Eine gute Mundhygiene ist für deine Gesundheit wichtiger, als du vielleicht denkst. Oder hast du gewusst, dass schlechte Zähne Herzerkrankungen, Schlaganfälle und vieles mehr verursachen können? Wie die perfekte Mundhygiene uns nicht nur das ultimative Sauberkeitsgefühl gibt, sondern uns tatsächlich vor ernsten Erkrankungen schützt, erklären wir dir hier.
Herzinfarkt, Tinnitus und Co – mögliche Folgen schlechter Mundhygiene
Ein breites Lächeln mit blitzsauberen Zähnen ist so etwas wie unsere Visitenkarte. Vielen ist allerdings nicht bewusst: Zähne existieren nicht getrennt von uns. Deshalb sind Zahn- und Zahnfleischerkrankungen oft tieferliegende Ursache vieler anderer Krankheiten. Migräne, Tinnitus, Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall können ihre Ursache tatsächlich in unserem Mund haben. Aber wie entstehen Karies, Parodontose und Co überhaupt erst?
Wie entsteht Parodontitis?
Parodontitis wird von der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) als Hauptursache von Zahnverlust genannt. Parodontitis ist eine gefährliche Erkrankung vom Zahnfleisch und in der Folge vom Zahnhalteapparat. Ausgelöst wird die Parodontitis durch Bakterien, auf die unsere körpereigenen Immunzellen reagieren. In der ersten Phase rufen Bakterien entzündliche Reaktionen am Zahnfleisch hervor. Unsere Immunabwehr stuft die Bakterien als extrem gefährlich ein und versucht, uns aus der Gefahrenzone zu katapultieren. Das geschieht, indem die körpereigenen Abwehrzellen den Zahnhalteapparat, also den Knochen angreifen, wodurch es zum Knochenabbau kommt. Die Folge ist Zahnverlust. In der ersten Phase ist eine solche Parodontitis gut behandelbar. Genau wie bei Karies und anderen Zahnfleischentzündungen ist die Mundhygiene entscheidend, dass wir gesund bleiben.
Wie entsteht Karies?
Fast 99 Prozent der Erwachsenen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Karies. Diese bakterielle Erkrankung entsteht durch Zahnbelag, zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel sowie eine unzureichende Mundhygiene. Vor allem die Zahnzwischenräume und die Backenzähne sind ein wahres Eldorado für Bakterien. Diese bilden gemeinsam mit Speiseresten und Speichel eine explosive Mischung in unserem Mund. Werden sie mit Zucker "gefüttert", entsteht eine Säure, die den Zahnschmelz angreift. Dadurch entstehen die gefürchteten Löcher und der Gang zum Zahnarzt ist unvermeidbar. Karies ist eine Krankheit, die übrigens ansteckend ist. Zwar ist Küssen als Kariesübertragung nahezu ausgeschlossen, Mütter können Karies aber durch das Abschlecken des Schnullers auf ihre Kleinen übertragen.
Früh mit der Zahnpflege und der Pflege der Mundhöhle beginnen
Eine gute Mundhygiene von Anfang an, lautet also das Credo. Denn Milchzähne übertragen Karies womöglich auf die zweiten Zähne. Deshalb kann man gerade bei Kindern nicht früh genug mit dem "Zähneputzen" anfangen. Babys sollten bereits vor dem Durchbruch der ersten Zähnchen spielerisch an die Zahnpflege herangeführt werden. Einfach mit einem sauberen Waschlappen oder einem Mikrofasertuch über die Kauleisten im Mund fahren.
Zähneputzen allein reicht nicht
Auch im Erwachsenenalter ist die richtige Reinigung der eigenen Zähne Basis für eine perfekte Mundhygiene. Dass aber Zähneputzen alleine nicht reicht, sind sich Experten heutzutage einig. Eine einfache Reinigung mit Zahnbürste und Zahnpasta erreicht die Zahnzwischenräume nicht. Sogar die Zahnseide hinterlässt hin und wieder Speisereste, die Ursache für Zahnbelag und die daraus entstehenden Folgeerkrankungen sind. Abhilfe kann hier eine Munddusche schaffen, die gründlich und sanft durch einen Wasserstrahl auch die Zahnzwischenräume reinigt.
Besonders wichtig ist es, in der Schwangerschaft auf Mundhygiene zu achten. Zahnfleischerkrankungen können zu Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen führen. Im schlimmsten Fall können schlechte Zähne sogar eine Frühgeburt bedingen. Dabei lassen sich durch die richtige Mundhygiene Grunderkrankungen von Zahn und Zahnfleisch bereits im Vorfeld verhindern. Wer seine Zähne und vor allem die Zahnzwischenräume regelmäßig reinigt, kann diese direkten und indirekten Erkrankungen von Zähnen und Zahnfleisch vorbeugen und in der Anfangsphase sogar heilen.