Kurkuma, das aromatische indische Gewürz, wird immer wieder als hilfreiches Mittel gegen Depressionen beschrieben. Was ist an der Wirkung vom enthaltenen Curcumin dran? Kann man Kurkuma tatsächlich gegen Depressionen einsetzen? Und gibt es Nebenwirkungen? Diesen Fragen haben wir uns in diesem Artikel genähert.
Gibt es Studien zur Wirkung von Kurkuma gegen Depressionen?
Ja, es gibt einige Studien, die sehr vielversprechende Ergebnisse zeigen. Demzufolge soll Curcumin, der Hauptbestandteil von Kurkuma, (meist in Form von Kapseln oder Pulver) die Stimmung verbessern und die Symptome von Depressionen lindern können. Allerdings gibt es bei den meisten dieser Studien Probleme:
- Zum einen sind nicht alle von guter Qualität. Teilweise fehlt zum Beispiel die Verblindung oder der Vergleich mit einer Gruppe, die ein Placebo-Präparat bekommt. In anderen Studien ist die Zahl an Patienten sehr klein, sodass nur schwer allgemeine Aussagen getroffen werden können. Manchmal liegen noch gar keine Versuche am Menschen vor, sondern nur Labor- oder Tierversuche. Solche Studien können zwar erste Anhaltspunkte liefern, aber noch keine klaren Beweise.
- Zum anderen weiß man, dass Curcumin in verschiedenen chemischen Untersuchungen die Eigenschaft hat, falsch-positive Ergebnisse zu verursachen. Dadurch können manchmal Ergebnisse sichtbar werden, die sich in den weiteren Untersuchungen nicht als tragfähig erweisen.
Trotzdem bleiben Studien übrig, die vielversprechende Anhaltspunkte geben. Immer wieder berichten auch Patienten von guten Erfolgen mit Curcumin. Es gibt jedoch noch einiges an Forschungsbedarf beim Thema Kurkuma.
Hat Kurkuma Nebenwirkungen?
Wer Kurkuma gegen Depressionen einfach mal ausprobieren möchte, geht dabei jedenfalls keine großen Risiken ein. Im Allgemeinen wird Curcumin sehr gut vertragen. Wie bei den meisten Stoffen sind in seltenen Fällen allergische Reaktionen möglich. Außerdem berichten manche Anwender von leichten Magen-Darm-Problemen wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Blähungen.
Menschen mit Gallensteinen sowie Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme von Kurkuma in höheren Dosen verzichten. Auch für Kinder gibt es nicht genügend belastbare Studien. Wenn du nicht zu einer dieser Personengruppen gehörst und Kurkuma gut verträgst, kannst du durchaus ausprobieren, ob dir Curcumin bei depressiven Verstimmungen hilft.
Curcumin-Produkte mit hoher Bioverfügbarkeit
Ein Problem bei der Einnahme von Curcumin ist die schlechte Bioverfügbarkeit. Der Körper kann die Wirkstoffe nur sehr schwer aufnehmen und scheidet einen Großteil davon wieder aus. Deshalb muss man recht große Mengen einnehmen, um eine mögliche Wirkung zu erreichen.
Die Verwendung von Kurkuma als Gewürz reicht dafür nicht aus. Einige Hersteller haben deshalb Wege gefunden, um Curcumin mit einer höheren Bioverfügbarkeit zu produzieren. Sie setzen zum Beispiel Piperin ein, einen Extrakt aus schwarzem Pfeffer. Dieser kann die Bioverfügbarkeit deutlich erhöhen, kann aber zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen. Andere Hersteller nutzen Mizellen als "Verpackung" für das Curcumin. Dadurch wird es leichter im Körper aufgenommen. Wenn du es mit Curcuma als Nahrungsergänzungsmittel versuchen möchtest, solltest du auf solche Produkte mit verbesserter Bioverfügbarkeit zurückgreifen.
Wichtig: Depressionen gehören in Behandlung
Jeder Mensch kennt Phasen, in dem es ihm nicht so gut geht. Wenn die gedrückte Stimmung, die Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit jedoch nicht nach kurzer Zeit wieder verschwinden, dann kann es sich um eine echte Depression handeln.
Eine Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die ärztlich und/oder psychotherapeutisch behandelt werden sollte. Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung einer Depression ist eine Psychotherapie. Hier lernen die Patienten zum Beispiel, ihr Leben anders zu gestalten, Stressfaktoren auszuschalten und mit negativen Gefühlen besser umzugehen.
Bei starken Depressionen können zusätzlich Medikamente notwendig werden. Wichtig ist jedoch, dass du dich frühzeitig an einen Arzt oder Therapeuten wendest. Je früher eine Therapie beginnt, umso besser kann sie wirken. Die Einnahme von Kurkuma kann die Behandlung bei einer echten Depression sicher nicht ersetzen, sondern höchstens ergänzen. Warte deshalb nicht zu lange, sondern suche dir rechtzeitig Hilfe!