Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.
Du kennst Weihrauch nur aus der Kirche? Dann wird dich vielleicht überraschen, dass Weihrauchharz auch als Nahrungsergänzungsmittel und in vielen Kulturen auch als Arzneimittel Anwendung findet. Es soll hilfreich bei Entzündungen und anderen gesundheitlichen Problemen sein und außerdem den Geist klären. Wir erklären dir, welche Wirkung Weihrauchharz hat und wie du seine Kraft für dich nutzen kannst.
Inhalt:
Als Weihrauch wird das Harz von verschiedenen Baumarten der Gattung Boswellia ("Weihrauchbaum") bezeichnet. Verwendet werden zum Beispiel Boswellia serrata oder Boswellia carterii. Beim Verbrennen des Harzes entsteht ein Rauch mit markantem Duft. Auch dieser Rauch wird oft als Weihrauch bezeichnet. Er wird in unseren Breiten vor allem in der katholischen Kirche verwendet.
In der indischen Ayurveda-Lehre, in der afrikanischen Medizin und auch in Europa wird Weihrauch aber auch als Heilmittel eingesetzt. Schon vor über 3500 Jahren setzte man ihn in Ägypten zur Behandlung von Wunden und für die Herstellung von Salben ein. In Indien ist die Tradition sogar noch älter: Wir wissen, dass der Weihrauch dort schon vor 5000 Jahren verwendet wurde. Er galt als Heilmittel gegen Gelenk- und Muskelbeschwerden, gegen rheumatische Erkrankungen und Arthritis. Auch heute noch findet Weihrauchharz vor allem in der Naturheilkunde Anwendung in diesen Bereichen. Im Ayurvedabereich wurde und wird vor allem indischer Weihrauch verwendet. Dabei handelt es sich um das Harz der Baumart Boswellia serrata. Große Anwendung findet aber auch das Harz der afrikanischen Weihraucharten Boswellia carterii und Boswellia sacra, das besonders reich an den wirksamen Boswelliasäuren AKBA, AcBA, KBA und beta-BA ist.
Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind auch mit modernster Medizin nicht so leicht zu behandeln. Verschiedene Studien zeigen inzwischen: Weihrauch kann einen guten Beitrag dazu leisten. Präparate aus dem Harz scheinen Wirkung gegen Entzündungen zu zeigen, wie sie bei diesen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Genauere wissenschaftliche Untersuchungen stehen noch aus, aber die bisherigen Ergebnisse zur Wirkung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind vielversprechend. Generell gilt natürlich: Bevor du eigene Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, sollst du deinen behandelnden Arzt um Rat fragen.
Schon in der Antike wurde das Harz des Weihrauchbaums zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. In der modernen Medizin gibt es ebenfalls Hinweise darauf, dass Weihrauch bei Rheuma, Arthritis und Co. hilfreich sein kann. Die indische und europäische Heiltradition berichtet von dieser Wirkung, ausreichende Studien liegen jedoch noch nicht vor. Entscheidend scheint der Gehalt ganz bestimmter Boswelliasäuren, nämlich AKBA, AcBA, KBA und beta-BA zu sein. Dieser kann antientzündlich und schmerzlindernd wirken und ist vor allem im Harz bestimmter indischer und insbesondere afrikanischer Weihraucharten enthalten.
Auch Asthma bronchiale geht mit Entzündungen einher, und auch dort gibt es viele positive Berichte für den Einsatz von Weihrauch. Erste Studien zeigen erfolgversprechende Ergebnisse und deuten darauf hin, dass Weihrauchextrakte die Anfallshäufigkeit senken und die belastenden Asthma-Symptome verbessern können. Genauere wissenschaftliche Ergebnisse stehen aber auch hier noch aus. Denke auch beim Thema Asthma daran, vor der Anwendung von Weihrauch deinen Arzt zu fragen! Das gilt vor allem dann, wenn du vorhast, die Einnahme deiner Medikamente zu verändern.
Seit einiger Zeit laufen wissenschaftliche Untersuchungen, die den Einsatz von Weihrauchpräparaten bei der Behandlung von Krebs prüfen. Untersucht wird dies zum Beispiel bei Prostatakrebs, Blutkrebs und bestimmten Hirntumoren. Man vermutet, dass Bestandteile des Weihrauchs die Vermehrung von Krebszellen reduzieren könnten. Bisher liegen dazu allerdings noch keine ausreichenden Daten vor. Es wird also sicher noch dauern, bis klar ist, ob Weihrauch in der modernen Medizin auch bei der Krebsbehandlung oder -vorbeugung eingesetzt werden kann.
