Karies gehört zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit. Im fortgeschrittenen Stadium kann Karies große Zahnschmerzen verursachen und sogar zum Verlust des Zahns führen. Du kannst Karies vorbeugen, wenn du nur einige wenige Regeln beachtest.
Wie kann man Karies vorbeugen?
Karies kann man grundsätzlich vorbeugen. An erster Stelle steht selbstverständlich die Mundhygiene. Wir sollten mindestens ein- bis zweimal täglich unsere Zähne putzen. Die gründlichste Zahnpflege sollte dabei unbedingt am Abend stattfinden. Denn während wir schlafen, hat der Zahnbelag Zeit zum Arbeiten. Um Zahnbelag und Plaque gründlich zu entfernen, ist es wichtig, dass Zähne, Zahnfleisch, aber auch Zunge gründlich geputzt werden.
Die richtige Technik beim Putzen ist hier entscheidend. Immer mit leicht rüttelnden Bewegungen die Zahnbeläge vom Zahnfleisch weg putzen. Das Zahnfleisch aber bitte nicht zu fest putzen, da es sonst gereizt werden kann.
Kann man mit Ernährung und regelmäßiger Kontrolle Karies verhindern?
Abseits von der sorgfältigen Mundhygiene kannst du auch sonst einiges tun, um Karies vorzubeugen. Die Ernährung spielt hier eine wichtige Rolle. Zucker und zuckerhaltige Getränke wie Energy-Drinks, Limonaden oder ähnliches solltest du unbedingt vermeiden. Auch säurehaltige Getränke wie Rotwein sind nicht gut für eine intakte Mundflora. Deshalb sollten diese Getränke nur in Maßen genossen werden. Auch solltest du auf eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährung achten. Denn Vitamine wie Vitamin C oder der Mineralstoff Zink spielen eine große Rolle für den Aufbau der Zähne.
Ganz wichtig, um Karies zu vermeiden, ist die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt. Das ist deshalb besonders wichtig, weil wir selbst nicht in der Lage sind, frühe Symptome von Karies zu erkennen, da diese bereits lange vor den ersten Zahnschmerzen da sind. Der Zahnarzt kann Karies bereits im frühen Stadium feststellen und Schlimmeres für deine Zähne verhindern. Deshalb solltest du mindestens einmal im Jahr zur Kontrolle und hin und wieder eine professionelle Zahnreinigung vornehmen lassen. So gerüstet, hinterlassen auch das eine oder andere Stück Schokolade oder süße Dessert keine bleibenden Spuren an deinen Zähnen.
Wie entsteht Karies überhaupt?
Für Karies gibt es mehrere Ursachen. Die häufigste Ursache ist eine Kombination von zu vielem und häufigem Konsum von Zucker, bestimmten Bakterien und schlechter Mundhygiene. Viele Bakterien in unserem Körper gehören ganz einfach zu uns. Genauso ist es im Mund. Hier gibt es Bakterien wie Lactobazillen oder Streptokokken, die mit dem Speichel und Speiseresten auf dem Zahn sitzen. Dieser sogenannte Biofilm oder Plaque wird dann zur gefährlichen Mischung, wenn er nicht regelmäßig entfernt wird. Dabei spielt auch der pH-Wert im Mund eine entscheidende Rolle. Der ist in den meisten Fällen angeboren. Menschen mit niedrigem natürlichen pH-Wert, also Speichel mit viel Säure, besitzen ein höheres Risiko als Menschen mit einem hohen, eher basischen pH-Wert des Speichels.
In den Zahnzwischenräumen und kleinen Vertiefungen des Zahns kann sich Plaque ganz einfach anlagern. Eine Reinigung der Zahnzwischenräume ist besonders wichtig, um sich vor Karies zu schützen. Schräg stehende Zähne können Karies zusätzlich begünstigen, weil sich auch hier Plaque sehr leicht ansammeln kann. Zucker und Speisereste gehören also zu den häufigsten Ursachen von Karies. Denn die Karies verursachenden Bakterien ernähren sich vom Zucker und scheiden dabei Säuren aus. Die Säuren greifen den Zahnschmelz an und können ihn auf Dauer zerstören, indem sie ihm die Mineralstoffe nehmen.
Stadien von Karies
Sobald du ein Loch im Zahn siehst oder Zahnschmerzen bekommst, ist es meistens schon zu spät. Denn dann ist der Zahn bereits von Karies befallen und eine Behandlung nicht mehr zu vermeiden. Karies verläuft in mehreren Stadien.
- Im ersten Stadium, das Initialkaries genannt wird, kommt es zur Demineralisierung von Zahnschmelz durch die Bakterien. Das verläuft ohne Schmerzen. Es kann aber vorkommen, dass der Zahn schmerzempfindlicher für Kälte, Wärme oder Säure wird. Am Zahn selbst entstehen helle fast durchsichtige Flecken, die der Zahnarzt bemerkt.
- Wird in diesem ersten Stadium nicht behandelt, kommt es zum Übergang ins zweite Stadium, dem Dentinkaries. Hier wird Karies sichtbar und schmerzhaft. Denn nach dem Zahnschmelz greift Karies die nächste Schicht, das Dentin an. Das Loch ist pigmentiert. Es erscheint braun und ist mit freiem Auge sichtbar. Ziel der Behandlung ist hier die Ausbreitung von Karies zu stoppen. Der Zahnarzt entfernt mit einem Bohrer das kariöse Gewebe. Danach wird das Loch mit einem geeigneten Füllmaterial geschlossen.
- Ist das Dentin befallen, kommt es danach im dritten Stadium zum tiefen Zahnkaries. Hier erreicht Karies die Pulpa des Zahns, in dem Blutgefäße und Nerven liegen. Wenn die Pulpa sich entzündet, sind starke Zahnschmerzen vorprogrammiert. Einzige Rettung ist hier meist nur noch die Wurzelbehandlung. Der Zahnarzt entfernt den Nerv und desinfiziert den Wurzelkanal. Danach wird der Kanal wieder aufgefüllt.
- Der Zahn ist nicht mehr vital. Wird in dieser dritten Phase ebenfalls nichts unternommen, kommt es zu einem Abszess. Das bedeutet, das umliegende Zahngewebe wird von Karies angegriffen. Es kommt zu starken Schwellungen und zu extremen Zahnschmerzen. Der Zahn fällt aus oder muss vom Zahnarzt gezogen werden. Der Zahn muss dann durch ein Implantat ersetzt werden.
- Solche Horrorszenarien müssen aber nicht sein. Sorge vor und du ersparst dir viele unnötige Schmerzen!