du nur hin und wieder kleinere Mengen Lakritze ist, musst du dir keine Sorgen machen. In den Lakritz-Süßigkeiten ist der Gehalt an Süßholz ohnehin so gering, dass kaum negative Konsequenzen zu befürchten sind. Als Faustregel gilt: 100 g Kinderlakritz oder 50 g Erwachsenenlakritz pro Tag sind unbedenklich.
Für wen ist Lakritze nicht geeignet?
Wenn du gerne und viel Lakritz isst, solltest du unter Umständen deinen Arzt ansprechen, ob das problematisch für dich sein kann. Das gilt vor allem dann, wenn du
- schwanger bist,
- ohnehin Probleme mit dem Blutdruck hast und zum Beispiel wegen Bluthochdruck in Behandlung bist,
- Nierenprobleme hast und auf deinen Kaliumspiegel achten musst,
- Herzprobleme hast,
- andere Vorerkrankungen hast.
Normalerweise gilt jedoch: In Maßen ist nichts gegen die leckeren Süßigkeiten einzuwenden. Im Gegenteil!