Während es für die bisher genannten Wirkungen zumindest deutliche wissenschaftliche Anhaltspunkte gibt, ist die Verwendung von Weihrauch in anderen Bereichen noch nicht gut genug untersucht. Unabhängig davon berichten aber die Heiltraditionen verschiedener Kulturen von vielen Vorteilen seiner Inhaltsstoffe:
Medikamente mit Weihrauch gibt es momentan nicht auf dem hiesigen Markt, aber du kannst Weihrauchkapseln als Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Die Kapseln enthalten wertvolles Weihrauchharz aus den Baumarten Boswellia carterii und B. sacra. Diese wachsen in unterschiedlichen afrikanischen Ländern und sind besonders reich an verschiedenen Boswelliasäuren. In einer einzigen Kapsel stecken 400 mg Weihrauchharz und davon mindestens 52 mg der wichtigen Boswelliasäuren AKBA, AcBa, KBA und beta-BA. Dieser Gehalt wurde laboranalytisch geprüft und bestätigt. Eingenommen wird eine Kapsel pro Tag, nach einer Mahlzeit und mit reichlich Wasser. Vor der Einnahme größerer Mengen solltest du dich von deinem Arzt oder Therapeuten beraten lassen. Hochwertige Kapseln sind auch für vegan lebende Menschen geeignet: Die Kapseln sind frei von tierischen Inhaltsstoffen.
Wichtig ist: Nahrungsergänzungsmittel können zwar deinen Körper unterstützen, ersetzen aber keine Medikamente und keinen Besuch beim Arzt.
Das Harz des Weihrauchbaums enthält sehr viele ätherische Öle: Je nach Sorte sind fünf bis zwölf Prozent ätherisches Öl enthalten. Weitere Wirkstoffe sind die schon genannten Boswelliasäuren. Sie gehören zu den Terpenen und sorgen vermutlich für die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Außerdem sind noch verschiedene andere Terpene, Harzsäuren, Schleimstoffe und Proteine enthalten.
Weihrauch gibt es übrigens in ganz unterschiedlicher Qualität. Sie hängt von der Baumart ab, aber auch von klimatischen Gegebenheiten und dem Standort des Baumes. Außerdem ist der Zeitpunkt der Ernte entscheidend: Ende März oder Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion. Durch Schnitte in der Rinde des Baumes tritt eine Flüssigkeit aus, die sich zum Weihrauch verhärtet. Zunächst entsteht dabei nur eine minderwertige Qualität, die aber trotzdem meist in den Handel gerät. Erst später im Jahr kann man das hochwertige Harz ernten. Eine gute Qualität zeichnet sich unter anderem durch größere Stücke und eine helle, fast weiße Farbe aus.
Der Duft von schwelendem Weihrauch wird schon seit Jahrtausenden für kultische und rituelle Handlungen genutzt. Die alten Ägypter verwendeten indischen Weihrauch sogar zum Mumifizieren und nannten ihn den "Schweiß der Götter". Viele Menschen empfinden den Duft der Räucherung als beruhigend, angstlösend und meditativ. Das hängt zum einen natürlich mit der Assoziation an Gottesdienste oder andere rituelle Handlungen zusammen. Zum anderen scheinen aber auch die Duftstoffe selbst solche Wirkungen zu haben.
Traditionell wird dem Weihrauch jedenfalls eine große Wirkung auf den Geist zugesprochen: Als Räucherung soll er den Verstand stärken, die Konzentration fördern und die Stimmung aufhellen. Er soll die Selbstheilungskräfte verbessern und eine meditative Stimmung begünstigen. Außerdem soll er den Geist reinigen und für das Gebet vorbereiten können.
Etwas vorsichtig solltest du beim Räuchern jedoch sein: Es gibt Hinweise darauf, dass beim Abbrennen von Räucherwerk krebserregende Stoffe freiwerden könnten, ähnlich wie in Tabak. Lüfte deshalb nach dem Räuchern deine Wohnung gut durch!
Übrigens: Wie wertvoll Weihrauch früher war, kannst du schon an der Weihnachtsgeschichte ablesen. Erinnerst du dich, was die Heiligen Drei Könige dem neu geborenen Jesuskind mitbrachten? Gold, Myrrhe und – genau – Weihrauch.