Die meisten Menschen, die von Haarausfall betroffen sind, leiden sehr darunter. Besonders bei Frauen ist volles, gesundes Haar mit Attraktivität und Weiblichkeit assoziiert. Bei den Männern ist sogar jeder Zweite über 50 von Haarausfall bis hin zur Kahlheit betroffen. Dabei ist ein gewisser Haarverlust normal und noch kein Grund zur Sorge. Man spricht erst dann von Haarausfall, wenn man täglich mehr als 100 Haare verliert. Grundsätzlich ist es nämlich normal, dass man mal mehr, mal weniger Haare verliert. Dabei gibt es viele Ursachen, die zu Haarausfall führen können. Doch die gute Nachricht ist die: Es gibt auch viele Dinge, die Betroffene tun können, um gegen den Haarverlust vorzugehen. Welche das sind, erklärt dieser Artikel.
Verschiedene Arten von Haarausfall
Je nachdem, wie der Haarausfall geartet ist, kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Die meisten Betroffenen leiden unter dem sogenannten androgenetischen Haarausfall. Dies ist die medizinische Bezeichnung für den genetisch bedingten Haarausfall, von dem größtenteils Männer betroffen sind. Dieser beginnt meist mit Geheimratsecken in den Schläfen und führt später zur teilweisen oder vollständigen Glatzenbildung. Die Ursache ist, dass die Haarwurzeln durch eine besondere Sensibilität auf das Hormon DHT (Dihydrotestosteron) mit der Zeit schrumpfen. So entwickeln sich schließlich nur noch wenige kräftige Haare. Doch auch Frauen können unter androgenetischer Alopezie leiden – die Ursachen sind hier jedoch noch wenig geklärt. Bei ihnen äußert sich die Krankheit meist durch dünneres Haar am Scheitelansatz. Auch wenn es keine äußeren und aktiv beeinflussbaren Ursachen für den erblich bedingten Haarausfall gibt, müssen Betroffene sich nicht damit zufriedengeben. Mittel wie Finasterid können erblich bedingten Haarausfall bei Männern reduzieren und wieder zu vollem, gesundem Haar führen.
Davon abgesehen gibt es noch den kreisrunden Haarausfall, der – wie der Name es bereits verrät – durch runde kahle Stellen charakterisiert wird. Der kreisrunde Haarausfall tritt oft spontan auf und kann auch spontan wieder abheilen. Er betrifft meist das Kopfhaar, kann sich jedoch auch in den Barthaaren oder der Körperbehaarung zeigen.
Die letzte Hauptform des Haarausfalls ist der sogenannte diffuse Haarausfall. Dabei kommt es zu einer relativ gleichmäßigen Abnahme der Haardichte über den gesamten Scheitel hinweg.
Ursachen
Neben einer genetischen Disposition gibt es verschiedene andere Ursachen, die für den Haarausfall in Frage kommen. So kann beispielsweise bei Frauen auch ein hormonelles Ungleichgewicht dafür verantwortlich sein. Dies kommt manchmal nach Absetzen der Anti-Baby-Pille, nach einer Schwangerschaft oder im Rahmen der Menopause vor.
Unter Umständen können aber auch Krankheiten und Nährstoffmängel dahinterstecken. Insbesondere eine Schilddrüsenerkrankung, Eisenmangel und Pilzinfektionen führen zu Haarausfall. Beim kreisrunden Haarausfall geht man davon aus, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, bei der die Abwehrzellen eigene Haare angreifen.
Zuletzt kann auch Stress dazu führen, dass die Haare ausfallen. Das betrifft zum einen psychische Stressfaktoren und Belastungen in Familie, Partnerschaft oder Beruf. Doch auch körperlicher Stress durch Fasten, Übertraining oder Krankheiten kann Haarausfall begünstigen. Der Körper konzentriert sich in derartigen Situationen nämlich darauf, die lebenswichtigen Funktionen aufrecht zu erhalten. Alles andere wird hintenangestellt – so auch das Haarwachstum.
Wie lässt sich Haarausfall behandeln?
Um den Haarausfall professionell diagnostizieren zu lassen, ist es zunächst sinnvoll, einen Dermatologen aufzusuchen. Dieser kann erkennen, um welche Art des Haarausfalles es sich handelt. Für den Fall, dass die Ursache nicht direkt ersichtlich ist, gibt es weitere mögliche Untersuchungen wie ein Blutbild und eine Haaranalyse. Außerdem werden Lebensstilfaktoren und eingenommene Medikamente abgefragt, die den Haarausfall begünstigen können. Über die Blutwerte kann man beispielsweise erkennen, ob ein Eisenmangel oder ein Schilddrüsenproblem hinter dem Haarausfall stecken. Je nach Ursache werden dann weitere Behandlungsschritte eingeleitet.
Wie bereits oben erwähnt, lässt sich der erblich bedingte Haarausfall mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine Haartransplantation. Dabei wird Eigenhaar an die entstandenen kahlen Stellen gepflanzt. Ansonsten kommt noch die sogenannte Mesotherapie in Frage. Dabei handelt es sich um eine Behandlung, bei der bestimmte Wirkstoffe in die Kopfhaut injiziert werden. Die Wirkstoffe verbessern die Durchblutung der Kopfhaut und können so das Haarwachstum anregen.
Zuletzt gibt es diverse allgemeine Maßnahmen, die den allgemeinen Gesundheitszustand und dadurch auch die Gesundheit von Haaren und Kopfhaut verbessern. Dazu gehören insbesondere eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Sport fördert die Durchblutung des gesamten Körpers – einschließlich der Kopfhaut. Dort können auch regelmäßige Massagen die Durchblutung und damit das Haarwachstum anregen. Versuchen Sie weiterhin, Stress zu reduzieren und ausreichend Pausen zur Entspannung und zum Ausruhen einzubauen! Viele Menschen erreichen bereits mit diesen Methoden eine Verbesserung des Haarausfalles.