Thymian zählt zu den klassischen Gewürzen der mediterranen Küche. Das bittersüße Kraut eignet sich aber nicht nur zum Kochen, sondern auch als alternatives Mittel bei Erkältungen, Husten oder Bronchitis. In diesem Artikel verraten wir dir, was in der Heilpflanze steckt und wie du sie am besten verwendest.
Thymian bei Husten oder Bronchitis: eine Heilpflanze mit langer Tradition
Das aromatische Kraut stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Bereits im Mittelalter gelangte die Pflanze nach Zentraleuropa, wo sie bis heute in vielen Gärten wächst und gedeiht. Echter Thymian (thymus vulgaris) begegnet uns auch unter den Namen Gartenthymian oder Immenkraut. Die wilde Form wird als Quendel bezeichnet.
Aufgrund seiner ätherischen Öle ist das Kraut seit Jahrtausenden ein beliebtes Würz- und Heilmittel. Schon der griechische Arzt Hippokrates verschrieb Thymian bei Erkrankungen der Atemwege und auch Hildegard von Bingen schätzte seine Wirkung. Als natürliches Heilmittel kann er neben festsitzendem Husten, Bronchitis und Heiserkeit auch bei Verdauungsstörungen und Menstruationsbeschwerden helfen. Als Heilmittel kommen vor allem die getrockneten Blätter und Stiele zum Einsatz. Sie sind besonders reich an ätherischen Ölen. In Form von Tees, Gurgellösungen, Dampfbädern oder konzentrierten Essenzen wie Thymianöl kannst du die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanze optimal nutzen. Natürlich kannst du das leckere Kraut auch frisch zu deinem Essen geben.
Warum kann Thymian bei Husten und Erkältung helfen und wie wirkt er?
Echter Thymian ist reich an ätherischen Ölen, die eine gesundheitsfördernde Wirkung auf deine Atemwege haben können. Sowohl bei akuter oder chronischer Bronchitis, als auch bei Reizhusten oder Husten mit festsitzendem Schleim hilft Thymian. Das liegt vor allem an seinen Ölen. Sie enthalten die Phenole Thymol und Carvacrol. Thymol wirkt desinfizierend und antibakteriell sowie schleimlösend. Carvacrol ist stark entzündungshemmend und kann sogar antimykotisch und antibiotisch wirken. Daneben finden sich noch weitere gute Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe und Flavonoide in der Heilpflanze.
Die natürliche Wirkstoffkombination macht Thymian zum perfekten Hilfsmittel bei Erkältungen mit Husten. Gerade in der kalten Jahreszeit kommt er deshalb oft als pflanzliches Arzneimittel zum Einsatz. Seine Inhaltsstoffe wirken:
- schleimlösend,
- auswurffördernd (machen das Abhusten leichter),
- entzündungshemmend,
- entkrampfend auf deine Bronchien
- und antibakteriell.
Wie kannst du das Hausmittel am besten verwenden?
Am effektivsten ist es, das Heilkraut bereits zu verwenden, wenn du merkst, dass sich eine Erkältung anbahnt. Wenn du bereits Reizhusten oder Bronchitis hast, kann es dir dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Du kannst das Kraut auf viele Weisen verwenden. Am einfachsten ist es, einen Tee zuzubereiten.
Für einen Erkältungstee brauchst du:
- 1-2 Teelöffel getrockneten Thymian
- eine Tasse kochend heißes Wasser
Lass den Tee zugedeckt mindestens fünf Minuten lang ziehen, bevor du ihn abseihst. Bei Bedarf kannst du dreimal täglich eine Tasse Tee trinken. Wenn dir der Thymian-Tee zu herb schmeckt, kannst du ihn mit einem Teelöffel Honig süßen.
Ebenso wirksam ist Thymianöl. Du kannst es beispielsweise für ein Gesichtsdampfbad verwenden. Gib dafür einfach einige Tropfen Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser und inhaliere den Dampf, indem du Schüssel und Kopf mit einem großen Handtuch bedeckst! So wirken die ätherischen Öle direkt auf deine Schleimhäute. Diese Behandlung kann Entzündungen im Rachen lindern und und den Schleim bei trockenem Husten lösen.
Wirkungen und Nebenwirkungen: Worauf solltest du bei Thymian als Hausmittel gegen Husten achten?
Das Heilkraut wirkt auf sanfte und natürliche Weise. Wie bei vielen Hausmitteln kann es aber sein, dass die Wirkung nicht sofort einsetzt. Bei regelmäßiger Anwendung und etwas Geduld kann das Kraut sehr wirksam sein. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Hustensäften gibt es nahezu keine ungewollten Nebenwirkungen. Nur wenn du schwanger bist, solltest du vor der Anwendung deinen Gynäkologen um Rat fragen. Denn gerade in der hochkonzentrierten Form als Öl können die Inhaltsstoffe entspannend auf die Muskulatur deiner Gebärmutter wirken und frühzeitige Wehen auslösen.